Handball-Oberliga Handball-Oberliga : Hält die 100-Prozent-Quote?

Naumburg - Diese Statistik ist bemerkenswert: Andreas Nositschka, Torhüter-Neuzugang des HC Burgenland, hat alle Siebenmeter, die in den beiden ersten Saisonspielen auf seinen Kasten kamen, pariert. Nun soll diese seltene 100-Prozent-Quote natürlich auch in der bevorstehenden Heimpartie der HCB-Männer gegen Jena (ausnahmsweise erst am Sonntag, 16 Uhr, im Naumburger „Euroville“) halten.
Karrierestart in Eisenach
Wobei: Nositschka legt gar nicht so großen Wert auf diese statistische Spielerei. „Das bildet doch nur einen ganz kleinen Teil einer Handball-Begegnung ab. Mir ist es wichtig, dass am Ende das Ergebnis stimmt, also, dass wir gewinnen“, so der 32-jährige Wahl-Leipziger, der im Sommer vom Drittligisten SG LVB zu den Burgenländern gewechselt ist.
Bisher hat das mit dem Siebenmeter-Parieren ebenso gut geklappt wie mit dem Gewinnen. Der HCB ließ dem 30:24-Auftakterfolg gegen den starken Aufsteiger EHV Aue II einen 28:24-Sieg in Freiberg folgen. Verlustpunktfrei steht Nositschkas neues Team damit an der Tabellenspitze der Mitteldeutschen Oberliga. Eine Konstellation, an die man sich gewöhnen kann - oder? „Unser Ziel sollte sein, in jedem Spiel das Bestmögliche herauszuholen. Wenn wir dann am Ende immer noch an erster Stelle stehen sollten, wird sich beim HCB sicher niemand beschweren“, so Andreas Nositschka. Nur vom Titel zu sprechen, halte er für unnötig. Zu stark und zu ausgeglichen besetzt sei die Liga. „Wenn wir schließlich Zweiter oder Dritter werden, uns aber nichts vorzuwerfen haben, dann sollte das auch okay sein“, erklärt der erfahrene Schlussmann.
Andreas Nositschka hat seine sportliche Laufbahn einst beim ThSV Eisenach begonnen, mit dessen B-Jugend er Bronze bei den Deutschen Meisterschaften gewann. Nach seiner Zeit in der Wartburgstadt (ab 2011) war der Keeper beim VfB Mühlhausen, bei LVB Leipzig, dem TV Großwallstadt und TuS Radis aktiv, bevor er nach Leipzig zurückkehrte. „Dort wurde zuletzt die LVB-Mannschaft eher als Juniorteam des Bundesligisten DHfK aufgebaut. Ich wollte aber noch ein paar Jahre auf gutem Niveau spielen“, nennt Nositschka einen der Gründe für seinen Wechsel zum HCB. Ein anderer wichtiger sei die Tatsache, dass er hier viele Leipziger Ex-Kollegen wiedertrifft - wie David Heinig, Hannes Zerrenner und Jan Höhne, aber auch die beiden Dessauer Neuzugänge Florian Pfeiffer und Tom Hanner. „Die Atmosphäre in der Mannschaft ist super. Da konnte ich das Angebot von HCB-Präsident Uwe Gering nicht ablehnen“, sagt Nositschka, der von allen nur Eddi genannt wird - nach seinem Vater Edmund, dem Regisseur des früheren Handball-Erstligisten Eisenach.
Gutes Torwart-Gespann
Das Zusammenspiel mit dem anderen HCB-Keeper Max Neuhäuser klappe immer besser, betont Andreas Nositschka: „Wir haben bislang beide unsere Spielzeiten bekommen. Zum Auftakt gegen Aue hat Max angefangen, in Freiberg ich. Und dabei haben wir, so denke ich, gute Leistungen gezeigt.“ Er habe ohnehin noch nie Probleme mit anderen Torwart-Kollegen gehabt. Siebenmeter-„Töter“ Nositschka kann übrigens bei seinem neuen Verein nicht an jedem Training teilnehmen, weil er in seinem Job als Physiotherapeut zweimal pro Woche bis 19.30 Uhr arbeiten muss. Ansonsten klappe es aber mit der Fahrgemeinschaft zwischen Leipzig und Naumburg beziehungsweise dem Trainingsort Plotha super.