Handball-Oberliga Handball-Oberliga : HCB-Rekord: Vier Siege am Stück

Naumburg - Das hatte es bislang in der Oberliga-Geschichte der HCB-Männer noch nicht gegeben: vier Siege in Serie. Diesen clubinternen Rekord hat das Team von Trainerin Ines Seidler jetzt aufgestellt. Seit Beginn dieses Jahres sind ihm - in dieser Folge - Punktspiel-Siege gegen Zwickau (28:26), in Pirna (29:28), gegen Hermsdorf (32:25) und in Delitzsch (27:21) gelungen.
Diese beeindruckende Serie soll nun an diesem Sonnabend in der Heimpartie gegen den HSV Apolda (19 Uhr, Sporthalle Seminarstraße in Naumburg) ausgebaut werden. „Natürlich sind wir als Tabellenzweiter im Duell mit dem Vorletzten der Favorit. Aber wir begegnen Apolda wie jeder Mannschaft der Mitteldeutschen Oberliga - mit Respekt“, sagt Ines Seidler. Auch das letzte Heimspiel gegen Schlusslicht Hermsdorf habe gezeigt, dass es in dieser engen Liga keine leichten Spiele gibt; da habe man sich zu Beginn sehr schwer getan, erinnert die Übungsleiterin.
Ein Spieler, der großen Anteil am Vereinsrekord hat, ist Maximilian Fuchs. „Er spielt eine ganz starke Saison, hat sich bei uns super entwickelt, ist gereift, ein wichtiger Baustein in der Abwehr geworden und kann im Angriff alle Aufbaupositionen besetzen. Fuchser ist sehr trainingsfleißig und für uns auch als Mensch sehr wertvoll“, lobt Seidler den Rückraumspieler über den grünen Klee.
Angehender Lehrer will hierbleiben
Der Hochgelobte selbst freut sich, „Teil dieser Mannschaft zu sein, und ich würde auch sehr gern in Zukunft Teil dieser Mannschaft sein“. Und damit spricht Fuchs einen wunden Punkt an, der seine berufliche Zukunft betrifft. Als angehender (sein Studium beendet er im kommenden Jahr) Gymnasiallehrer für Sport und Geschichte benötigt der gebürtige Weißenfelser, der als Drittklässler beim WHV mit dem Handball begann, nach erfolgreich absolviertem Staatsexamen eine Referendariats- und danach freilich auch eine Arbeitsstelle. Doch wohin es ihn dann verschlägt, wissen nur die Götter - jedenfalls die in den Amtsstuben. „Am liebsten wäre mir natürlich das südliche Sachsen-Anhalt, das ist schließlich meine Heimat, oder das östliche Thüringen. Dann könnte ich weiterhin beim HCB spielen“, sagt Maximilian Fuchs. Doch wie schwer es ist, seine Wünsche in dieser Beziehung auch erfüllt zu bekommen, sieht Fuchs an seinen ehemaligen beziehungsweise noch aktuellen Teamkollegen Sebastian Fende und Florian Spitz, die ebenfalls Lehrer werden und in der Altmark beziehungsweise im Jerichower Land, beides jeweils nördlich von Magdeburg gelegen, gelandet sind.
„Zwar gibt es sehr viele angehende Sportlehrer, aber meine zweite Spezialdisziplin, Geschichte, ist noch ein Hauptfach. Das gibt mir Hoffnung, dass die Suche vielleicht etwas leichter werden könnte. “
„Sehr schöne Momentaufnahme“
Auf die aktuelle Erfolgsserie seines Teams angesprochen, meint der Rückraumspieler: „Das ist natürlich eine sehr schöne Momentaufnahme. Dies darf uns aber nicht dazu verleiten, auf irgendeine Weise nachzulassen. Die anderen Mannschaften, die uns im Kampf um eine Medaille im Nacken sitzen, warten nur darauf, dass wir mal wieder verlieren.“
Worte, die Fuchs’ Trainerin sicher gern hören wird. Auch sie mahnt schließlich immer wieder, die Konzentration hoch zu halten. Zumal der nächste Gegner, die Apoldaer, den Burgenländern nicht unbedingt liegen. Das Hinspiel dieser Saison endete 33:33 (übrigens das bislang einzige Unentschieden der einstigen Remis-Könige), und auch die vorangegangenen Aufeinandertreffen waren meist sehr enge Matches gewesen.
Ines Seidler muss heute Abend erneut auf die verletzten Stephan Meyer und Tobias Ufer verzichten. Während Meyer in zwei Wochen in Halle wieder mit von der Partie sein könnte, wird Ufer wegen eines Muskelfaserrisses länger ausfallen. Dafür stehen der HCB-Trainerin wieder beide Kreisläufer zur Verfügung. „Das freut mich sehr, da habe ich mehr Alternativen als zuletzt beim schwer erkämpften Sieg in Delitzsch“, sagt sie. Christian Haufe wegen einer Zehverletzung und Michael Seime wegen beruflicher Verpflichtungen waren beim 27:21-Erfolg - nach 10:15-Rückstand in der 35. Minute (Tageblatt/MZ berichtete) - ausgefallen.
HCB-Frauen wollen ins Pokalfinale
Vor dem Sprung ins Finale des Landespokals stehen die HCB-Frauen. In der Vorschlussrunde, die sie Anfang Dezember mit einem 25:21-Erfolg beim Dessau-Roßlauer HV erreicht hatten, gastieren sie am Sonnabend ab 17 Uhr beim Tabellenführer der Sachsen-Anhalt-Liga, FSV 1895 Magdeburg. „Wir wollen den Pott unbedingt holen, denn der Sieger des HVSA-Cups der Frauen zieht direkt in die erste Hauptrunde des DHB-Pokals ein“, sagt Steffen Baumgart, Coach der Burgenländerinnen. Für Baumgart ist es noch in einer weiteren Hinsicht ein besonderes Spiel: „Der Verein aus dem Magdeburger Stadtteil Fermersleben hat eine große Tradition und früher auch mal in der 2. Bundesliga gespielt. Und mein Vater hat dort lange gewirkt.“ Während Steffen Baumgart beim SCM ausgebildet und mit den Elbestädtern dreimal Deutscher Meister im Jugendbereich wurde, holte Reiner Baumgart mit dem Magdeburger Club 1981 sogar den Europapokal der Landesmeister.
Baumgart junior will sich die heutige Rückkehr in die Landeshauptstadt mit dem Einzug in die beiden Endspiele versüßen. Im zweiten Halbfinale stehen sich Union Halle-Neustadt II (am 26. Februar in Plotha nächster Gegner der HCB-Frauen in der Oberliga) und der BSV Magdeburg gegenüber.