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Niederlage für Halleschen FC Hallescher FC - SV Wehen Wiesbaden: Der HFC verliert das vierte Spiel der Saison im Erdgas Sportpark

Von Christoph Karpe 13.05.2017, 14:15
Marvin Ajani im Duell mit Wiesbadens Marc Lorenz
Marvin Ajani im Duell mit Wiesbadens Marc Lorenz Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Der Hallesche FC hat das letzte Heimspiel der Saison mit 0:3 (0:2) gegen den SV Wehen Wiesbaden verloren. Vor 6.035 Zuschauern trafen Lorenz per Foulelfmeter (7.), Müller (42.) und Schäffler (87.) für die Gäste. Für den Auftritt des HFC gab es nach Abpfiff Pfiffe in der Erdgas Arena.

Ausgangslage

Schafft es der Hallesche FC, sich versöhnlich von seinen Fans aus der Saison zu verabschieden? Dafür bräuchte es mal wieder einen Heimsieg. Seit dem Rückrunden-Auftakt und dem 1:0 gegen Erfurt gelang es nicht mehr, die eigenen Anhänger mit einem Dreier zu beschenken. Auch das war ein Grund, warum der Klub im grauen Mittelfeld herumdümpelte. Gut, 48 Punkte, das Minimalziel war erreicht.

Aber es war vor dem Start auch von einem einstelligen Tabellenplatz und plus x Zählern die Rede. Wehen Wiesbaden, das längst gerettet war, könnte der ideale Gegner sein, um über die 50-Punkte-Marke zu kommen. Dafür müssten Tore her.

Ganze 14 schafften die HFC-Spieler in den 17 Spielen der Rückrunde - der viertschlechteste Wert der Liga. Also kam es auch nicht von ungefähr, dass die Rot-Weißen nur 16. der Rückrundentabelle war. Der Ehrgeiz, die Bilanz noch aufzubessern, war bei Trainer Rico Schmitt ungebrochen: "Es wird kein Sommerfußball", versprach er vorab.

Personal

Verletzungen, und Sperren - diesmal Toni Lindenhahn (5. Gelbe) - hatten den Kader des HFC auf ein Minimum schrumpfen lassen. Trainer Rico Schmitt hatte nur noch 13 Feldspieler aus dem Stammpersonal zur Verfügung. Davon viele, die den Klub am Saisonende verlassen müssen. Mit Florian Brügmann, Tobias Müller als Lindenhahn-Ersatz, und Dorian Diring standen drei aus dieser Garde in der Startformation.

Dazu noch Torwart Fabian Bredlow, der bekanntlich nach Nürnberg in die zweite Liga gehen würde. Diejenigen, die die Rot-Weißen verlassen, wurden vor dem Spiel verabschiedet. Auf der Bank saßen angesichts der Personalnot drei Jungspunde aus den A-Junioren: Burim Halili, Martin Ludwig und Justin Neumann. Dürfte einer davon sein Debüt feiern?

Spielverlauf

1. Halbzeit: Das erste Achtungszeichen des HFC setzte Fabian Baumgärtel. In der dritten Minute zwang der Verteidiger SVWW-Keeper Markus Kolke bei einem direkten Freistoß zu einer Parade. Aber ausgerechnet Baumgärtel war es dann auch, der nur eine Minute später Ausgangspunkt für den Elfmeter der Gäste war. Er vertändelte den Ball an der rechten Außenlinie und ließ damit eine Eingabe zu. In der Mitte rammte dann Max Barnofsky – so die Sicht von Schiedsrichter Pascal Müller – Jules Schwadorf um. Marc Lorenz verwandelte den Strafstoß souverän (7. Minute) zum 0:1.

Barnofsky sah nicht nur Gelb sondern humpelte fortan auch mit Knieschmerzen über den Platz. In der neunten Minute wieder im Blickpunkt: Baumgärtel. Diesmal hämmerte er einen Freistoß an den rechten Pfosten. Pech. Wieder einmal. Der HFC führte in der Liga eh schon die Statistik mit Latten- und Pfostentreffern an. In der 16. Minute verschenkte Manuel Schäffler einen zweiten Gästetreffer, weil er bei einem Konter abschloss (vorbei) anstatt in der Mitte den blank stehenden Schwadorf zu bedienen.

