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Handball Handball: Nationalspielerin Müller kehrt nach Leipzig zurück

Von Anne Grimm 15.08.2013, 14:39
Nationalspielerin Susann Müller ist nach drei Jahren im Ausland zum HC Leipzig zurückgekehrt.
Nationalspielerin Susann Müller ist nach drei Jahren im Ausland zum HC Leipzig zurückgekehrt. dpa/Archiv Lizenz

Leipzig/dpa - Dort, wo Susann Müller Handball spielt, gibt es für gewöhnlich Titel und Medaillen. Bestes Beispiel: Leipzig. In der Messestadt verabschiedete sich die Linkshänderin 2010 mit dem deutschen Meistertitel, seitdem gelang dem Club kein großer Coup mehr. Dafür sammelte sie bei ihren Stationen im Ausland fleißig erste Plätze: Dänischer Meister mit Randers HK, Slowenischer Meister und Pokalsieger mit RK Krim Ljubljana. Nun geht die Nationalspielerin wieder beim HC Leipzig auf die Jagd nach neuen Meriten.

„Ich mache diesen Sport, um Titel zu gewinnen“, gibt die 25-Jährige zu. Das ist auch anderen Vereinen nicht entgangen und so erhielt Müller im Sommer Offerten, von denen viele Spielerinnen nur träumen. „Champions-League-Sieger Györ, das russische Topteam Rostow am Don und der deutsche Meister Thüringer HC haben mir vor der Saison Angebote gemacht“, erzählt die 1,86 Meter große wurfgewaltige Rückraumspielerin. Doch sie verzichtete auf viel Geld und entschied sich für den deutschen Vizemeister.

Ein Grund für Müllers Rückkehr war der Wohlfühlfaktor. „Leipzig ist für mich vom Umfeld und der Organisation der beste Verein in ganz Europa. Und die Fans sind einzigartig“, sagt sie. Ihr Trainer hält große Stücke auf sie. „Susi kann in den entscheidenden Spielen den Unterschied ausmachen“, meint Thomas Örneborg. Müllers Vertrag läuft vorerst eine Saison. Die gebürtige Saalfelderin kann sich aber vorstellen, länger zu bleiben. Die gerade begonnene Ausbildung zur Bürokauffrau dauert dreieinhalb Jahre.

Damit Müller den eigenen sowie den Ansprüchen des Umfelds gerecht werden kann, muss sie noch eine langwierige Verletzung auskurieren. Seit November 2012 plagt sich die Torjägerin mit Problemen im Meniskus herum. Deswegen verpasste die 55-fache Nationalspielerin die EM 2012 und Teile der WM-Qualifikation in diesem Sommer. Für den HCL stand sie in der Vorbereitung schon auf dem Parkett. Ihre Leistungsfähigkeit sieht sie selbst derzeit bei 70 Prozent.

Pünktlich zum Auswahl-Höhepunkt des Jahres im Dezember will sie auch die Nationalmannschaft von Bundestrainer Heine Jensen wieder verstärken. Bei der WM in Serbien „ist alles möglich“, glaubt Müller. Sie bescheinigt der deutschen Auswahl mit den vielen jungen Spielerinnen ein großes Potenzial. Bei den WM-Gegnern gebe es zurzeit keinen, der ein Überflieger sei. „Wenn wir alle zusammenhalten und das zeigen, was wir können, stehen die Chancen gut - vielleicht sogar für eine Medaille“, sagt die 25-Jährige. Den letzten großen Erfolg feierten die deutschen Handballerinnen bei der WM 2007 in Frankreich mit Bronze. Damals stand Müller das erste Mal für die A-Nationalmannschaft bei einem internationalen Turnier auf dem Parkett.