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HFC-Trainingslager in Pockau HFC-Trainingslager in Pockau: Toni Lindenhahn ist endlich zurück im Team

Von enrico werner 22.06.2015, 16:47
Toni Lindenhahn war ein ganzes Jahr außer Gefecht gesetzt. Nun ist er wieder zurück in der Mannschaft.
Toni Lindenhahn war ein ganzes Jahr außer Gefecht gesetzt. Nun ist er wieder zurück in der Mannschaft. Boesener Lizenz

halle (Saale) - Toni Lindenhahn hatte seine sieben Sachen am Sonntag schnell zusammen. Nur ein bisschen Unterwäsche musste der Mittelfeld-Flitzer von Fußball-Drittligist Hallescher FC zusammensuchen. Jeans oder Shirts? „Brauchen wir kaum“, sagte Lindenhahn. „Wir werden gar keine Zeit haben, privat viel zu machen.“ Seine Trainingssachen sind schon am Stadion, also konnte Lindenhahn am trainingsfreien Tag am Sonntag ein bisschen entspannen.

Ab Montag im Trainingslager

Am Montag rollte der rot-weiße HFC-Bus ins Erzgebirge. In Pockau werden die Drittliga-Kicker ihr alljährliches Trainingslager abhalten. Und Lindenhahn kehrt an den Ort zurück, an dem er die schlimmste Verletzung seiner Karriere erlitten hatte. Letztes Jahr zog sich Lindenhahn in Pockau einen Kreuzbandriss und Riss des Außenbandes im Knie zu. Nicht eine Minute spielte das HFC-Eigengewächs in der vergangenen Saison. „Ich werde das immer im Hinterkopf haben, auch noch in zehn Jahren“, sagt er über den Moment, als seine Karriere ins Wanken geriet. „Aber ich werde mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ich werde in die Zweikämpfe gehen und nicht zurückziehen.“

Das Sorgenkind Lindenhahn ist eben ein Kämpfer. Und wenn es dafür eines Beweises bedurfte, dann brachte er ihn am Samstag. Der 24-Jährige spielte erstmals nach einem Jahr wieder für den HFC.

Im Testspiel beim sportlich freilich bedeutungslosen 17:0 gegen den Kreisoberligisten SV Mildensee aus Dessau durfte er 45 Minuten ran und zeichnete sich mit einer guten Leistung aus: Vier Tore bereitete er vor, eines erzielte er selbst.

„Ich hatte keine Probleme, reinzufinden. Ich wollte ein paar einfache Dinge ausprobieren. Und das Knie war super“, sagt Lindenhahn. „Ich hatte keine Schmerzen, nur einen leichten Muskelkrampf. Konditionell reicht es noch nicht für 90 Minuten, aber das ist ja bei allen so.“

Lindenhahn ist endlich zurück im Team. Seit zwei Monaten trainiert er wieder, nun konnte er seine Leistungsfähigkeit unter Wettkampfbedingungen unter Beweis stellen. Dass sein am 30. Juni auslaufender Vertrag verlängert wird, war schon seit einigen Wochen fest ausgemacht, auch weil Trainer Sven Köhler dem Ur-Hallenser ein Sonderlob gab für seinen Einsatzwillen. „Er hat zu mir gesagt, dass das ordentlich aussieht und er sehr zufrieden mit mir ist“, verrät Lindenhahn, der dankbar ist für das neue Vertrags-Angebot. „Das hätte der Verein nicht machen müssen. Fußball ist ein dreckiges Geschäft geworden. Ich denke, dass ich im neuen Monat den Vertrag unterschreibe.“

Nur zwei Spieler nicht dabei

Auch Sven Köhler war zufrieden mit dem 45-Minuten-Comeback. „Das ist für Toni eine schöne Sache.“ Er gab aber auch zu bedenken: „Er wird noch längere Zeit brauchen, um die Spielfitness zurückzubekommen. Wichtig für ihn war es vor allem, dass er beschwerdefrei bleibt.“

Doch der Test in Dessau hatte auch unter einem zweiten Gesichtspunkt etwas Gutes für den Trainer, der bis auf Pierre Kleinheider und Selim Aydemir allen Spielern Einsatzzeiten schenkte. „Ich habe schon im Training das Gefühl gehabt, dass die Mannschaft Lust auf Fußball hat.“ 17 Tore sind auch gegen einen Neuntligisten Ausdruck von Spaß an der Arbeit.

Osayamen Osawe war der fleißigste HFC-Spieler am Samstag. Gleich viermal traf er gegen den Kreisoberligisten SV Mildensee.
Hartmut Boesener Lizenz