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HFC gegen Dynamo Gibt es in Dresden mehr als Muskelkater und blaue Flecke?

Der Hallesche FC fährt als krasser Außenseiter zu Dynamo Dresden. Warum sich Trainer Schnorrenberg trotz erschreckender Auswärtsbilanz etwas ausrechnet.

Aktualisiert: 23.4.2021, 11:16
Florian Schnorrenberg ist vorsichtig optimistisch.
Florian Schnorrenberg ist vorsichtig optimistisch. Foto: Holger John

Halle (Saale) - Die ersehnte Nachricht kam am Donnerstag gegen 14 Uhr aus Dresden: Grünes Licht vom Gesundheitsamt der Sachsen-Metropole, Dynamo kann die Corona-Quarantäne beenden und am Sonnabend (14 Uhr/MDR) das Drittliga-Fußballspiel gegen den Halleschen FC austragen. In Halle, wo Coach Florian Schnorrenberg sein Team zum Geheimtraining versammelt hatte, gab es Erleichterung. Schließlich haben die Rot-Weißen Lust auf das Spiel.

Geht es allerdings nach der Statistik, steht die Frage: Was soll für den HFC in Dresden zu holen sein außer Muskelkater und blaue Flecke? Die Rollen sind eindeutig verteilt. Dynamo stellt die drittbeste Heimmannschaft (32 Punkte), verlor nur einmal daheim.

Lesen Sie hier: Das Restprogramm von HFC, FCM und Co. im Abstiegskampf

Der HFC dagegen ist in der Auswärtstabelle auf den drittletzten Rang (16 Spiele, 16 Zähler) abgerutscht, weil zuletzt im Dezember 2020 (3:0 bei Türkgücü) ein Sieg gelang. In den folgenden acht Partien brachten die Rot-Weißen aus der Fremde lediglich drei von möglichen 24 Punkten mit, zuletzt gab es fünf Auswärtspleiten. „Wir müssen unsere Auswärtsserie aufpolieren“, so Schnorrenberg. Der Trainer sieht sogar die Chance, in Dresden den Bock umzustoßen.

Dynamo Dresden kehrt aus Corona-Quarantäne zurück

Denn womöglich kommt Dynamo gerade recht. „Sie sind etwas schwer zu lesen“, sagt Schnorrenberg angesichts notwendiger Besetzungsrochaden beim Gegner. Ex-HFC-Kapitän Sebastian Mai, der Abwehrchef, ist gesperrt. Pascal Sohm, der zweite ehemalige HFCer, kuriert wie Ransford Königsdörffer eine Corona-Erkrankung aus, dazu kommen sieben Verletzte.

Außerdem: Dynamo ist wegen der Quarantäne nicht im Trainingsrhythmus. Und in den drei Spielen vor der unfreiwilligen Pause hat die Mannschaft von Markus Kauczinski nur einen Punkt geholt und nicht ein einziges Tor geschossen. Es schien, als gehe im Aufstiegskampf die Luft aus. Der Trainer wackelt. Der Kontrahent könnte also verunsichert sein. Das wäre Halles Chance.

Dynamo Dresden ohne Mai und Sohm gegen den HFC

„Beim 1:3 im Hinspiel waren wir, bevor wir in Unterzahl gerieten, nicht so weit weg“, sagt Schnorrenberg: „Und sowieso rechnen wir uns vor jedem Auswärtsspiel etwas aus. Allerdings dürfen wir nicht viele Fehler machen“, verlangt er Konzentration von seinem Team, bei dem Jan Shcherbakovski und Fabian Menig ausfallen. „Ich werde in der Abwehr aber nicht wieder so viel umbauen“, so der Trainer. Womöglich rotiert im Vergleich zur Verl-Aufstellung nur Janek Sternberg für Niklas Landgraf in die Startelf. Der Verletzte Toni Lindenhahn wird wohl als lautstarker Anfeuerer mitfahren.

Der letzte Sieg in Dresden gelang im März 2015. Beim 3:2 wurde der heutige HFC-Co-Trainer Daniel Ziebig noch eingewechselt. Damals stellte der HFC allerdings das beste Auswärtsteam der Liga: 16 Spiele, 32 Punkte. (MZ/Christoph Karpe)