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Neuer Angriff bereits in Arbeit Nach Aus in den Playoffs: Wer bleibt bei den MBC-Frauen? Wer muss gehen?

Eine Saison, die von Verletzungen geprägt war, endet für die MBC-Frauen im Playoff-Viertelfinale. Wie der Basketball-Bundesligist darauf reagieren will.

30.03.2025, 19:00
Nicole Brochlitz (l.) soll unbedingt beim MBC bleiben.
Nicole Brochlitz (l.) soll unbedingt beim MBC bleiben. (Foto: Objektfoto)

Halle/MZ - Als der letzte Wurfversuch von Emma Stach auf, nicht in den Ring gefallen war, da griff der Hallen-DJ zu einer wenig subtilen Botschaft. Er ließ „Don’t Stop Believin“, den Achtziger-Hit von Journey, durch die SWH-Arena tönen.

„Hört nicht auf, zu glauben“, diese Vorlage nahm Klubchef Martin Geissler auf, nur Minuten nachdem das Saisonende des Syntainics MBC in der Basketball-Bundesliga besiegelt war. „Wir hätten gern wieder eine Medaille in der Hand gehabt“, sagte er nach der dritten Niederlage im dritten Spiel der Viertelfinalserie gegen Meister Alba Berlin. „Aber nächstes Saison greifen wir neu an.“

MBC-Frauen ohne drei Starterinnen gegen Alba Berlin

Seit 2022 ist der MBC für die Bundesliga-Frauen aus Halle verantwortlich. Mit der Übernahme hatte Ehrgeiz eingehalten, das Finale war als Ziel eines Drei-Jahres-Plan definiert worden. In der vergangenen Saison war den Lions mit dem dritten Platz die beste Saison seit dem Finaleinzug in der Spielzeit 2011/2012 gelungen.

Das Halbfinale war erneut das Saisonziel, Endstation Viertelfinale lautete die Realität. „Wir hatten viele Verletzungen im Saisonverlauf, daher ist das ein solides Ergebnis“, sagte Geissler. „Gegen Verletzungen kann man nicht viel machen. Aber wir müssen dennoch unsere Lehren ziehen, in der Häufung ist es schon ungewöhnlich.“

Die dritte Partie gegen Berlin kann stellvertretend für die gesamte Saison gesehen werden. Zum Ausfall von River Baldwin (Bandscheibenvorfall) und Dominika Fiszer (Meniskusriss) kam auch noch der von Taylah Simmons (Knieprobleme) hinzu. Drei von fünf Starterinnen fehlten. „Das kannst du nicht kompensieren.“

Die MBC-Frauen hätten es in diesem einen Spiel dennoch fast geschafft. Sie zeigten Herz, gaben sich nicht auf, verloren die Partie auf Augenhöhe erst durch einen Wurf 2,2 Sekunden vor Schluss. „Nach den ersten beiden Spielen ging es mir schlechter“, sagte Trainer Timur Topal. „Heute haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht. Aber natürlich fragst du dich dennoch, was wäre wenn?“ Also: Was wäre gewesen, wenn das Team in Bestbesetzung hätte spielen können?

Das war in der Saison tatsächlich nie der Fall. Mindestens einen Ausfall gab es immer. „Es war eine schwierige Saison“, sagte Topal. „Wir haben aber gelernt uns anzupassen, konnten dennoch Spielerinnen weiterentwickeln.“

Bleiben Romy Bär und Emma Stach beim MBC?

Der Coach, seit 2023 im Amt, wird eine Konstante sein. Der Klub hatte seinen Vertrag vor den Playoffs verlängert. Eine Spielerin steht hingegen noch nicht unter Vertrag. „Aber das wird nicht mehr lange dauern“, sagte Geissler.

Nach der Bronzemedaille des Vorjahres hatten acht Spielerinnen die Lions verlassen, einige wollte der MBC eigentlich halten. Auch jetzt „wird es Veränderungen geben“, betonte Geissler. „Wir hätten mehr Leistungsträgerinnen auf dem Feld gebraucht. Nicht nur sportlich, sondern auch gesundheitlich haben wir uns manche Sachen anders vorgestellt.“

Eine Rückkehr von Baldwin erscheint aufgrund ihres Bandscheibenvorfalls als ausgeschlossen. Simmons, die immer wieder fehlte, dürfte auch nicht bleiben. „Wichtig ist, dass wir junge Spielerinnen mit Perspektive halten“, sagte Geissler und benannte Nicole Brochlitz, als beste Nachwuchsspielerin der Liga gewählt, und Anna Alborova. „Dazu werden wir schnell unseren Stamm an deutschen Leistungsträgerinnen haben.“ Ob der wieder Romy Bär, Nationalspielerin, und Emma Stach, Anführerin in den Playoffs, beinhalten wird, ist die spannendste Kaderfrage. „Abgänge wird es eher geben, weil wir uns verändern wollen“, sagte Geissler.

Klar ist: Der Ehrgeiz bleibt. Vom Finale redete der MBC-Chef zwar nicht mehr. „Mit dem Budget, dass wir haben, werden wir nicht der Meisterschaftsfavorit sein“, erklärte er. „Aber wir werden uns so aufstellen, dass wir das Finalturnier im Pokal und das Playoff-Halbfinale erreichen können.“

Wie reagiert die Liga auf die Insolvenz des Streamingpartners?

Mit der Saison 2025/26 sind in der Basketball-Bundesliga DBBL neben LED-Banden auch Spielboden mit ausschließlichen Basketball-Linien Pflicht.

Eine weitere Veränderung deutet sich zudem an: Streamingpartner „sporttotal“ hat Insolvenz angemeldet. „Das ist für die Liga eine Chance, sich neu aufzustellen“, sagte MBC-Chef Geissler, der auch DBBL-Aufsichtsratsvorsitzender ist.