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Wechsel vom VfB Stuttgart zum FC Bayern Wechsel vom VfB Stuttgart zum FC Bayern: Sven Ulreichs Garantie auf Titel und die Bewerbung für Katar

Von Thomas Schmitz 16.06.2015, 20:36
Wird sich in der nächsten Saison wahrscheinlich nicht so häufig auszeichnen können: Bayerns Nummer zwei Sven Ulrich.
Wird sich in der nächsten Saison wahrscheinlich nicht so häufig auszeichnen können: Bayerns Nummer zwei Sven Ulrich. AP Lizenz

Köln - Sven Ulreich wechselt als Nummer 1 des VfB Stuttgart zum FC Bayern München, um dort als Ersatztorhüter die Bank zu drücken. Mit 26. Kann man das verstehen? Wohl kaum. Ein Fußball-Profi, der auf seiner Position die beste Zeit noch vor sich hat, verzichtet freiwillig auf Spielpraxis und freut sich auf eine neue Erfahrung. Was für ein Blabla.

 Aus Sicht des FC Bayern kann man diesen Transfer nur begrüßen. 3,5 Millionen Euro für einen talentierten Torwart, der, falls Manuel Neuer einmal ausfällt, auch ordentlich Bundesliga-Erfahrung hat. Man wird ihm die Bankdrückerei zumindest mit einem ordentlichen Gehalt versüßen, vielleicht darf Ulreich ja immerhin im DFB-Pokal ran, wenn es gegen nicht so gefährliche Gegner geht. Andererseits wird der FC Bayern Ulreich auch mitgeteilt haben, dass er gefälligst in den drei Jahren die Klappe zu halten hat über sein Reservistendasein, ansonsten gibt's Geldstrafen.

Aus Sicht von Ulreich kann man den Transfer nicht nachvollziehen. Ja, er kann bei einem der besten Vereine Europas trainieren, und das auch noch mit dem besten Torwart der Welt. Aber was noch? Ulreich ist ja kein schlechter Schlussmann, auch wenn seine Formkurve zuletzt eher nach unten zeigte - wie bei allen Stuttgarter Profis. Doch selbst wenn ihm nach 16 Jahren beim VfB wirklich die Wertschätzung fehlte - er wäre vermutlich in vielen anderen Vereinen Stammtorhüter, wenn nicht in der Bundesliga, dann doch im europäischen Ausland. Und Erfahrung hätte er da genug sammeln können.

10 von 102 möglichen Bundesliga-Einsätzen

Aber es liest sich halt gut, wenn er nach Absitzen seines Vertrages im Jahr 2018 im Briefkopf "Deutscher Meister 2016, 2017, 2018" stehen hat, wenn alles in der Bundesliga seinen normalen Gang geht. Und vielleicht steht da ja auch noch etwas von "DFB-Pokalsieger" oder gar "Champions-League-Sieger". Dass er vermutlich nur dann auf zehn Bundesligaeinsätze von 102 möglichen kommt, wenn Neuer sich ernsthaft verletzt und/oder der FC Bayern regelmäßig an Spieltag 27 die Deutsche Meisterschaft einfährt und Ulreich spielen darf... geschenkt! So eine Titelsammlung kommt auf jeden Fall gut an, wenn man sich 2018 dann irgendwo bewirbt.

Vermutlich in Katar, das wäre zumindest ein logischer Schritt. Da kann man mit 29 Jahren ja auch noch ein paar Erfahrungen sammeln - und für ein Auskommen nach der Karriere sparen.