Duell am Dienstagabend Teurer Kader, hohe Ambitionen, schwache Form: Das ist HFC-Gegner FC Ingolstadt

Ingolstadt/Halle (Saale)/MZ - Am Dienstagabend in der Hallesche FC in der 3. Liga beim FC Ingolstadt 04 zu Gast (19 Uhr im Liveticker). Der Gegner spielt oben in der Tabelle um den Aufstieg mit und will gerne zurück in die 2. Bundesliga: Ein Blick auf die FCI-Stärken und den Saisonverlauf.
Schon ein grober Blick auf den Kader des FC Ingolstadt reicht, um zu erkennen: Trainer Rüdiger Rehm hat reichlich Qualität beisammen. Allein im Sturm bieten Maximilian Dittgen, Pascal Testroet, Valmir Sulejmani und Patrick Schmidt jede Menge Zweitliga-Erfahrung auf. Für Torjäger Testroet zahlte der FCI im Sommer sogar 700.000 Euro Ablöse an den SV Sandhausen. Für einen Klub wie Halle eine undenkbare Summe.
Doch ist es wie so oft im Fußball: Qualität allein macht noch keine Spitzenmannschaft. Und bislang tut sich der teure Kader durchaus schwer. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga und dem damit verbundenen großen personellen Umbruch steht der FCI aktuell auf Rang sechs der Tabelle. Das ist nicht schlecht, doch sind die Ansprüche in der Audi-Stadt hoch.
FC Ingolstadt zahlte hohe Ablösesummen für seinen Kader
Zumal die Saison phasenweise deutlich besser lief. Zu Beginn setzte sich der FCI auf den Aufstiegsrängen fest, auch nach dem 13. Spieltag war der Klub noch Dritter. Dann folgten aber zwei Niederlagen gegen Viktoria Köln und SC Verl, zwei Teams aus dem unteren Mittelfeld der Liga. Die Formkurze zeigt vor dem Halle-Spiel also nach unten.
Mit gerade einmal 14 Gegentoren stellt der Klub die zweitbeste Abwehr der 3. Liga. Die 22 geschossenen Tore sind aber nur Durchschnitt - da hat der HFC bereits einen Treffer mehr erzielt (aber auch neun mehr kassiert). Von den vielen neuen schlugen vor allem Kapitän Testroet (vier Tore und vier Vorlagen) sowie Tobias Bech (fünf Tore) ein - für den jungen Dänen zahlte Ingolstadt ebenfalls eine stolze Ablöse von 550.000 Euro.
Zum festen Inventar in Rehms Elf gehören die Verteidiger Calvin Brackelmann und Visar Musliu sowie die Außenbahnspieler Marcel Costly und Daniel Franke. Im zentralen Mittelfeld ist zudem Nunoo Sarpei gesetzt, im Tor kam Marius Funk von Bundesliga-Absteiger Greuther Fürth und wurde gleich Stammkraft. Prominentester Abgang im Sommer war Mittelfeld-Talent Merlin Röhl, für den der SC Freiburg fast drei Millionen Ablöse zahlte.
Kurios ist zudem: Der FCI holte 14 seiner 25 Punkte bislang auswärts und schoss dort auch deutlich mehr Tore. Im heimischen Audi Sportpark gab es in sieben Partien erst drei Heimiege bei einem nahezu minimalistischen Torverhältnis von 8:7. Der HFC reist allerdings als zweitschlechteste Auswärtsmannschaft der Liga nach Bayern und ist in der Fremde nach sieben Versuche noch sieglos.