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Kandidat und Ex-Profi stellt sich vor Hallescher FC: Was Oliver Kühr im HFC-Vorstand bewegen will

Von Christoph Karpe 18.01.2019, 08:11
Mit den „HFC-Allstars“ kickte Oliver Kühr (r.) früher auch beim Halplus-Cup mit.
Mit den „HFC-Allstars“ kickte Oliver Kühr (r.) früher auch beim Halplus-Cup mit. E. Schulz

Halle (Saale) - Im Hamburger Fußball ist die aktuell schillerndste Person gerade Marcell Jansen. Dabei kickt der bekanntlich schon längst nicht mehr. Der 33-jährige Ex-Nationalspieler hat aber ein neues Ziel. Er will in den Vorstand des Traditionsklubs, der sich anschickt, den Zweitliga-Unfall auszukurieren. Womöglich ab Sonnabend mit Jansen an der Spitze. Der ehemalige HSV-Profi möchte nämlich bei der Wahl zum Präsidenten gekürt werden.

Während das Bohei um Jansen ausufert, steht Oliver Kühr in Halle noch außerhalb des Fokus. Dabei ist die Situation - heruntergebrochen auf hiesige Drittliga-Maßstäbe - ähnlich. Kühr, der Ex-Spieler des Halleschen FC möchte in den Vorstand der Rot-Weißen.

HFC-Vorstand: Ex-Spieler Oliver Kühr stellt sich zur Wahl

Ob dies gelingt, entscheidet die Mitgliederversammlung am 3. Februar. Neben Kühr gibt es acht weitere Kandidaten für das Führungsgremium. Allerdings keinen weiteren Ex-HFC-Kicker. Was hat ihn angetrieben, Verantwortung übernehmen zu wollen?

„Der HFC spielt eine riesige Serie und scheint bereit, für den nächsten sportlichen Schritt. Selbst wenn es in dieser Saison noch nicht mit dem Zweitliga-Aufstieg klappen sollte: Hier passiert Spannendes, das ich mit weiterentwicklen möchte“, sagt Oliver Kühr.

Der einstige Defensivspieler sieht sein künftiges Betätigungsfeld - sofern er gewählt wird - im sportlichen Bereich. „Ich kenne mich immer noch gut rings um den Klub aus - und kicke ja auch noch im Traditionsteam mit“, sagt der 41-Jährige.

Oliver Kühr hat eine lange Vergangenheit beim Halleschen FC

Angefangen als HFC-Spieler hat er mit fünf Jahren. Kühr durchlief alle Nachwuchsteams. Bis 2002 trug er das rot-weiße Trikot der Ersten. „Mein letzter HFC-Trainer war Reinhard Häfner“, erinnert sich Kühr. „Wir haben damals zwar nur Oberliga gespielt, aber zu dieser Zeit war das immerhin vierte Liga“, sagt er. Als Kühr sportlich beim HFC nicht mehr vorankam, wechselte er zu Union Sandersdorf, wo er 2009 seine Spielerkarriere beendete.

„Die Kompetenz von Oliver Kühr kann der HFC gut gebrauchen.“ Das sagt einer, der selbst kandidiert. Es ist Jens Rauschenbach aus dem aktuellen Vorstand. Der hat sich zwar noch nicht aus der Deckung gewagt, könnte aber, sofern er selbst den stimmlichen Zuschlag bekommt, das dann fünfköpfige Gremium sogar anführen.

Und sollte es so kommen, wie es die Spatzen von Halles Dächern pfeifen, dann hätte Rauschenbach Kühr gern im Team. Der Projektentwickler hat den Ex-Spieler mit Überredungskünsten die Kandidatur schmackhaft gemacht, weil er ihm vertraut.

Jens Rauschenbach kennt und vertraut Oliver Kühr

Acht Jahre lang war Kühr nämlich bei dessen Firma Rauschenbach und Kollegen angestellt. In dieser Zeit hat Oliver Kühr den Bau des halleschen Stadions betreut und war auch fünf Jahre lang mit dem Stadionbau in Zwickau beschäftigt. Auch ein Großauftrag für Rauschenbachs Firma - angelehnt an das hallesche Vorbild Erdgas Sportpark.

„Außerdem habe ich drei Jahre lang Unterlagen für das neue hallesche Nachwuchsleistungszentrum erstellt“, erzählt Kühr. Der Bau des NLZ für die HFC-Talente soll nun übrigens im Mai nächsten Jahres anlaufen - und im Sommer 2020 beendet sein. Dieser aktuelle Zeitplan wurde am Donnerstag so vorgestellt.

Oliver Kühr: „Ich bin wirklich eher der ruhige Typ“

„Ich hatte acht tolle Jahre in der Firma von Jens Rauschenbach - und kenne mich immer noch aus, was die geplanten Vorhaben betrifft“, erzählt Oliver Kühr. Warum ist der Familienvater dann ausgestiegen? Das hat mit der Familie zu tun. Sein Vater Harald ist Chef des Unternehmens Mitteldeutscher Wachschutz (MDW) mit 400 Mitarbeitern.

„Er hat sich gewünscht, dass ich als Sohn in die Firma mit einsteige. Das habe ich dann vor einem Jahr getan“, sagt Oliver Kühr. Weil der Abschied ohne Groll über die Bühne ging, können sich sowohl Rauschenbach als auch Oliver Kühr eine künftige Zusammenarbeit vorstellen.

Ganz ohne Bohei. „Ich bin wirklich eher der ruhige Typ. Aber das muss ja nicht schlecht sein“, sagt Kühr, der im Gegensatz zu Hamburgs Jansen auch nicht Präsident werden möchte.

››Die neun Kandidaten stellen sich am 24. und 30. Januar im Stadion vor. (mz)