Verein will Vertrag verlängern Verliert der HFC Lucas Halangk im Sommer ablösefrei?
Lucas Halangk überzeugt für den Halleschen FC als vielseitiger Fußballer. Schnappt im Sommer ein Drittligist zu?

Halle/MZ - Als Lucien Favre 2007 Trainer von Hertha BSC wurde, brachte er ein hübsches Wort mit aus der Schweiz nach Berlin: polyvalent. Er meint damit Vielseitigkeit, runtergebrochen auf seinen Sport also Fußballer, die auf mehreren Positionen spielen können, ohne nennenswert Qualität einzubüßen.
Beim Halleschen FC steht der Begriff keinem so gut zu Gesicht wie Lucas Halangk. Egal ob als linker oder rechter Verteidiger oder offensiv auf dem Flügel, der 21-Jährige hat in der Regionalliga drei sehr gute letzte Kalendermonate gespielt, sich nach einem Außenbandriss zu Saisonbeginn als unverzichtbar erwiesen. Mit Folgen. „Wir wissen, dass er von anderen Klubs beobachtet wird und im Schaufenster spielt“, sagt Daniel Meyer, der Sportchef des HFC.
Vertrag läuft aus
Nach dem Abstieg aus der dritten Liga war Halangk – neben dem inzwischen in Eilenburg spielenden Jonas Marx – der einzige Profi mit einem gültigen Vertrag beim HFC. Das Arbeitspapier des vielseitigen Spielers läuft im Sommer 2025 aber aus. Bleibt er dann oder geht er?
Halangk wäre nach MZ-Informationen schon im vergangenen Sommer gerne in der dritten Liga geblieben, Interessenten soll es ebenfalls gegeben haben. In der Vorbereitung aber folgte die Verletzung am Knöchel und eine mehrere Wochen lange Pause. Ein Wechsel zerschlug sich damit.
Halangk selbst wollte sich zu seiner Situation im vergangenen oder kommenden Sommer bisher nicht äußer. „Ich nehme die Regionalliga an, dritte Liga wäre aber schöner“, sagte er zuletzt der MZ, fügte pflichtbewusst an: „Für mich ist derzeit nur der HFC Thema.“
Wenn der gebürtige Magdeburger, der sich längst mehr als Hallenser fühlt und einst schon mit 17 für den HFC in der dritten Liga debütierte, seine Leistung aber in der zweiten Saisonhälfte bestätigt, dürfte die Thematik eine neue Dynamik bekommen.
Ist Aufstieg entscheidend?
Kaderplaner Meyer weiß das. Entscheidend wird sein, welche Perspektive der Hallesche FC dem Flügelspieler aufzeigen kann. Aktuell liegt der Absteiger neun Punkte hinter Lok Leipzig. Sollte frühzeitig absehbar sein, dass er den Spitzenreiter nicht mehr einholen kann und somit keine Chance hat, über die Relegation in die dritte Liga zurückzukehren, wäre Halangk wohl nicht zu halten.
Meyer betont aber auch die Faktoren, die der HFC auf seiner Seite hat. Halangk ist im Klub zum Profi geworden, inzwischen zum Leistungsträger. „Er hat eine Bindung zum Verein, genießt hier große Wertschätzung, das müsste er sich woanders erst wieder erarbeiten“, sagt der Sportchef.