Handball-Oberliga Handball-Oberliga : Schade schade schade!

Naumburg/Plotha - Es hätte so schön sein können... Mit einem Remis hätten sich die gastgebenden HCB-Männer für ein tolles Spiel und einen harten Kampf belohnen und der Mitteldeutschen Oberliga zeigen können, dass die scheinbar übermächtigen Bad Blankenburger durchaus verwundbar sind. Und auch die Gäste hätten sich über eine Punkteteilung nicht beschweren können, sie wären zwar mit einem „blauen Auge“, aber immerhin nicht mit leeren Händen nach Hause gefahren.
Doch der Handball-Gott, wenn es denn einen gibt, hatte mit den tapferen Gastgebern, die über weite Strecken geführt hatten, kein Erbarmen. Sechs Sekunden vor Schluss machte Paul Weyhrauch mit seinem Treffer zum 32:33 den zehnten Sieg der Thüringer im zehnten Saisonspiel perfekt.
Schindler früh verletzt raus
„Das ist natürlich ganz bitter für unsere Mannschaft, der ich dieses Erfolgserlebnis gegen den Drittliga-Absteiger so sehr gewünscht hätte. Beide Mannschaften haben Werbung für den Handball betrieben“, meinte eine enttäuschte HCB-Trainerin Ines Seidler nach den 60 packenden Minuten im voll besetzten „Euroville“. Man kann den Ausgang der Partie natürlich mit der größeren Cleverness der Gäste in der entscheidenden Phase und mit deren zweifellos größeren Qualität in der Breite ihres Kaders erklären. So bekamen die Gastgeber den Bundesliga-erfahrenen (SCM) Frank Grohmann, der 13 Tore erzielte, nie in den Griff.
Man kann jedoch auch dagegenhalten, dass die Burgenländer durch den frühen verletzungsbedingten Ausfall ihres Abwehrchefs und Rückraum-Kanoniers Jan Schindler in der Folgezeit arg gehandicapt und am Ende stehend k.o. waren. Da war das mangelnde Durchsetzungsvermögen und die fehlende Kreativität im Angriff, als es um die Wurst ging, beinahe logisch. Schindler hatte sich bereits in der 9. Minute so sehr am Knie verletzt, dass er nicht mehr weiterspielen konnte. „Ich weiß noch nicht, was es genau ist, aber es fühlt sich nicht gut an“, meinte der humpelnde Zehner des HCB nach dem Spiel.
Mit einer starken Anfangsphase (6:3, 10:6, 12:8) hatten die Gastgeber den souveränen Tabellenführer unter Druck gesetzt. Der aber kam mit vier Treffern in Folge zurück. Dann war es wieder ein enges Match. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit (20:17) sowie nach 50 Minuten (29:26) hatten die Burgenländer wieder Vorteile. Bad Blankenburg glich erneut aus, aber beim 32:31 zugunsten der Hausherren nach einem von Torjäger Kenny Dober verwandelten Siebenmeter lag die Überraschung immer noch in der Luft. Doch der ehemalige Zweitliga-Profi Ladislav Brykner (Aue) und besagter Paul Weyhrauch zerstörten mit ihren Treffern alle Hoffnungen der HCB-Männer.
MÄNNER: HC Burgenland - HSV Bad Blankenburg 32:33 (18:17). HCB: Michal Galia, Philipp Zimmer; Kenny Dober 11/5, Ants Benecke 3, Michael Seime 2, Stephan Meyer 2, Jan Schindler 1, Christian Haufe, Max Weber 6, Maximilian Fuchs 2, Benedikt Schmidt 4, Peter Kerkapoly 1/1.
Spielfilm: 3:2 (5.), 7:5 (10.), 12:8 (15.), 12:12 (20.), 14:15 (25.), 20:19 (35.), 22:22 (40.), 25:25 (45.), 28:26 (50.), 30:30 (55.) - Siebenmeter: HCB 6/6, HSV 7/6; Zeitstrafen: HCB 7, HSV 8.
Frauen springen auf Rang vier
Mit einem Erfolgserlebnis hatten zuvor in Plotha die HCB-Frauen ihre Oberliga-Partie gegen den BSV Magdeburg beendet. Durch den 27:26-Sieg verdrängten sie ihre Gäste von Platz vier. „Wir haben den Kampf angenommen und die eingeplanten Punkte geholt“, meinte Steffen Baumgart. Kurz vor Schluss lag sein Team mit drei Toren vorn. „Da hätten wir uns ein wenig cleverer anstellen können. Da musste es nicht mehr so spannend werden“, so der Coach der Burgenländerinnen.
FRAUEN: Burgenland - BSV Magdeburg 27:26 (16:15). HCB: Marie Schuhknecht, Jessica Altner; Caroline Rosiak, Melanie Steinbach, Jessica Stiskall 3/2, Julia Luther, Carmen Ringler 2, Anna-Maria Schulz, Luisa Hofmeister, Lavinia Poterasi 12/2, Carolin Konrad 6, Marie Knappe 2, Lena John, Charlotte Wojna 2.
Die HCB-Männer gastieren am kommenden Sonnabend, 26. November, ab 20 Uhr, bei der HSG Freiberg. Die HCB-Frauen spielen in der Oberliga erst wieder am Sonntag, 4. Dezember, 15 Uhr, beim HSV Magdeburg.