Das Spiel plätscherte bis zur 31. Minute dahin, dann feuerte Florian Brügmann einen Ball neben das Wiesbadener Gehäuse. Zur Halbzeit lag der Klub nicht nur hinten, sondern hatte auch vier mit Gelb belastete Spieler. Neben Barnofsky noch Brügmann, Baumgärtel und Ajani – für Brügmann war es übrigens die fünfte Verwarnung. Für ihn ist die Saison vorbei.

In der 42. Minute patzte Barnofsky nach einem Einwurf. Schwadorf ging allein auf Fabian Bredlow und zeigte seinen Kollegen, wie ein prima Pass geht. Er legte den Ball quer zu Philipp Müller – und der schob mühelos zum 0:2 ein. Es drohte ein ganz bitterer Nachmittag zu werden.

2. Halbzeit: Zur Pause reagierte Rico Schmitt. Er nahm Stefan Kleineheismann aus der Abwehr, zog Nick Fennell dafür in die Innenverteidigung zurück und brachte mit Selim Aydemir eine Offensivkraft. In der 52. Minute war es dann aber Brügmann, der den Anschlusstreffer auf dem Fuß hatte. Sein Schuss aus etwa acht Metern entschärfte Kolke mit einer ungemein starken Parade. Der Ball wurde dann noch vor der Linie von einem Wiesbadener zur Ecke geklärt. Im Anschluss an diese köpfte Tobias Müller den Ball gefährlich Richtung Winkel. Aber auch hier war Kolke zur Stelle. In der 57. Minute stockte den Zuschauern der Atem: Barnofsky hätte beinahe ein Eigentor fabriziert. Aber auch sonst ging den Rot-Weißen jegliche Souveränität und in weiten Teilen auch die Intensität ab. Die Luft war raus wie bei einem platten Fahrradschlauch. In Minute 67 waren die Flugkünste von Fabian Bredlow gefragt. Und er zeigte bei einem Schäffler-Schuss aus spitzem Winkel, warum man ihm in Nürnberg die zweite Liga zutraut. Und der HFC? Der zeigte den 6035 leidensfähigen Fans weitgehend nur Stückwerk. Der eingewechselte Hilal El-Helwe verpasste aus bester Position eine Resultatsverbesserung (82.), weil er Kolke anschoss. Irgendwie logisch, dass Manuel Schäffler (87.) auch noch zum 0:3 einnetzte. So kassierte die einstmals beste Heimelf der Saison ihre vierte Pleite im Erdgas Sportpark, bleibt bei nur einem Heimerfolg in der Rückrunde und dokumentierte noch einmal nachdrücklich ihren erschreckenden Abwärtstrend. Entsprechend gab es nach dem Abpfiff Pfiffe als Quittung. Zum Glück ist die Saison nächste Woche nach dem Spiel in Kiel vorbei.

Ausblick

Am letzten Drittligaspieltag trifft der HFC noch einmal in der Ferne auf Aufstiegskandidat Holstein Kiel, ehe der Vorhang für die Saison 2016/17 endgültig fällt und die Spieler in den verdienten Urlaub gehen.

Hallescher FC - SV Wehen Wiesbaden 0:3 (0:2)

Hallescher FC: Bredlow - Brügmann, Barnofsky, Kleineheismann (46. Aydemir), Baumgärtel - Fennell, Diring - Ajani, Pintol, Röser (73. Wallenborn) - Tob. Müller (62. El-Helwe).
SV Wehen Wiesbaden: Kolke - Funk, Mockenhaupt, Wein, Mintzel - Pezzoni, Andrich - Schwadorf, Müller, Lorenz - Schäfler.
Tore: 0:1 Lorenz (7., FE), 0:2 Müller (42.), 0:3 Schäffler (87.);
Schiedsrichter: Florian Heft (Neuenkirchen), Gelbe Karten: Barnofsky (5.), Brügmann (22.), Baumgärtel (27.), Fennell (35.) / Pezzoni (13.);
Zuschauer: 6.035 im Erdgas Sportpark in Halle (Saale)

(mz)