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"Sprechen extrem viele Dinge für diesen Job" Trainer Torsten Ziegner bringt sich bei Zweitligist ins Gespräch

Die Sachsen wollen sich am Sonntag gegen Osnabrück mit einem Erfolg aus der Saison verabschieden. Das Aus von Chefcoach Dirk Schuster ist besiegelt.

Aktualisiert: 21.5.2021, 09:45
Der Vertrag von Trainer Torsten Ziegner beim Halleschen FC läuft im Sommer aus.
Der Vertrag von Trainer Torsten Ziegner beim Halleschen FC läuft im Sommer aus. (Foto: Holger John)

Aue - Beim FC Erzgebirge Aue herrscht vor dem Schlussakt in der 2. Bundesliga Unruhe. Das Aus von Trainer Dirk Schuster ist besiegelt, das Tischtuch zwischen Trainer und Vorstand ist unrettbar zerschnitten. Nach der Saison will sich der Klub mit der Trainerfrage beschäftigen - und ein Kandidat bekunden vorab bereits Interesse.

"Grundsätzlich sprechen für mich extrem viele Dinge für diesen Job“, sagt Torsten Ziegner gegenüber „Tag24“, aktuell noch beim Halleschen FC auf der Lohnliste. Doch läuft der Vertrag des Ende  Februar 2020 freigestellten Trainers Ende Juni aus, dann wäre er arbeitslos. Zuletzt hatte Ziegner immer wieder Offerten abgelehnt oder vakante Posten nicht bekommen. Nun flirtet er offen mit Aue.

Schlechte Stimmung bei Erzgebirge Aue

Im Erzgebirge ist die Stimmung derweil trotz des längst feststehenden Klassenverbleibs auf dem Tiefpunkt angelangt. Mit zwei deutlichen Niederlagen im Rücken und vielen Fragezeichen gehen die Sachsen am Sonntag (15.30 Uhr/Sky) im heimischen Ergebirgsstadion in das letzte Saisonspiel gegen den VfL Osnabrück, der noch um die sportliche Rettung kämpft. „Es ist unsere Pflicht, unseren Fans und unserer Region einen Sieg und vor allem ein leidenschaftliches Spiel zu liefern“, sagte Interimstrainer Marc Hensel.

Der 35-Jährige hatte nach den Krankmeldungen von Chefcoach Dirk Schuster und Assistent Sascha Franz die Mannschaft bereits beim 0:3 am Sonntag in Düsseldorf betreut. Die Enttäuschung über das Ergebnis und die ausbleibende Reaktion nach der 3:8-Klatsche in der Vorwoche gegen Paderborn war Hensel deutlich anzumerken. „Wir haben gesehen, dass sich ein Rucksack gebildet hat, den wir ganz schnell ablegen müssen. In den vergangenen Wochen haben wir aus verschiedenen Gründen so unglaublich viel weggeschenkt. Das ist unserer Saison, die wir uns über einen langen Zeitraum aufgebaut haben, nicht würdig“, erklärte der Ex-Profi.

Überblick: Was die Ex-HFC-Trainer heute machen

Hensel wird die Auer Mannschaft in dieser Woche auf das Saison-Finale gegen Osnabrück vorbereiten. Seine wichtigste Aufgabe: Er muss die Profis vor allem im mentalen Bereich packen. Denn auch in Düsseldorf präsentierten sich die „Veilchen“ in den entscheidenden Szenen gedanklich nicht auf der Höhe.

Aue-Kapitän Martin Männel: „Werden wieder zu Recht Kritik einstecken müssen“

„Man hat gemerkt, dass wir in den ersten 20 Minuten verunsichert waren. Nach der taktischen Umstellung wurde es defensiv besser. Die letzten 15 Minuten waren wieder katastrophal“, erklärte Stürmer Philipp Zulechner. Für den Österreicher steht fest: „Wir müssen jetzt den Kopf frei bekommen und uns untereinander aussprechen, damit da alles bereinigt wird.“

Auch Kapitän Martin Männel appellierte nach dem Düsseldorf-Spiel an den Zusammenhalt: „Wir werden wieder zu Recht Kritik einstecken müssen. Für das letzte Spiel brauchen wir alle geschärfte Sinne. Deshalb bitte ich, nicht unnötig auf irgendwelchen Personen rumzuhauen und uns unseren Job machen zu lassen, damit wir gegen Osnabrück eine Reaktion zeigen.“

Während das Team im Quarantäne-Trainingslager in Bad Schlema nach der notwendigen Lockerheit sucht, arbeiten die Aue-Bosse im Hintergrund an einer Lösung in der Trainerfrage. Dass Schuster und Franz, die beim FC Erzgebirge Verträge bis Juni 2022 besitzen, noch einmal auf die Auer Bank zurückkehren werden, ist nach dpa-Informationen ausgeschlossen. Die Gräben zwischen Vorstand und dem Trainerduo sind zu tief. Deshalb muss Präsident Helge Leonhardt mal wieder einen neuen Chefcoach suchen - Torsten Ziegner würde wohl nicht Nein sagen. (dpa/mz)