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Staatsschutz ermittelt Staatsschutz ermittelt zu gewalttätiger Fan-Szene bei Energie Cottbus

09.05.2017, 14:51
Beim Gastspiel beim SV Babelsberg mussten Ordner und Polizei einen Platzsturm der Anhänger von Energie Cottbus verhindern.
Beim Gastspiel beim SV Babelsberg mussten Ordner und Polizei einen Platzsturm der Anhänger von Energie Cottbus verhindern. imago sportfotodienst

Cottbus - Der Staatsschutz ermittelt zu rechtsextremistischer Kriminalität innerhalb der Fan-Szene beim Fußball-Regionalligisten Energie Cottbus. Die Ermittlungsgruppe sei im Januar eingerichtet worden, teilte die Polizei am Dienstag in Cottbus mit.

"Diese gewalttätige Fan-Szene haben wir seit Jahren feststellen müssen", sagte der Leiter der Polizeidirektion Süd, Sven Bogacz. "Wir wissen, dass sich diese Szene auch rechtsextremistisch äußert." Zuerst hatten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Dienstag) und der RBB über das kriminelle Netzwerk berichtet.

Verquickung von Rockern, Kickboxern, Rechtsextremisten und Gewalttätern in Fanszene von Energie Cottbus

Die Polizei bezifferte die Größe auf 100 Personen, der Großteil sei polizeibekannt. "Zu vielen Sachverhalten laufen auch Ermittlungsverfahren", sagte Bogacz. Es gebe eine deutliche Verquickung zwischen Kickboxer-Szene, Rockern, Rechtsextremisten und Gewalttätern. Die Polizei erhofft sich Hinweise von Cottbuser Bürgern, denen etwas bei Fußballspielen oder in der Stadt auffällt.

Die jüngsten gewalttätigen Krawalle hatte es Ende April beim Regionalspiel SV Babelsberg gegen Energie Cottbus in Babelsberg gegeben. Cottbuser Fans stürmten den Fußballplatz - zweimal war das Spiel minutenlang unterbrochen worden. Die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" hatten berichtet, dass im Cottbuser Bereich mehrmals der Hitlergruß gezeigt worden sei. Der SV Babelsberg 03 sprach von "volksverhetzenden und menschenverachtenden Artikulationen aus dem Gästeblock". Die Polizei nahm Anzeigen unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf.

Energie Cottbus hat Stadionverbote gegen "Inferno Cottbus" ausgesprochen

Den Medienberichten zufolge gehört zu dem kriminellen Netzwerk auch die rechtsextrem orientierte Gruppierung "Inferno Cottbus", die versucht, mit Gewalt Fans auf ihre Seite zu ziehen.

FC-Energie-Präsident Michael Wahlich sagte, dass der Fußballverein "von kriminellen Elementen, die den Fußball als Plattform nutzen" unterwandert werde. Der Verein habe Stadionverbote gegen die Gruppierung "Inferno" ausgesprochen. "Nach den Ausschreitungen in Babelsberg sind unsere Spieler beim nächsten Spiel in Trikots mit dem Schriftzug "Kein Platz für Nazis" aufgelaufen", ergänzte Wahlich. (dpa)