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Farnstädt Farnstädt: Eiskalter "Hölle"

Von Frank Harnack 12.08.2015, 20:49
Torwart Robert Höllriegel (schwarz) war der große Rückhalt.
Torwart Robert Höllriegel (schwarz) war der große Rückhalt. Schulz Lizenz

Querfurt - Der kleine Knirps war unverkennbar Fan von Blau-Weiß Farnstädt. Ganz in blau gekleidet und sogar mit einer blauen Strähne im Haar, eilte er nach dem Schlusspfiff über den Platz. Direkt auf Robert Höllriegel zu. „Für mich warst du heute der beste Spieler“, sagte der Steppke ganz aufgeregt zu dem Farnstädter Keeper.

Der hatte mit einer großartigen Leistung tatsächlich entscheidenden Anteil daran, dass die Niederlage nur mit 0:4 ausfiel. „Es war mein persönliches Ziel, dass wir uns nicht abschießen lassen. Das haben wir geschafft, weil wir gut gestanden haben“, sagte Höllriegel. „Es war ein guter Tag für mich.“ Mehr als zehn Glanzparaden zeigte er allein in der ersten Halbzeit.

Beim HFC-Trainer gelernt

Für den Farnstädter Keeper war das Match gegen den HFC auch eine Begegnung mit der eigenen Vergangenheit. In Querfurt geboren, spielte er in der Jugend für Farnstädt und später im Männerbereich für den VfL Querfurt. Von dort ging es nach Amsdorf in die Verbandsliga, wo er sich, so sagt er selbst, entscheidend weiterentwickeln konnte. Den größten Anteil daran hatte ein Mann, der gestern Abend beim HFC auf der Bank saß: Torwarttrainer Jens Adler. In Amsdorf kreuzten sich die Wege der beiden, weil Adler dort ebenfalls als Torwarttrainer engagiert war. „Er hat mir so viel beigebracht. Vor allem die ganzen technischen Sachen, Fallschule, Bewegungsabläufe. Dazu seine ganze Erfahrung“, erzählt Höllriegel. Er ist sich sicher: Ohne Adler hätte er nie sein heutiges Niveau erreicht.

Dabei war bis kurz vor Spielbeginn gar nicht sicher, ob Farnstädts Nummer eines überhaupt würde spielen können. Das linke Knie, durch Innenband- und Kreuzbandriss schon einmal arg lädiert, schwoll vor ein paar Tagen auf einmal an. Das Abschlusstraining seiner Mannschaft am Montag musste Höllriegel deshalb schon ausfallen lassen, stattdessen war viel Physiotherapie angesagt. Die wirkte, zur Erleichterung seines Trainers. „Genau darauf haben wir gebaut“, sagte Farnstädts Coach Michael Hüneburg.

Lob vom HFC-Manager

Die Leistung Höllriegels fand übrigens auch beim Gegner große Anerkennung. „Er hat seine Sache sehr, sehr gut gemacht“, sagte HFC-Manager Ralph Kühne, der auch mitbekam, dass der Keeper nach dem Schlusspfiff noch einmal einen Extra-Applaus des Publikums einheimste. Selbst „Robert, Robert“-Sprechchöre waren zu hören.

So etwas erlebt man auch als Landesliga-Keeper nicht alle Tage. (mz)