Klub vertreibt Artikel wieder in Eigenregie Was die Anhänger am neu eröffneten HFC-Fanshop besonders schätzen
Ein vom Klub geführter Fanshop war schon lange großer Wunsch der Anhänger. Warum in den Räumlichkeiten auch Nostalgiker voll auf ihre Kosten kommen.

Halle/MZ - Für den ersten Kauf hat Ilona Dannenberg einen Klassiker im Blick: Ein Kapuzenpullover von ihrem geliebten Halleschen FC soll es werden. „Ich habe zwar schon einen, aber ich brauchte mal wieder einen neuen“, sagt sie. Auf der Einkaufsliste des HFC-Fans steht außerdem ein Weihnachtskalender für eine ältere Freundin, die gesundheitsbedingt nicht mehr zu Spielen des Fußball-Regionalligisten im Leuna-Chemie-Stadion gehen kann.
Dort, vor den Eingangstoren zum Parkplatz, hat der HFC am Montagvormittag nach mehreren Monaten Bauzeit seinen eigenen Fanshop eröffnet. Um 10 Uhr wurden die Jalousien nach oben gelassen, Vorstandsmitglied Christian Brauer durchschnitt ein rot-goldenes Band und die ersten Fans strömten in den 180 Quadratmeter großen Containerbau.
Historische Utensilien
In dem gibt es neben den altbekannten Klassikern alles zu erwerben, was das Fanherz begehrt: Gleich im Eingangsbereich findet sich das Trikot der aktuellen Saison, davor sind auf einem Tisch passend zur Jahreszeit Weihnachtsartikel wie Fußball-Schokoladenkugeln des Hauptsponsors Halloren ausgebreitet. Im hinteren Bereich sind Badeenten, Mützen, Mini-Boxhandschuhe für das Auto und Söckchen für die Kleinsten unter den Fans verstaut.
Aber auch für Nostalgiker ohne direkte Kaufabsicht lohnt sich ein Besuch in den neuen Räumlichkeiten: An einer Wand können sie historische Utensilien der Rot-Weißen entdecken, davor ist ein Tisch, gefertigt aus einem alten Flutlichtständer aus dem ehemaligen Kurt-Wabbel-Stadion platziert. In den Umkleidekabinen nehmen die Kunden auf einem alten Stadionsitz Platz. „Ich finde das alles super hier. Jeder konnte Wünsche äußern. Man sieht, dass die Anregungen aufgenommen“, sagt Dannenberg. Auch Joshua Stoeck, ebenfalls unter den Erstbesuchern, findet: „Dadurch rückt der Verein näher an die Fans.“
Bei denen bestand schon seit geraumer Zeit der Wunsch nach einem vom Klub in Eigenregie geführten Shop. „Es geht um Identifikation und Stolz, aber auch um wirtschaftliche Belange“, sagte HFC-Vorstandsmitglied Andreas Muth im Mai, als der Startschuss zum Projekt fiel.
Klub erhofft sich Mehreinnahmen
Zuvor wurden die Artikel über viele Jahre über den Wosz Fan Shop vertrieben, nun hat der HFC den Verkauf wieder in der eigenen Hand. Die Fans wurden bei der Konzeption des Shops von Anfang an fest eingebunden. In Arbeitsgruppen entschieden sie sogar über die Gestaltung der Artikel mit. „Die Unterstützung und das Interesse sind ungebrochen. Das ist das, was es ausmacht“, sagt Marcus Lange, Leiter des Fanshops. Noch ist er als einziger Festangestellter Einzelkämpfer. An Spieltagen wird er aber von vier weiteren Mitarbeitern unterstützt. „Wichtig wird nicht nur sein, dass alle an einem Strang ziehen, sondern, dass der Fanshop sich stetig weiterentwickelt“, sagt Lange.
In das Projekt investierte der Verein nach MZ-Informationen über 400.000 Euro, langfristig erhofft er sich aber Mehreinnahmen durch den Verkauf. Zuvor floss ein beträchtlicher Teil der Gelder an die Firma Wosz. Beim HFC blieb nur eine Rückvergütung hängen.
Der Fanshop hat in der Eröffnungswoche außer am Mittwoch von Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, danach von 10 bis 14 Uhr sowie zu Heimspielen.