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Hallescher FC verliert in Münster Hallescher FC verliert in Münster: Auswärtsserie beendet

Von Ronny Banas 25.09.2014, 15:34
Verteidiger Marcel Baude (hinten) muss sich im Duell gegen Münsters Fabian Hergesell durchsetzen.
Verteidiger Marcel Baude (hinten) muss sich im Duell gegen Münsters Fabian Hergesell durchsetzen. Hebestreit Lizenz

Münster - Auf einer Werbebande im Preußenstadion von Münster wirbt eine Firma für Stahlkonstruktionen. Als „unzerstörbar und fest“ werden die Produkte da angepriesen. Und ganz ähnlich hätte sich auch der Fußball-Drittligist Hallescher FC am Sonntagnachmittag charakterisieren können. Das 0:2 bei Preußen Münster war beinahe ein Musterbeispiel dafür, wie man gegen einen überlegenen Gegner auswärts etwas holt. Aber eben nur fast, denn in der 85. Spielminute der Partie, war es mit der Unzerstörbarkeit der Abwehrreihe dann doch vorbei.

Rogier Krohne, drei Minuten vorher eingewechselt, nutzte eine Unordnung in Halles Hintermannschaft und traf zum 1:0. Fünf Minuten später brach das Abwehr-Konstrukt mit Krohnes 2:0 komplett zusammen. Damit endete nicht nur das Spiel, sondern auch die Serie von sechs Auswärtsspielen ohne Niederlage für die Hallenser.

Nach dem Spiel herrschte eine Mischung aus Frust und Schock. „Das war ein bisschen Kindergarten, wie wir uns angestellt haben“, analysierte Innenverteidiger Marcel Franke die beiden entscheidenden Szenen des Spiels. Münsters Mehmet Kara schaffte es vor dem ersten Tor, sich gegen drei HFC-Abwehrspieler durchzusetzen, brachte den Ball zu Krohne, der das Spielgerät an Schlussmann Pierre Kleinheider vorbeischob. „Klar war da ein bisschen Glück dabei, wie er schießt, aber das darf uns nie passieren“, meckerte Franke. Beim zweiten Gegentor war der HFC soweit aufgerückt, dass Krohne problemlos abschließen konnte.

Extrem defensive Aufstellung

Die Auswärtsserie des HFC hat an dem Ort geendet, an dem sie am 3. Mai auch angefangen hatte. Saisonübergreifend, beginnend mit dem letzten Auswärtsspiel der Vorsaison in Münster, hatten die Hallenser sechs Spiele in Folge nicht verloren.
Hier der Überblick:
37. Spieltag in Münster 3:2
2. Spieltag in Bielefeld 5:1
4. Spieltag in Duisburg 1:1
6. Spieltag in Unterhaching 4:0
8. Spieltag in Rostock 1:0
10. Spieltag in Cottbus 2:1

Diese Unaufmerksamkeiten waren defensiv der einzige Makel. Denn der HFC praktizierte vor allem in der zweiten Halbzeit cleveren Zerstörungsfußball. Trainer Sven Köhler setzte auf drei defensive Mittelfeldspieler vor der Viererkette in der Abwehr. Als Offensivkräfte liefen nur Andy Gogia als Spielmacher sowie Timo Furuholm und Osayamen Osawe als Stürmer auf. „Auf den Außenbahnen sind wir derzeit besonders stark von Verletzungen geplagt“, begründete Köhler. „Wir haben gewusst, dass wir hier viele Bälle nach vorn schlagen müssen und haben uns entsprechend darauf eingestellt.“ Und so kam es auch. Die Offensivabteilung des HFC brachte kaum etwas zustande. Lediglich Timo Furuholm hätte in der ersten Halbzeit mit etwas Glück nach einem abgefälschten Schuss die Führung erzielen können. Das Bollwerk in der Defensive des HFC musste unterdessen Schwerstarbeit verrichten. Münster fuhr ab der 60. Minute einen Angriff nach dem anderen. Dieser Dauerdruck ging an die Substanz. „Ein paar Entlastungsangriffe mehr hätten uns gut getan“, sagte Franke. Aber sowohl Gogia als auch Furuholm und Osawe blieben blass.

Krebs muss verletzt raus

Die englische Woche habe ihren Tribut gefordert, erklärte Köhler später. Der erste Leidtragende von drei Spielen in acht Tagen war Frankes Kollege in der Innenverteidigung. Florian Krebs musste zur Pause raus - Zerrung im Oberschenkel. Für ihn kam Dominic Rau, was der starken Abwehrarbeit aber keinen Abbruch tat.

Dennoch blieb am Ende Enttäuschung. „Wir hätten hier durchaus mit einem 0:0 nach Hause fahren können“, ärgerte sich Franke. Warum das nicht klappte, dafür hatte Sven Köhler eine Erklärung: „Münster war die aktivere Mannschaft. Der Sieg geht in Ordnung.“ (mz)

Das Tor von Timo Furuholm (re.) reicht am Ende nur für einen Punkt.
Das Tor von Timo Furuholm (re.) reicht am Ende nur für einen Punkt.
ROLAND HEBESTREIT Lizenz
Maximilian Jansen
Maximilian Jansen
Eckehard Schulz Lizenz
Tony Schmidt
Tony Schmidt
Eckehard Schulz Lizenz
Dominic Rau
Dominic Rau
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