RWE-Trainer mit deutlicher Kritik Thomas Brdaric kritisiert Profifußball und beklagt fehlenden Respekt für Amateure

Erfurt - Mit deutlichen Worten hat sich der ehemalige Nationalspieler Thomas Brdaric über die Kluft zwischen Profi- und Amateurfußball beklagt.
„Die Schere ist so weit auseinandergeklafft, der Profifußball ist zu einer einen Welt verkommen“, sagte der seit Mai 2018 als Trainer des Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt tätige frühere Stürmer den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
Von Profis und Trainern wünscht sich der 44-Jährige „Demut und Respekt. Ich merke selbst, wie wenig Wertschätzung und Aufmerksamkeit man bekommt“.
Thomas Brdaric kritisiert Bedingungen im Amateurfußball
Brdaric beschrieb seine Arbeit bei den Thüringern: „Das fängt damit an, Wasserkisten zu besorgen und endet damit, im Winter einen Platz zu finden, auf dem wir einigermaßen risikofrei trainieren können.“ Er beklagte, dass es „um fehlende Sponsoren, ums Schiedsrichterwesen, um Anstoßzeiten und, und, und“ gehe.
Die Bedingungen bei den Clubs der Regionalliga seien sehr unterschiedlich: „Manche Vereine haben gute Trainingsbedingungen, andere katastrophale. Wie soll ein Trainer auf einem holprigen Acker Techniktraining machen? Man hat mit so vielen Umständen zu kämpfen, das spüre ich jeden Tag.“
Thomas Brdaric will als Trainer zurück in den Profifußball
Der frühere Leverkusener Bradric steht mit Absteiger RWE auf Platz fünf der vierten Liga. Am Sonntag empfängt er mit seiner Mannschaft Wacker Nordhausen, wo die beiden ehemaligen Bayer-04-Profis Heiko Scholz (Trainer) und Ulf Kirsten (Berater) tätig sind.
Brdaric, der als Angreifer unter anderem auch für Fortuna Düsseldorf, Hannover 96 und den VfL Wolfsburg spielte, strebt in den Profibereich zurück. „Daraus mache ich kein Geheimnis, das ist mein Ziel - aber ich verschließe die Augen nicht vor der Basis. Für mich ist es ein Geschenk, Trainer zu sein“, sagte er. (dpa)