Handball Dessau Handball Dessau: Drittligist befürchtet gegen Coburg Konflikte der Fans

Dessau-Rosslau/MZ - Wenn der Dessau-Roßlauer HV am Sonntag den HSC Coburg in der Anhalt-Arena erwartet, steht ein Hochsicherheitsspiel an. „Wir werden“, kündigt Zänger an, „den Handball nicht irgendwelchen Chaoten überlassen.“
Handgemenge in Magdeburg
Mitte Januar hatte es vor der Magdeburger Hermann-Gieseler-Halle ein Handgemenge zwischen Fans aus der Landeshauptstadt und aus Coburg gegeben. Auch einige Zabporter waren in der Nähe. Dahinter verbirgt sich eine Gruppe junger DRHV-Fans, die in der Vergangenheit auffällig geworden ist.
Was genau passierte, da gehen die Schilderungen weit auseinander. Es ging um Ost und West, aber auch um Links und Rechts. In Magdeburg fand an diesem Tag eine Anti-Nazi-Demo statt. Vor der Halle trafen ein paar Autonome auf Coburger Fans, die die bei Rechten beliebten Jacken der Marke Thor Steinar trugen.
Die Coburger sprachen damals in einer Pressemitteilung von „20 Vermummten aus Magdeburg und Dessau“, die ihnen vor der Halle aufgelauert und eine Fan-Fahne gestohlen hätten. Eine Strafanzeige wurde gestellt.
Die Zabporters versicherten in einer eigenen Erklärung, nichts mit den Vorfällen zu tun zu haben. Die Magdeburger Polizei bestätigte das. Beruhigt hat sich die Situation aber nicht. Im Gegenteil. „In den vergangenen Tagen wurde immer wieder neue Schärfe hineingebracht“, bedauert Zänger. „Ohne dass wir etwas dafür können.“
Für das Spiel in Dessau haben sich inzwischen 100 Fans aus Coburg - und ein Beobachter des Deutschen Handballbundes angekündigt. Der Dessau-Roßlauer HV reagiert mit einem aufwändigen Sicherheitskonzept, das am Montag in Abstimmung mit der Polizei und den Fans erarbeitet wurde. „Wir werden Maßnahmen ergreifen, um das Spiel in normalen geordneten Bahnen durchführen zu können“, sagt Zänger.
Kein Einlass für Fans anderer Clubs
Der Präsident hat deshalb Briefe nach Magdeburg und Hildesheim geschrieben. „Es gibt da langjährige Fan-Freundschaften mit Dessau-Roßlau“, erklärt Zänger. Doch die werden am Sonntag ausgesetzt, weil es Signale gibt, dass der Konflikt von außerhalb verschärft werden soll und „fremde“ Fans die Situation eher verkomplizieren. „Wenn sie zu erkennen sind, werden wir keine Freundschafts-Fans in die Halle lassen“, sagt Zänger. Außen vor bleiben sollen auch alkoholisierte Anhänger und namentlich bekannte Fans, die in Magdeburg vor Ort waren.
Auch in der Anhalt-Arena selbst wird einiges vorbereitet: Die Coburger Fans bekommen einen neuen, extra gesicherten Bereich zugewiesen. In der Halle selbst werden mehr Security-Leute als sonst, aber auch Polizisten sein. In Uniform - und in zivil.
„Es gibt das Angebot der Zabporters, vor dem Anpfiff auf dem Parkett einen versöhnenden Händedruck vorzunehmen“, sagt Zänger - und hat dies dem HSC Coburg übermittelt. „Ich halte das prinzipiell für eine gute Idee, damit der Sport, der Handball wieder in den Vordergrund rückt.“ Nun müssten sich die Coburger Fans dazu äußern. „Wir“, sagt DRHV-Chef Zänger, „haben unsere Hausaufgaben gemacht.“