Landespokal Sachsen-Anhalt Entscheidet das Los über den Sieger?
Ein Höhepunktspiel, im absoluten Glücksfall gegen Bayern München oder Borussia Dortmund. Dazu sichere Prämien-Einnahmen in sechsstelliger Höhe. Das winkt dem Sieger des Fußballlandespokals als Vertreter Sachsen-Anhalts im DFB-Pokal. Nach wie vor ist aber völlig offen, wie der ermittelt werden soll.
Der Landesfußballverband (FSA) will den Wettbewerb, der im November vor den Achtelfinals unterbrochen wurde, auf sportlichem Wege beenden, wie Geschäftsführer Frank Pohl auf MZ-Nachfrage bekräftigt: „Unser erstes Ziel bleibt es, den Wettbewerb bis zum 29.?Mai, dem Finaltag der Amateure, auf sportlichem Wege zu beenden“, sagt er.
Wie das gelingen soll, da bleibt Pohl vage: „Wir diskutieren intern derzeit drei Varianten“, sagt er nur. Klar dürfte aber sein: Alle restlichen Runden auszuspielen, ist praktisch ausgeschlossen. Schon allein, weil die Drittligisten im Wettbewerb - der 1. FC Magdeburg und der Hallesche FC - noch ihre Drittrundenpartien zu absolvieren haben.
Amateur-Teams seit Monaten ohne Spielpraxis
Zugleich stehen in der 3. Liga aber bis Mitte Mai noch acht Spieltage an, zwei Englische Wochen inklusive. Kaum vorstellbar, dass sich in diesem engen Terminkalender noch Platz für vier Pokalspiele findet. Pohl nennt aber ein noch viel größeres Problem: „Wir müssen schauen, wer überhaupt spielen kann.“ Den Amateuren fehlt seit Monaten Trainings- und Wettkampfpraxis. Ein drohender verschärfter Lockdown könnte zudem alle Überlegungen, einen Sieger auf sportlichem Weg zu finden, zunichte machen: „Wir sind abhängig von der Politik“ betont der Geschäftsführer.
Pohl bringt deshalb ein interessantes Szenario ins Spiel: „Eine Möglichkeit wäre, das Los entscheiden zu lassen.“ Hieße: Der DFB-Pokalstarter könnte in der kommenden Saison tatsächlich auch Alemania Riestedt heißen. Der Kreisoberligist - 9. Liga - ist Gegner des Halleschen FC in der dritten Runde des Pokals.
Eine Entscheidung per Losentscheidung will der Verband prüfen lassen. Zudem soll mit den verbliebenen Vereinen im Wettbewerb zeitnah konferiert werden. Klar scheint: Eine Lösung wie im vergangenen Jahr, als der FCM durch bezahlten Verzicht der Halbfinalkonkurrenten kampflos zum DFB-Pokal-Starter bestimmt wurde, wird es diesmal nicht geben. „Die Variant mag ich am wenigsten“, betont Pohl. (mz/Christopher Kitsche)