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HFC bastelt an erfolgreicher Zukunft Hallescher FC: Ziegner hat verlängert - folgen jetzt die Stammspieler?

Von Christoph Lesk 08.11.2019, 07:01
Gut gelaunt nach der Vertragsunterschrift: Torsten Ziegner will mit dem HFC in die 2. Bundesliga.
Gut gelaunt nach der Vertragsunterschrift: Torsten Ziegner will mit dem HFC in die 2. Bundesliga. Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Wer am Donnerstagmittag am Vereinsgelände des Halleschen FC vorbeikam, ahnte sofort, dass keine normale Pressekonferenz vor einem Spiel in der dritten Fußball-Liga anstand. HFC-Präsident Jens Rauschenbach war vorgefahren, stieg im feinen Zwirn aus seinem Auto. Die Anzahl der Medienvertreter war um einiges höher als sonst. Spekuliert wurde fleißig, was der Verein zu verkünden habe. Um 12.30 Uhr wurde im Presseraum des Erdgas Sportparks dann vermeldet, worauf viele, die es mit dem Verein halten, lange gewartet hatten: Trainer Torsten Ziegner hat seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag verlängert.

Bis mindestens 2021 soll der 41-Jährige nun Trainer in Halle bleiben. Bei einem Aufstieg in die zweite Bundesliga verlängert sich der Kontrakt automatisch um ein weiteres Jahr. Wie die Verträge von Ziegners Assistent Michael Hiemisch und Torwart-Trainer Marian Unger.

Torsten Ziegner ist in Deutschland ein begehrter Trainer geworden

Völlig überraschend kam dieser Schritt nicht. Ziegner hatte vergangene Woche in einem MZ-Interview durchblicken lassen, dass eine Einigung „auf der Zielgeraden“ sei. „Es hat sich bei mir immer mehr der Ehrgeiz entwickelt, die Dinge immer weiter voranzutreiben“, erklärte Ziegner am Donnerstag nun und gibt zu, dass es „sehr harte Verhandlungen“ gab. „Das ist aber normal bei zwei so starken Parteien.“

Diese Aussage verdeutlicht, welche Stellung sich Ziegner in Fußball-Deutschland erarbeitet hat. Nachdem er Halle im Sommer 2018 übernommen hatte, erwachte der Verein, kam heraus aus der Tristesse der Mittelmäßigkeit und entwickelte sich zu einem Spitzenklub der Liga, der sich das Ziel gesteckt hat, lieber früher als spät aufzusteigen. „Wir sind hier noch nicht fertig. Die dritte Liga sollte nicht das Maß aller Dinge sein“, so Ziegner.

Die hervorragende Arbeit Ziegners haben natürlich auch andere Vereinen registriert, was den Fußballlehrer mit einer guten Verhandlungsgrundlage in die Gespräche gehen ließ. Wie fortgeschritten der Flirt mit anderen Vereinen war, mochte Ziegner nicht verraten. „Das spielt keine Rolle“, sagte er grinsend. Letztlich auch egal. Er entschied sich für den HFC, was auch eine Anerkennung für die Bemühungen der Beteiligten abseits des sportlichen Geschehens ist.

Ziegner traut dem HFC die 2. Bundesliga zu

Beim HFC: Seit 1. Juli 2018
52 Drittliga-Spiele: 26 Siege, 13 Remis, 13 Niederlage, 75:48 Tore
Punkteschnitt: 1,75
Höchster Sieg: 4:0 (in Mannheim, gegen Uerdingen und Großaspach)
Höchste Niederlage: 1:4 (in Wiesbaden), 0:3 (gegen KSC)
Erfolge: Platz 4. 2019/20, Gewinn Landespokal 2019/20

Die Zahl der Sponsoren wurde erhöht, was eine Aufstockung des Etats für den Profi-Kader bedeutete. Ziegner hatte so mehr finanzielle Möglichkeiten, ein Team nach seinen Vorstellungen zusammenzustellen. Und das den Aufstieg schaffen kann.

Ziegner möchte höherklassig trainieren. Dass er dem HFC diesen Schritt zutraut, beweist seine Verlängerung. Und auch der Verein ist optimistisch. Präsident Rauschenbach spricht mit Blick auf das Trainer-Trio von einem Team, „das sehr erfolgreich gearbeitet hat“.

Björn Jopek: „Für mich spielt es eine wichtige Rolle, wer Trainer ist“

Nachdem Sportdirektor Ralf Heskamp bereits im September bis Ende 2022 verlängert hatte, herrscht nun also auch auf der Position des Trainers Klarheit. Was ein Zeichen an die Profis sein soll, deren Verträge ebenfalls auslaufen und die bleiben sollen.

>> Kommentar zur Ziegner-Verlängerung: „Großer Erfolg für HFC“

Einer davon ist Björn Jopek, der unter Ziegner zum Stammpersonal gehört. Das soll auch künftig noch so sein. Die Chancen auf eine Verlängerung haben sich jedenfalls erhöht. „Für mich spielt es eine wichtige Rolle, wer Trainer ist“, sagte der Mittelfeldspieler. „Ich hatte schon Stationen, bei denen ich nicht mit dem Coach klarkam. Für mich ist es ein Zeichen, dass ich es mir gut vorstellen kann, hier zu bleiben.“ (mz)