„Meister müssen aufsteigen“: Ostvereine machen mit offenem Brief Druck auf DFB

Halle/MZ/DPA - Die 17 Klubs der Regionalliga Nordost, der Hallesche FC gehört dazu, haben im Kampf um eine Reform der Aufstiegsregel einen offenen Brief an DFB-Präsident Bernd Neuendorf veröffentlicht.

Darin fordern sie eine aktive Beteiligung des Dachverbandes an der Änderung der bestehenden Regel. „Wir forden Sie auf, die Problematik endlich zur Chefsache zu machen“, heißt es unter anderem. Bisherige Versuche, in den Regionalverbänden zu einer Einigung zu gelangen, seien gescheitert.

Nach Ansicht der 17 Clubs solle der DFB sich nun selbst in den „weiteren Prozess mit seinen eigenen Expertinnen und Experten“ einbringen, um eine „faire Reform bis zum Sommer zu erarbeiten, damit dann beim DFB-Bundestag im November ein mehrheitsfähiger Beschluss getroffen werden“ könne.

Die Ostklubs hatten im Februar einen Vorstoß unternommen, die Aufstiegsregel zu verändern. Derzeit bleibt in jeder Saison ein Meister der Regionalliga-Staffeln Nord, Nordost oder Bayern auf der Strecke. Die Vereine, darunter neben dem HFC unter anderem auch der Chemnitzer FC, Carl Zeiss Jena, Rot-Weiß Erfurt oder Lok Leipzig, haben drei mögliche Reformen vorgeschlagen. Favorisiert wird eine Reduzierung der Regionalligen von fünf auf vier Staffeln.

Der Deutsche Fußball-Bund hat sich in der Frage der Aufstiegsregel bislang stets als nicht zuständig erklärt und auf die Regionalverbände verwiesen. Die seien verantwortlich für die Regionalligen.

Neuendorf selbst hatte sich zuletzt in einer MDR-Dokumentation zur Aufstiegsfrage geäußert. „Ich bin der Meinung, dass ein Meister unbedingt aufsteigen sollte. Auf der anderen Seite gab es schon so viele Versuche, dieses Problem zu lösen. Man hat unendliche viele Modelle durchdekliniert. Wir haben eine Situation, die wir nicht auflösen können“, sagte er.

Ende März gibt es auf Initiative des NOFV-Präsidenten Herrmann Winkler einen Aufstiegsgipfel, auf dem eine aus Sicht der Nordost-Klubs tragfähige Lösung erarbeitet werden soll. Bei dem Treffen sind auch die Ostvereine der dritten Liga, Dynamo Dresden, Hansa Rostock und Erzgebirge Aue, sowie ambitionierte Oberligisten dabei.