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Verpflichtung von Fabian Franke Hallescher FC: Rico Schmitt verärgert Stefan Böger bei Vorstellung von Fabian Franke

Von Christoph Karpe 18.08.2016, 17:10
Gespräch mit dem neuen Trainer-Gespann: Fabian Franke mit Co-Trainer Marco Kämpfe und Cheftrainer Rico Schmitt.
Gespräch mit dem neuen Trainer-Gespann: Fabian Franke mit Co-Trainer Marco Kämpfe und Cheftrainer Rico Schmitt. Andreas Heine

Halle (Saale) - Kurz vor Beginn der Pressekonferenz zum Pokalspiel des Halleschen FC am Samstag gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern steuerte ein großer, rothaariger Kerl auf den Eingang zum Erdgas Sportpark zu. Aus seinem Auto mit Wiesbadener Kennzeichen hatte er noch drei Paar Fußball-Schuhe gekramt, die trug er unterm Arm. So nahm ihn Fabian Bredlow in Empfang. Beide begrüßten sich freundlich. Dann zeigte Torwart Bredlow seinem Bekannten aus RB-Leipzig-Zeiten den Weg zum Büro von Manager Ralph Kühne.

Wenig später, als die Fragerunde zu allen möglichen Details des Lautern-Duells fast beendet war, verkündete HFC-Vizepräsident Jörg Sitte: „Ich habe gerade eine SMS von unserem Manager bekommen. Etwa 40 Meter von hier hat gerade Fabian Franke einen Vertrag unterschrieben.“ Jener Mann, der gerade eingetroffen war und nun sein neues Arbeitsumfeld kennenlernte, ist also der so lange gesuchte Innenverteidiger. „Ich hoffe, er hat seine Sporttasche mit“, flachste denn auch Trainer Rico Schmitt.

Schmitt: "Nach einem gefühlten Jahrzehnt"

Schuhe jedenfalls hatte der Neue im Gepäck, also konnte er dann auch seine erste Trainingseinheit im Team des Drittligisten absolvieren. Ob er für den Samstag schon eingeplant ist, ließ Schmitt offen. Doch der Trainer war zunächst erst einmal sichtlich froh, dass „nach einem gefühlten Jahrzehnt der Suche“ endlich ein Abwehrchef gefunden ist.

Diese eher flapsige Bemerkung provozierte allerdings einen Eklat: Sportchef Stefan Böger, der bis dahin in der letzten Reihe des Presseraums gesessen hatte, um den Ausführungen zu lauschen, stampfte mit dem Fuß auf, ruckte laut seinen Stuhl zurück und verließ schnurstracks, ohne Gruß und Blick in Richtung Schmitt den Raum.

Fühlte sich Stefan Böger von Rico Schmitt auf den Schlips getreten?

Offenbar fühlte er sich auf den Schlips getreten, meinte, ihm sei gerade der Schwarze Peter zugeschoben worden, weil die Suche nach einem Kandidaten so lange Zeit in Anspruch genommen hatte.

Fabian Franke (27) ist vermutlich eher eine 1-B-Lösung, nachdem der ehemalige Bielefelder Felix Burmeister den HFC trotz Zusage im Stich gelassen hatte und nach Budapest gewechselt war. Franke muss nun beweisen, dass er besser ist, als der vermeintliche Platzhalter Max Barnofksy.

Das Manko des gebürtigen Leipzigers: Er ist bei Liga-Konkurrent Wehen Wiesbaden nach einem schwachen Spiel zum Saisonstart gegen Aalen (1:2) aussortiert worden. In der Vorsaison bestritt er nach einem Achillessehen-Anriss nur vier Spiele über 90 Minuten. Und da ist noch seine RB-Vergangenheit.

Bredlow will bei Eingewöhnung helfen

Von 2010 bis 2015 spielte er für den Leipziger Klub. „Ich kenne ihn daher. Er ist ein ruhiger und prima Typ“, sagte Fabian Bredlow: „Ich helfe ihm, damit er sich hier schnell eingewöhnt.“
Das beinhaltet, Fabian Franke auf eventuelle Ablehnung durch die Fans vorzubereiten. Bredlow hat schließlich selbst wegen seiner RB-Vergangenheit anfangs Anfeindungen erlebt. Die Verpflichtung birgt einige Brisanz - für das Binnenklima der sportlichen Leitung und das Umfeld des HFC.