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WM in Brasilien WM in Brasilien: Der Kampf um die letzten vier Europa-Tickets beginnt

Von Maximilian Haupt 14.11.2013, 15:49
Hin- und Rückspiel, dann sind die letzten vier WM-Tickets für Mannschaften aus Europa vergeben.
Hin- und Rückspiel, dann sind die letzten vier WM-Tickets für Mannschaften aus Europa vergeben. dpa

Stuttgart/dpa - Aberglaube, Anfängerglück oder Gala-Auftritte der Stars sollen die letzten vier Europa-Tickets für die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien sichern. Portugal und Schweden setzen im Playoff-Duell am Freitagabend vor allem auf ihre Zugpferde Cristiano Ronaldo und Zlatan Ibrahimovic. Frankreich erwartet gegen die Ukraine Glanztaten von Bayern-Profi Franck Ribéry. Rumänien hofft in Piräus auf den Aberglauben von Griechen-Trainer Fernando Santos, der gegen das Land vor exakt zwei Jahren seine erste Niederlage mit Griechenland hinnehmen musste. Und Niko Kovac hätte nichts gegen Anfängerglück in seinem ersten Spiel als Nationaltrainer Kroatiens - das bei widrigen Bedingungen in Reykjavik gegen Island bestehen muss.

Noch mehr als die Chance Islands, sich erstmals für eine WM- oder EM-Endrunde zu qualifizieren, fasziniert die Fußball-Fans in Europa aber wohl das Duell der beiden potenziellen Weltfußballer Ronaldo und Ibrahimovic. „Verlieren ist verboten“, zitierte der „kicker“ Ronaldo vor dem Hinspiel in Lissabon. „Wir wissen, wie groß unsere Verantwortung ist, aber das sollte uns nicht mehr unter Druck setzen als in anderen Spielen“, meinte „CR7“. In der richtigen Form, ihre Länder an den Zuckerhut zu schießen, sind beide Offensivspieler. Im letzten Liga-Spiel trafen die extrovertierten Profis je drei Mal.

Fernab jeglicher Formschwankungen ist momentan auch der Favorit bei der Wahl zum Weltfußballer des Jahres. Ribéry liefert bei Triple-Sieger Bayern München seit Wochen Top-Leistung. Neun Tore und sieben Vorlagen stehen nach 20 Pflichtspielen schon in seiner Statistik - eine bessere Quote hatte er in München nie. Seiner Bedeutung für die Equipe Tricolore in den beiden Partien gegen die Ukraine um seinen Ex-Teamkollegen Anatoli Timoschtschuk ist sich Ribéry bewusst: „Ich muss den Unterschied ausmachen.“ Dass er das kann, daran hat der trotz seiner 30 Jahre noch immer quirlige Franzose keinen Zweifel. „Ich bin wirklich auf dem Gipfel“, sagte er.

Ganz oben ist auch die Nationalmannschaft Islands. Auf der Insel herrscht vor dem laut Tottenham-Profi Gylfi Sigurdsson wichtigsten Spiel, „das die isländische Nationalmannschaft bisher gespielt hat“, eine riesen Euphorie. „Die Kroaten müssen sich warm anziehen“, sagte der frühere Bundesliga-Profi Eyjölfur Sverrisson. „Wir - das kleine Island - können Geschichte schreiben. Aber jetzt müssen wir noch diese eine Hürde schaffen.“ Für eine EM- oder WM-Endrunde konnte sich das Land noch nie qualifizieren. Favorisiert sind aber ohne Frage die Kroaten mit Real-Madrid-Spieler Luka Modric und den Bundesliga-Profis Mario Mandzukic (Bayern München), Ivica Olic und Ivan Perisic (beide VfL Wolfsburg).

Zumindest für die Wettanbieter sind auch die Griechen im Hinspiel gegen Rumänien der Favorit. Angesichts der schweren Finanzkrise wolle seine Mannschaft den Griechen mit der WM-Qualifikation ein Geschenk machen, kündigte Trainer Santos an. „Ich will totale Leidenschaft sehen - von jedem“, forderte der Portugiese. Während sein rumänischer Amtskollege Victor Piturca noch um den Einsatz des angeschlagenen Abwehrspielers Vlad Chiriches bangt und auch ein Einsatz von Torwart Ciprian Tatarusanu noch offen ist, kann Santos aus dem Vollen schöpfen. Nur vom Aberglauben darf er sich nicht verunsichern lassen, auch wenn er die erste seiner vier Niederlagen als Trainer Griechenlands gegen Rumänien kassierte - an einem 15. November.