WM-Held von 2014 WM-Held von 2014: Mario Götze spricht über seine Krankheit

Dortmund - Weltmeister Mario Götze hat seine rund sechsmonatige Auszeit in der Bundesligasaison 2016/2017 erstmals mit zu viel Training und zu wenig Regeneration erklärt. „Ich habe mich körperlich überfordert und mir zu viel zugemutet. Mein Gedanke war immer: Mehr machen als die anderen. Jetzt weiß ich, dass es gut ist, dem Körper auch mal Zeit zu geben“, sagte der 26-Jährige dem Streaming-Portal „DAZN“, das eine Dokumentation über den Fußballprofi von Bundesligist Borussia Dortmund veröffentlicht.
Götzes Ausfall war damals mit einer Stoffwechselerkrankung begründet worden. Es sei eine „sehr frustrierende Zeit“ gewesen, sagte Götze. „Wenn man eine Verletzung hat, ist es einfach: Der Knochen oder das Band heilt wieder, dann ist es gut. Aber zu verstehen, dass es auf einer anderen Ebene nicht rund läuft, das zu begreifen und zu verarbeiten, war die größte Herausforderung. Im Nachhinein ist es verständlich, dass der Körper gesagt hat: Bis hierher, aber nicht weiter.“
Selbstzweifel bei Götze
Der behandelnde Arzt Thierry Murrisch aus Schliersee bestätigte in dem DAZN-Beitrag: „Wenn Sie zu viel trainieren mit zu wenig Regenerationszeiten, dann versucht der Körper Schäden zu vermeiden, indem er die Systeme herunterfährt, die nicht gebraucht werden. Ein Schutzmechanismus des Körpers.“ Zwar sei viel über Götzes Erkrankung spekuliert worden und „jeder hatte eine andere Meinung und eine andere Diagnose, aber keine war der Wahrheit nah“, sagte Murrisch.
Götze habe zwar an sich gezweifelt, weil er trotz intensiverer Trainingseinheiten schlechter wurde, aber „dieser Zweifel ist keine Depression. Mario war nie beim Psychiater“, betonte Murrisch. Zur Regeneration habe der BVB-Profi viel Ruhe gebraucht und sei darum aus dem Spiel- und Trainingsbetrieb genommen worden. (dpa)