HFC-Trainingslager in Belek HFC-Trainingslager in Belek: Die besten Trainingslager-Anekdoten von Ivica Banovic

Belek - Zunächst sträubt sich Ivica Banovic vehement. Kurz nippt er an seinem türkischen Kaffee, dann schüttelt er wieder den Kopf. „Nein, nein, nein“, sagt der 35-jährige Kroate und wippt dabei unruhig auf seinem Sessel im Teamhotel des HFC von links nach rechts. „Wenn ich diese Geschichten auspacke“, meint der Routinier des Drittligisten grinsend, „dann könnte ich ein großes Buch schreiben - und das würde sich sensationell verkaufen. Besser als das Buch von Philipp Lahm.“
Seine besten Trainingslager-Anekdoten aus Ivica Banovic herauszuquetschen, ist nicht einfach. Dabei hat er schon so viel erlebt: 18 Jahre lang ist der Kroate nun schon Fußball-Profi, hat so viele Trainingslager mitgemacht wie kein anderer Kicker des Halleschen FC. Doch Banovic ist eben auch sehr loyal, möchte niemanden reinreiten. „Manche Geschichten werden für immer nur für meine engsten Vertrauten und für diejenigen, die dabei waren sein.“ Zwei kann er aber erzählen.
Nichtschwimmer geht Baden
Als er für den SC Freiburg spielte, stand während eines Trainingslagers einmal ein kleiner Triathlon auf dem Programm. Erst wurde gelaufen, dann Fahrrad gefahren. Letzter Stopp: das Schwimmbad. Dort schwamm Banovic mit seinem Teamkollegen Alain Junior Ollé Ollé in einer Gruppe. „Da stand er also in seiner Badehose und sprang ins Wasser, als er an der Reihe war“, erinnert sich der HFC-Profi an den großen Auftritt des Mittelfeldspielers aus Kamerun. Es gab nur ein Problem: „Er konnte nicht schwimmen.“
Ollé Ollé ging also unter. Hilflos im Schwimmbecken. Seine Mitspieler mussten ihn retten. Warum er trotz fehlender Fähigkeiten gesprungen ist? „Das sah bei euch so einfach aus, da dachte ich, das kann ich auch“, gab er nach seiner Rettung zu Protokoll.
Der gefälschte Anruf
Und Ivica Banovic erzählt noch eine Anekdote aus seiner Freiburger Zeit: In einem anderen Trainingslager war der Tross des Klubs lange unterwegs. „Bestimmt bis zwei, drei Uhr“, erinnert sich der Kroate. „Wir haben sehr, sehr gute Weine getrunken.“ Und so kam eins zum anderen. Plötzlich klingelte bei einem jungen Freiburger Profi, dessen Namen Banovic lieber nicht nennen möchte, das Telefon.
Der Sportdirektor eines großen deutschen Klubs meldete sich am anderen Ende. Sein Verein wolle ihn unbedingt verpflichten. 700 000 bis 800 000 Euro würden sie zahlen. Der Freiburger Jungprofi fiel aus allen Wolken und teilte seine Begeisterung sofort mit.
Einziges Problem: Seine Mitspieler hatten ihn veräppelt. Nicht ein hochrangiger Sportdirektor, sondern sein Zimmerkollege hatte ihn angerufen. „Der konnte unfassbar gut Stimmen nachahmen“, erzählt ein lächelnder Ivica Banovic. „Das war wirklich überzeugend. Der Junge hat uns allen davon erzählt und sich total gefreut.“ Zumindest bis zum nächsten Tag. Bis zur Auflösung.
Warum Ivica Banovic nun doch ernsthaft darüber nachdenkt, seine Karriere weiter fortzusetzen, lesen Sie am Mittwoch in der Printausgabe der Mitteldeutschen Zeitung. (mz)
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