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HFC-Duo ohne Chance HFC-Duo ohne Chance: Starostzik und Bohl sollen im Winter gehen

Von Christoph Karpe und Fabian Wölfling 03.11.2018, 11:15
Im August 2017 lief Hendrik Starostzik noch als Kapitän des HFC auf.
Im August 2017 lief Hendrik Starostzik noch als Kapitän des HFC auf. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Hendrik Starostzik kommt zwar als Letzter seiner Kicker-Brigade zur Schicht, aber noch pünktlich. Wie jeden Tag. Als Profi bei einem Fußball-Verein ist man ja Angestellter mit gewissen Pflichten - eben der zur Anwesenheit. Also taucht der Verteidiger des Halleschen FC auch am Freitag am Erdgas Sportpark der Saalestadt auf, um wenig später zum Trainingsbeginn um 13 Uhr umgezogen mit den Kollegen die Einheit absolvieren zu können.

Hendrik Starostzik sieht nicht komplett unglücklich aus. Er scheint aber auch gerade nicht in der Lage zu sein, jemanden mit Euphorie anzustecken. Kann ja auch nicht sein. Der 27-Jährige spielt derzeit nicht einmal in den Gedanken von Trainer Torsten Ziegner eine Rolle, wenn es darum geht eine Mannschaft für das kommende Pflichtspiel zusammen zu puzzlen. Starostziks Platz ist ein roter Hartschalensitz auf der Tribüne. Dort wird der gelernte Innenverteidiger auch am Sonntag wieder sitzen, wenn die Kollegen um Drittliga-Punkte gegen Meppen (13 Uhr) kicken.

Daniel Bohl schweigt zu seiner Situation in Halle

Der Familienvater weiß mittlerweile, dass er keinerlei Zukunft als Fußballer in Halle hat. Gleiches gilt für Daniel Bohl (24), den Mittelfeldrenner a. D.. Während Bohl, einst beim Bundesligisten Mainz 05 vor einer vermeintlich großen Karriere, sich jeglichen öffentlichen Kommentar verkneift, quetscht sich Starostzik einige bezeichnende Sätze durch die Lippen. „Ich bin natürlich mit der Situation nicht zufrieden. Als Sportler möchte auf dem Platz stehen, tue ich hier aber nicht. Mehr möchte ich nicht sagen“, so Starostzik.

Eine langwierige Verletzung hatte ihn in diese vermaledeite Lage befördert. Aktuelle Fitness hilft ihm nicht mehr. Auch Bohl nicht. Bezeichnend, dass Coach Ziegner die beiden Profis im Pokal beim Verbandsligisten Imo Merseburg (2:0) nicht einmal in den Kader berief. „Sie haben die Gelegenheit, sich im Training anzubieten. Noch reicht es nicht“, begründet Ziegner seine kalte Schulter.

HFC will Bohl und Starostzik gerne schon im Winter abgeben

Dabei steht so gut wie fest: Ein paar Glücksminuten als Wettkampfspieler wird es auch künftig für das Duo nicht geben. Starostzik und Bohl - Verträge bis Sommer 2019 - sollen den Verein verlassen. Am besten in der Wintertransferzeit.

„Wir haben mit den Spielern gesprochen, ihnen ihre Situation aufgezeigt und ihnen signalisiert, dass wir ihnen bei einem Wechsel keine Steine in den Weg legen werden“, sagt Sportchef Ralf Heskamp. Zugleich betont er: „Beide verhalten sich absolut professionell und ziehen im Training mit.“

Aussortierte HFC-Profis fügen sich in ihr Schicksal

Was bleibt ihnen auch anders übrig? Schmollen, streiken, lamentieren? Hilft ihnen nicht weiter - und käme bei potenziellen Interessenten auch nicht gut an. Also fügen sie sich in ihr Schicksal.

Der ehemalige Zweitliga-Profi von Dynamo Dresden (Starostzik) und der einstige deutsche U-19-Nationalspieler Bohl, sind gerade auf dem Tiefpunkt ihrer Karrieren. 2017 waren sie mit großen Erwartungen nach Halle gekommen. Nun sind sie desillusioniert. Aber auch solche Schicksale gehören zum Profigeschäft. (mz)