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Handball-Oberliga  Handball-Oberliga : HCB-Coach ist jetzt noch näher dran

Von Torsten Kühl 28.09.2018, 13:27
Jan Schindler (hier beim Wurf) und seine Teamkollegen vom HCB feierten in der Vorwoche einen knappen 24:23-Erfolg in Apolda - unter den Augen von Frank Ihl (l.), des in Naumburg geborenen Trainers der Thüringer.
Jan Schindler (hier beim Wurf) und seine Teamkollegen vom HCB feierten in der Vorwoche einen knappen 24:23-Erfolg in Apolda - unter den Augen von Frank Ihl (l.), des in Naumburg geborenen Trainers der Thüringer. Adamek

Naumburg/Plotha - Die Kutscherei nach Jena und wieder zurück nach Naumburg entfällt seit Anfang des Monats. „Das ist sehr schön, weil ich dadurch mehr Zeit für meine Lebensgefährtin Anja und natürlich auch für mein Team habe“, sagt Steffen Baumgart. Der neue Coach der Oberliga-Männer des HC Burgenland ist mittlerweile als Sachbearbeiter bei der Naumburger Firma ASW angestellt, die sich mit der Automatisierung von Sonder- und Werkzeugmaschinen beschäftigt. Der gelernte Industriekaufmann ist dort nun Kollege von Mannschaftskapitän Ants Benecke, der in dem Betrieb unter anderem Computer-Programme schreibt.

Dass es sich lohnt, Zeit in den Job als Handballtrainer zu investieren, zeigt Baumgart seit Saisonbeginn. Der 35-Jährige, der heute auch „Star“ unseres HCB-Steckbriefes ist (siehe Kasten), hat nicht nur den gesamten Trainer- und Betreuerstab der Burgenländer umgekrempelt, sondern seinen Schützlingen viele neue taktische Varianten eingeimpft. Diese flexible Spielweise, die auf einer starken Abwehr fußt, zahlte sich schon aus. Zwei klare Heimsiege, ein Remis in Aschersleben sowie zuletzt ein knapper 24:23-Erfolg in Apolda stehen in diesem Spieljahr für das HCB-Team bislang zu Buche. „Gewinnen wir jetzt auch noch am Sonnabend daheim gegen Zwickau, haben wir mit 9:1 Punkten einen sehr guten Start hingelegt“, sagt Steffen Baumgart.

Ab 19 Uhr in der Seminarstraße

In der dann folgenden kurzen Spielpause - erst am 13. Oktober geht es mit der Partie in Freiberg weiter - könnten kleinere Verletzungen und Krankheiten auskuriert werden, um dann mit Volldampf in die zweite Hälfte der Hinrunde in der „Mitteldeutschen“ zu gehen. Doch zunächst wartet erst mal der Zwickauer HC Grubenlampe. In der um 19 Uhr in der Sporthalle Seminarstraße beginnenden Partie wolle er gar nicht so sehr auf den Gegner blicken, meint Baumgart. „Wichtig wird in erster Linie, den Gästen unser Spiel aufzuzwingen. Ich baue wieder auf unsere zuletzt sichere Deckung. Wenn wir dann noch mehr Effizienz und Disziplin in unsere Abschlüsse bringen, werden die Zwickauer es schwer haben, uns zu schlagen.“

Das Grubenlampe-Team hat derzeit einige personelle Sorgen. „Nach Willi Kühn (Meniskusriss), Lucian Arsene (Verdacht auf Kreuzbandriss), Adam Krejcirik (Mittelhand angebrochen) erwischte es nun unseren Torhüter Steffen Schüller mit Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall“, berichten die Sachsen auf ihrer Homepage. „Doch auch diese Partie muss erst einmal gespielt werden. Die Punkte müssen wir uns auch gegen Zwickau hart erarbeiten“, mahnt Steffen Baumgart, der beim SC Magdeburg ausgebildet wurde, für den sein Vater Reiner von 1977 bis 1983 in der DDR-Oberliga spielte und mit den Elbestädtern 1981 Europapokalsieger der Landesmeister wurde. Baumgart junior holte mit SCM-Nachwuchsteams drei Deutsche Meistertitel, spielte im Männerbereich für Köthen, Potsdam und Brandenburg, ehe er zum damaligen HSV Naumburg-Stößen, einem der beiden Vorgänger des heutigen HCB, wechselte. Bevor er bei den Männern der Burgenländer sein (Trainer-)-Glück fand, hatte er die Frauen des Clubs in der vergangenen Saison zum Titel in der Mitteldeutschen Oberliga geführt.

Auch Frauen spielen daheim

Baumgarts bisheriges Team, das nun von Michael Hoffmann trainiert wird, hat an diesem Sonnabend ebenfalls Heimrecht. In Plotha haben die Burgenländerinnen, die nach Siegen gegen die Aufsteiger Apolda und Dessau-Roßlau noch ohne Punktverlust sind, ab 16 Uhr den TSV Niederndodeleben zu Gast. „Das ist ein ganz anderes Kaliber. Nach dieser Partie werden wir wissen, wo wir wirklich stehen“, sagt Hoffmann.

Und auch die zweite Männermannschaft des HCB spielt am Sonnabend vor eigenem Publikum. Bereits um 13 Uhr empfängt sie in der Sporthalle in Plotha den Verbandsliga-Konkurrenten HSV Zerbst zum Zweitrundenspiel des Landespokals. In der Meisterschaft hat die Burgenland-Reserve keinen so guten Saisonstart erlebt. Nach vier Runden hat sie als Tabellenzwölfter der Südstaffel 2:6 Punkte auf dem Konto; die Zerbster sind mit 4:4 Zählern zurzeit Achter der Rangliste.