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Verletzung am Fuß Hallescher FC: Verletzter Benjamin Pintol fehlt dem HFC länger

09.08.2017, 08:45
Benjamin Pintol hat eine feine Technik - wenn der Fuß unverletzt ist.
Benjamin Pintol hat eine feine Technik - wenn der Fuß unverletzt ist. Schulz

Halle (Saale) - Aus dem Mannschaftsraum im Stadion-Erdgeschoss drang am Montag die Kommentatoren-Stimme: „Pintol läuft zum Elfmeter an und verwandelt sicher zum 2:2.“ Ein deutliches Indiz: Da liefen auf einem TV-Gerät Bilder vom 3:3 des Vortages. Die Stammspieler des Halleschen FC sahen sich die wichtigsten Szenen ihrer Drittliga-Partie in Osnabrück an.

Mitten in der Gruppe saß Doppel-Torschütze Benjamin Pintol, der vor seinem Strafstoß schon zum 1:1 getroffen hatte. Doch an seinen beiden Treffern konnte sich der 27-Jährige in jener Aufzeichnung nur wenig erfreuen. Pintol ist nämlich gerade am Boden zerstört.

HFC: Wochenlang ohne den Dirigenten Benjamin Pintol

Als er Minuten später aus den Katakomben zum Gespräch kommt, wird der Grund für seine Ernüchterung klar. Pintol geht an Krücken. Den rechten Fuß kann er nicht aufsetzen. Helfend trägt ihm Kollege Petar Sliskovic einen Stuhl hinterher, damit er sich setzen kann. Pintol lächelt - etwas verkniffen.

„Ich glaube, diesmal ist etwas Schlimmeres passiert“, sagt der dreifache Saison-Torschütze noch ehe eine MRT-Untersuchung am Nachmittag eine präzise Diagnose geliefert hat. Diese brachte dann Gewissheit: Die Sehne unter seinem rechten Fuß ist eingerissen.

Damit ist klar: Benjamin Pintol, der Dirigent und Anführer der HFC-Offensive, droht wochenlang auszufallen. „Es ist bitter für mich.“

Hallescher FC: Benjamin Pintol hatte schon länger Schmerzen

Schon seit Wochen plagte er sich mit Schmerzen. „Vielleicht waren die harten Böden in der Vorbereitung ein Grund dafür“, mutmaßt der Torjäger. Die Plantarsehne unter dem Fuß entzündete sich, Behandlungen schlugen kaum an, Ruhe wollte sich der Ehrgeizige, der in der letzten Saison als einziger HFC-Spieler kein Spiel verpasste hatte, nicht gönnen.

Pintol pausierte zwar vorsichtshalber beim zweiten Spiel in Aalen, wollte danach in der Not aber wieder helfen. Also stellte er sich in Absprache mit Trainer Rico Schmitt für die Duelle gegen Jena und in Osnabrück wieder zur Verfügung. Was alles nur verschlimmerte.

Aus der Entzündung erwuchs eine Verletzung. „Nach dem Jena-Spiel wurde ein Einriss an der Sehne festgestellt.“ Pintol wollte trotzdem nicht tatenlos in den Krankenstand wechseln. Er ließ sich die Schmerzen taub spritzen. Immer mit der Aussicht: In den 13 Tagen Pause bis zum nächsten Punktspiel gegen Unterhaching wird dann alles für die Genesung getan: mit Ruhe und Behandlungen.

Benjamin Pintol: Eine Operation ist wohl nicht nötig

„Doch ab der 30. Minute in Osnabrück wurden die Schmerzen richtig schlimm“, erzählt Pintol. Er hielt trotzdem bis zur 84. Minute durch und platzierte zuvor mit dem lädierten Fuß jenen Elfmeter in die Maschen. Eigentlich hätte er da schon mit Krücken anlaufen können.

Nun plagt ihn die Ungewissheit: Wie lange dauert die Heilung? Wie lange muss ich aussetzen? „Eine Operation wird es wohl nicht geben. So etwas wird meist konservativ behandelt“, weiß Benjamin Pintol schon. Er hat sich erkundigt.

„Wir müssen erst einmal abwarten, aber wenn Benni ausfällt, wäre das schon ein schwerer Schlag“, sagt derweil Trainer Rico Schmitt. Die Sorge ist verständlich. Ihm würde ein immens wichtiger Eckpfeiler wegbrechen. Jetzt, da mit dem Spiel beim VfL die Mannschaft zu „ihrem alten, guten Gesicht gefunden hat“, wie Pintol den Osnabrück-Auftritt einsortiert.

Als Ersatz für ihn stünden Mathias Fetsch, der bislang unscheinbar agierende Zugang, und Hilal El-Helwe zur Verfügung. Bei dem lösen sich gerade die Fesseln. „Mathias sollte man noch Zeit geben. Es ist doch normal, dass nicht alles auf Anhieb funktioniert. Er muss sich hier erst einmal einnisten, alles besser kennenlernen“, nimmt Benjamin Pintol den Kollegen Fetsch in Schutz. Denn: „Er kann zweifellos was und wird uns helfen.“

Das muss er nun auch. Doch alle beim HFC wissen sie: Benjamin Pintol ist für die Mannschaft und auch für den Trainer eigentlich unersetzlich.

(mz)