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HFC setzt Krisengespräch an HFC setzt Krisengespräch an: War es das für Trainer Torsten Ziegner?

17.02.2020, 21:57
Die Zahlen lügen nicht: Mit 1:6 ging der HFC beim FC Bayern II unter.
Die Zahlen lügen nicht: Mit 1:6 ging der HFC beim FC Bayern II unter. www.imago-images.de

München/Halle (Saale) - Der erschreckende Auftritt in München war ein neuer Tiefpunkt im freien Fall des Halleschen FC in der 3. Liga: Das 1:6 beim FC Bayern München war die höchste Drittliga-Niederlage in der Vereinsgeschichte - entsprechend tief saß der Schock nach Spielende bei allen Beteiligten.

„Die Lage ist sehr kritisch, wir dürfen das nicht schönreden – auch das Spiel heute nicht“, sagte Vereinsurgestein Toni Lindenhahn bei Magenta Sport. Die Fakten sind alarmierend: Nur einen Punkt holte Halle aus den letzten sieben Ligaspielen, dazu blamierte man sich beim Aus im Landespokal. Im Fußballjahr 2020 hagelte es ausschließlich Niederlagen. Und in München waren erschreckende Auflösungserscheinungen unübersehbar.

Torsten Ziegner steckt mit seinem Team seit Monaten in der Krise, die immer schlimmer anstatt besser wird. Dass sich der Trainer nach dem Auftritt in München weiter im Amt hält, darf inzwischen bezweifelt werden. Am Dienstag wird es in Halle ein Krisengespräch geben. „Es ist nicht zu begreifen, wir müssen eine Nacht drüber schlafen“, sagte der entsetzte Sportchef Ralf Heskamp in München.

Torsten Ziegner über HFC-Debakel: „Keiner hat mehr dran geglaubt“

Ziegner selbst sprach nach Abpfiff bei Magenta Sport und bemühte sich, auch in der dunkelsten Stunde seiner Amtszeit noch Optimismus zu verbreiten. Es könnte durchaus sein letzter Auftritt vor der Kamera als HFC-Trainer gewesen sein.

„Ich bin natürlich total enttäuscht. Wir machen in der ersten Halbzeit kein schlechtes Spiel, geraten aber durch zwei unglückliche Tore in Rückstand. Das 3:1 hat uns dann das Genick gebrochen“, analysierte Ziegner: „Dass die Mannschaft danach in ihre Einzelteile zerfallen ist, ist für mich total unverständlich. Keiner hat mehr dran geglaubt, dass wir hier noch was holen. Das 6:1 ist für mich viel, viel zu hoch.“

Seine Spieler leisteten spätestens nach dem 1:3 ihren Offenbarungseid und auch der Trainer musste anschließend seine Ratlosigkeit eingestehen: „Es kommen in jedem Spiel Widerstände auf uns zu. Und wir sind aktuell mental nicht in der Lage, uns dagegen zu wehren. Wir machen momentan so ziemlich alles verkehrt, was man verkehrt machen kann.“

HFC will am Dienstag über Trainer Ziegner entscheiden

Auch wenn Ziegner im Interview anschließend den Blick auf das kommende Heimspiel gegen die SpVgg Unterhaching am Sonntag (14 Uhr im Liveticker) richtete, erscheint es unwahrscheinlich, dass er dann noch auf der Trainerbank des HFC sitzen wird.

„Wir haben in den letzten 18 Monaten sicherlich nicht alles falschgemacht, das vergessen nicht alle Fans so schnell“, sagte Ziegner über seine eigene Situation und seinen Stand beim HFC-Anhang: „Aber fest steht auch, dass wir uns davon nichts mehr kaufen können.“ Am Dienstag wird die Vereinsführung entscheiden, wie es für ihn und den Klub weitergeht. (mz/bbi/cle)