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„Jetzt wollen wir in die Playoffs!“ Auf den Spuren seines Bruders: Kris Clyburn blüht beim Syntainics MBC auf

Als bester Werfer ist Kris Clyburn am Aufschwung des Syntainics MBC maßgeblich beteiligt. Dazu hat er den Wölfen auch einen prominenten Fan beschert.

Von Daniel George 07.01.2023, 07:00
Abheben erlaubt: Kris Clyburn hat den Syntainics MBC wieder in Form gebracht.
Abheben erlaubt: Kris Clyburn hat den Syntainics MBC wieder in Form gebracht. (Foto: IMAGO/Eibner)

Weißenfels - Der große Bruder schaut immer zu. „Entweder live, wenn es zeitlich passt oder im Nachhinein“, erzählt Kris Clyburn über Will Clyburn, einen der prominentesten Fans des Syntainics MBC in dieser Spielzeit.

Schließlich spielt der Ältere seit dieser Saison bei Euroleague-Champion Anadolu Efes Istanbul, gewann 2019 mit ZSKA Moskau selbst den Titel in der europäischen Königsklasse. „Er hatte bislang eine tolle Karriere in Europa und hat auch mir den Weg geebnet“, sagt sein jüngerer Bruder Kris, seit vergangenen Sommer in Diensten des Bundesligisten aus Weißenfels, und schmunzelt: „Mein Nachname ist auch Clyburn, also muss ich auch auf einem hohen Level abliefern.“

Das funktioniert bislang hervorragend. Mit 15,5 Punkten pro Partie ist Clyburn bester Werfer des Syntainics MBC, war in den vergangenen Wochen maßgeblich am Aufschwung der Wölfe beteiligt. Nach der knappen 93:96-Niederlage in Göttingen am Mittwoch und vor dem Heimspiel am Sonnabend gegen Braunschweig (18 Uhr/MagentaSport) sagt der Aufbauspieler: „Wir schauen nicht nach unten, sondern nach oben. Wir haben bewiesen, dass wir mit fast allen Teams mithalten können. Und jetzt wollen wir in die Playoffs!“

Kris Clyburn lobt Nachverpflichtungen beim Syntainics MBC

Ein ehrgeiziges Ziel, dessen Erfüllung angesichts der jüngsten Leistungen allerdings gar nicht mehr so unrealistisch wie noch zu Saisonbeginn erscheint. Da galt Weißenfels, mit einem der kleinsten Budgets der Bundesliga ausgestattet, wieder einmal als einer der Abstiegskandidaten. Doch tatsächlich stehen aktuell ganz andere Teams ganz unten, der kommende Gegner aus Braunschweig zum Beispiel. Die Niedersachsen sind Tabellenletzter.

Die Formkurve des Syntainics MBC zeigt mit vier Siegen aus den vergangenen sieben Partien dagegen deutlich nach oben. Kris Clyburn sagt: „Wir sind als Team zusammengewachsen und legen unseren Fokus mehr auf die Defensive. Deshalb läuft es jetzt besser für uns.“

Seiner Meinung nach entscheidend dabei: die Nachverpflichtungen von Charles Callison und Mitchell Ballock im Zuge des Abschieds von Lamont Jones. „Die beiden waren die Teile, die wir gebraucht haben, um unser Puzzle zu vervollständigen“, sagt Clyburn.

„Wir vertrauen uns gegenseitig auf dem Parkett, teilen den Ball und haben einfach Spaß zusammen. Wir haben einen guten Rhythmus. Wir wollen einfach weiter so hart spielen wie bislang. Mal sehen, wohin uns unsere Reise dann noch führt. Schon jetzt steht auf jeden Fall fest: Wir sind besser, als die Leute vor Saisonbeginn gedacht hätten.“

Bruder Will Clyburn entwickelte sich zu einem Star-Spieler in Europa

Nach Stationen in Polen, Belarus, Israel und der Türkei überzeugt Clyburn dabei nun auch in der deutschen Beletage. So wandelt der 26 Jahre alte US-Amerikaner tatsächlich ein wenig auf den Spuren seines sechs Jahre älteren Bruders. Schließlich begann Will Clyburn seine Europa-Karriere 2013 in Ulm, entwickelte sich nach zwei Spielzeiten in der Bundesliga in der Folge zum europäischen Star-Spieler. Einen Status, den er bis heute verfestigt hat.

Will Clyburn spielt für Anadolu Efes Istanbul in der Türkei.
Will Clyburn spielt für Anadolu Efes Istanbul in der Türkei.
(Foto: IMAGO/Seskim Photo)

Der Kontakt zwischen den Brüdern ist eng. „Wir sprechen jeden Tag miteinander“, erzählt Kris Clyburn. „Nicht nur über Basketball, sondern einfach über alles. Will spielt eine sehr wichtige Rolle in meinem Leben.“

Während einer Länderspielpause im vergangenen Herbst besuchte der MBC-Profi seinen Bruder in Istanbul mit seiner Frau und seiner Tochter. Ein weiterer Türkei-Trip steht während der nächsten spielfreien Zeit erneut an. Doch der Fokus liegt ganz klar auf Weißenfels. Denn Clyburn sagt: „Ich will meinem Team noch mehr helfen, um noch erfolgreicher zu sein. Ich kann noch mehr.“ Na klar: Sein Nachname ist ja auch Clyburn. Der MBC-Profi lächelt: „Stimmt. Und das spornt mich an.“