Chance als Probespieler Wie Dölaus Kreideweiß seine Tage bei Jugendklub HFC erlebte
Der Verbandsliga-Stürmer erhielt beim Regionalligisten unverhofft eine Bewährungschance. Wie für Kreideweiß damit ein Traum in Erfüllung ging.
Halle/MZ - Das Rendezvous mit der alten Liebe wird für Justin Kreideweiß für immer bleiben. „Davon werde ich noch meinen Kindern erzählen“, sagt der Stürmer des Fußball-Verbandsligisten Blau-Weiß Dölau immer noch beseelt über die drei Tage, die sein Leben gehörig auf den Kopf stellten.
Plötzlicher Anruf
Die für Kreideweiß filmhaften Ereignisse nahmen am vergangenen Montag ihren Lauf. Der hatte für den Amateurfußballer zunächst begonnen wie jeder normale Arbeitstag. Kreideweiß, der gemeinsam mit seinem Vater ein Versicherungsunternehmen führt, saß vor seinem Dienstlaptop, bearbeitete Kundenaufträge, als plötzlich das Handy klingelte. Am anderen Ende der Leitung war kein geringerer als Toni Lindenhahn, die Ikone des Halleschen FC und beim Regionalligisten nun als Unterstützer von Sportchef Daniel Meyer mitzuständig für die Profi-Mannschaft.
„Er hat mir gesagt, dass ich die Chance bekomme vorzuspielen und um 14 Uhr zum Stadion kommen soll“, erzählt der 26-jährige Kreideweiß, der bis 2015 für die Jugendmannschaften des HFC auflief, dann nach Stationen beim VfL Halle 96 sowie Eintracht Lüttchendorf 2018 nach Dölau wechselte und dort mit vielen Toren auf sich aufmerksam gemacht hatte. „Ich wurde in den vergangenen Wochen immer wieder gefragt, wann denn der Anruf vom HFC kommt, gerechnet habe ich damit aber nicht mehr“, sagt der Stürmer.
Die einmalige Chance bot sich nun doch, nur wenige Stunden nach Lindenhahns Anruf nahm Kreideweiß in der Kabine des Leuna-Chemie-Stadions Platz, traf dort mit Niklas Kastenhofer und Burim Halili auf ehemalige Mitspieler aus der HFC-Jugend. „Sie waren erst einmal überrascht, welches alte Gesicht sie da in der Kabine sehen, sie haben mich wie alle sehr herzlich empfangen. Ich habe mich gefühlt wie ein Profi.“
Zimmermann lobt
Mit dem 60-minütigen Einsatz im Test gegen Bitterfeld-Wolfen (5:0) ging für Kreideweiß dann ein Kindheitstraum in Erfüllung, der ganz große von einem Vertrag beim HFC sollte aber platzen, auch wenn Trainer Mark Zimmermann ihm das Potenzial bescheinige, höherklassig zu spielen. Kreideweiß blickt auch deshalb nur positiv auf die Tage beim HFC. „Davon kann ich so viel mitnehmen, sobald eine neue Chance kommt, bin ich bereit.“
Vorerst will Kreideweiß aber weiter in Dölau auf Torejagd gehen, am Samstag traf er im Test bei Landesligist Brehna (5:1). „Ich weiß, wo ich herkomme. Das familiäre Umfeld hier wusste ich immer zu schätzen. Dölau ist eine Top-Ausbildungsstätte, hier habe ich den Fußball von der Pike auf gelernt..“ Das zeigte auch die Einladung des HFC.