Abstiegskampf in der 3. Liga Nächster HFC-Konkurrent feuert seinen Trainer
Die Abstiegszone ist nur noch einen Punkt entfernt. Aufsteiger Viktoria Berlin hat auf die Talfahrt reagiert. Mit einem neuen Coach soll eine Wende gelingen.

Berlin/dpa/MZ - Aufsteiger Viktoria Berlin will mit dem probaten Mittel „Trainerwechsel“ den Klassenerhalt in der 3. Fußball-Liga bewerkstelligen. Nach lediglich zwei Siegen aus den vergangenen 17 Spielen sowie den Auftritten in dieser Woche beim 0:6 gegen Eintracht Braunschweig und dem 0:2 bei Wehen-Wiesbaden trennen sich die Wege des zweimaligen deutschen Meisters und Trainer Benedetto Muzzicato.
„Wir müssen die nötigen Punkte sammeln“, sagte Viktoria-Geschäftsführer Peer Jaekel am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur und betonte dabei, dass die Trennung in gemeinsamen Gesprächen einvernehmlich verlaufen sei, „auch Muzzi hatte sich Gedanken gemacht.“
3. Liga: TSV Havelse ist die große Ausnahme im Abstiegskampf
Damit haben Im Abstiegskampf mit Rang 14 bis auf eine Ausnahme alle Teams schon mindestes einmal den Tainer gewechselt. Dazu zählt auch der Hallesche FC, der kurz vor Weihnachten Florian Schnorrenberg durch André Meyer ersetzt hatte. Die Würzburger Kickers und Türkgücü München kommen sogar schon auf zwei Trainerentlassungen. Lediglich der TSV Havelse hält weiter an Aufstiegstrainer Rüdiger Ziehl fest.
Nach einem furiosen Start in den ersten acht Spielen mit zeitweiliger Tabellenführung liegt Viktoria nach 25 ausgetragenen Partien mit 27 Punkten auf dem 16. Platz, einen Zähler vor dem ersten Abstiegsrang. In diesem Jahr blieb die Mannschaft noch sieglos, war aber von zahlreichen Corona-Infektionen betroffen, so dass Muzzicato in der vergangenen Woche erstmals im Jahr 2022 15 Spieler auf dem Platz begrüßen durfte.
HFC hat noch Nachholspiel gegen Viktoria Berlin offen
„Dass die Situation für uns herausfordernd ist, ist richtig. Wenn man Spielverläufe nimmt, kann man das auf mangelnden Rhythmus zurückführen“, sagte Jaekel, „aber wir haben auch Dinge gesehen, die uns dazu bewogen festzustellen, dass wir einen anderen Weg gehen müssen. Auch Muzzi glaubt, es sei an der Zeit.“ Der 43 Jahre alte Muzzicato beginnt zudem am 28. Februar den Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB zum Erwerb der höchsten Trainer-Qualifikation und hätte auch einige Trainingseinheiten mit der Mannschaft verpasst.
Vorübergehend werden der bisherige Co-Trainer David Pietrzyk und Athletik-Trainer Roman Steinweg das Training leiten, Jaekel und Sportdirektor Rocco Teichmann befinden sich aber schon auf Trainersuche, da sie schon in den letzten Wochen Gespräche mit Muzzicato geführt und die nun eingetretene Situation besprochen hatten. „Wir haben spannende Ideen im Kopf“, sagte Jaekel, der hofft, zeitnah einen Nachfolger präsentieren zu können - „bestenfalls in der kommenden Woche.“
Abstiegskampf in 3. Liga: MSV Duisburg als Gewinner des 27. Spieltags
Auch in Halle (25 Spiele, 29 Punkte, Platz 14) wird man gespannt auf die Entscheidung in Berlin schauen: Am 2. März (19 Uhr im Liveticker) steht das Nachholspiel im Leuna-Chemie-Stadion an. Dann wohl schon mit dem neuen Chef der Gäste am Spielfeldrand.
Sportlich hat sich am 27. Spieltag im Abstiegskampf der 3. Liga einiges getan: Die Würzburger Kickers (21 Punkte) verließen durch den 3:1-Sieg bei Havelse das Tabellenende, auch der MSV Duisburg (29) machte durch ein 2:0 gegen Krisen-Klub Türkgücü München einen Schritt aus dem Keller und ist nun punktgleich mit dem HFC. Der spielt aber am Montagabend noch auswärts bei 1860 München. Das Spiel des SC Verl (25) gegen FSV Zwickau war am Freitagabend abgesagt worden.