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Prozess gegen HFC-Spieler Prozess gegen HFC-Spieler: Robert Schick kommt mit blauem Auge davon

Von Karl Ebert 04.06.2014, 10:02
HFC-Abwehrspieler Robert Schick gegen den Saarbrücker Stürmer Marcel Ziemer (r.)
HFC-Abwehrspieler Robert Schick gegen den Saarbrücker Stürmer Marcel Ziemer (r.) Eckehard Schulz Lizenz

Halle(Saale)/MZ - HFC-Profi Robert Schick war sichtlich nervös, als er am Mittwochmorgen mit seinem Verteidiger aus dem Aufzug stieg und den Saal 2020 des Amtsgerichtes Halle betrat. Wenig später das Urteil gegen den 20-Jährigen: Wegen der Attacke auf einen Studenten im August letzten Jahres wurde Schick vom Richter verwarnt. Sein Glück: Das Gericht verurteilte ihn nach Jugendstrafrecht.

Staatsanwalt fordert Haftstrafe

Der Fußballspieler musste sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten und kam am Ende mit dem berühmten blauen Auge davon. Richter Bruno Glomski befand ihn des Tatbestandes zwar für schuldig, Schick muss aber lediglich alle Verfahrenskosten tragen - und die Verwarnung des Gerichts akzeptieren.

Die Staatsanwaltschaft Halle hatte dagegen ein Urteil nach Erwachsenen-Strafrecht und sechs Monate Freiheitsentzug, ausgesetzt zur Bewährung für zwei Jahre, gefordert.

Mit dem milden Urteil für eine „jugendtypische Verfehlung“, wie Richter Glomski die Tat in seiner Begründung nannte, kam Schick sehr gut weg. Denn der Linksverteidiger, der seit einem Jahr in Halle spielt, war in der Vergangenheit mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Die Fälle von Diebstahl, Körperverletzung und räuberischer Erpressung, die Richter Glomski unter Schicks Namen im Bundeszentralregister gefunden hatte, liegen sechs bis acht Jahre zurück und taten nichts mehr zur Sache - sie passierten, als Schick noch ein Jugendlicher war. Zum Glück für den gebürtigen Hessen, dem wohl unter anderem aus diesem Grund vor der Urteilsverkündung nicht ganz wohl in seiner Haut war.

Grölende Studenten

Was war passiert? Schick hatte sich aus seiner Wohnung am oberen Boulevard ausgeschlossen und schlief deshalb in der Wohnung seines Teamkollegen Pierre Becken. Der fühlte sich nach Mitternacht von einer Gruppe angetrunkener Studenten gestört, die laut grölend den Boulevard entlang zogen. Seiner Aufforderung zur Ruhe begegneten diese mit der Aufforderung: Komm doch runter! Becken und sein Freund weckten den schlafenden Schick.

Der griff sich einen Fleischklopfer und zu dritt verfolgten sie die Gruppe. In der Nähe des Halleschen Marktes wurde die verbale Auseinandersetzung handgreiflich und Schick schlug zu. Das Opfer erlitt dadurch eine Risswunde oberhalb des linken Auges und eine weitere leichte Risswunde sowie ein Schädel-Hirn-Trauma.

Profi zahlt Schmerzensgeld

Strafmildernd wirkte sich für Robert Schick aus, dass er sich lange vor der Verhandlung bei dem Studenten entschuldigt und bereits im März ein Schmerzensgeld von 3 500 Euro gezahlt hatte. Auch die Auslagen der Nebenklage von 1 200 Euro hatte er schon beglichen.

Ob Schick, der vom Zweitligisten FSV Frankfurt ausgeliehen war, eine Zukunft beim Halleschen FC hat, ist derzeit noch völlig offen. „Es gibt da ein paar Unstimmigkeiten zwischen den Vereinen. Im Moment sieht es eher nach einem Abschied aus“, sagte HFC-Manager Ralph Kühne am Mittwoch.