Früherer DDR-Nationalspieler Sparwasser hat Sorge um die Zukunft des deutschen Fußballs
Bad Vilbel - Der frühere DDR-Nationalspieler Jürgen Sparwasser sieht die Entwicklung im deutschen Fußball und die der Nationalmannschaft kritisch.
„Wenn der Verband nicht die kleinen Vereine und Ehrenamtlichen an der Basis stützt und so die Voraussetzungen schafft, kann es passieren, dass der Fußball seinen Status als Volkssport verliert“, sagte Sparwasser der dpa. Der frühere Top-Stürmer, der mit seinem Tor beim 1:0 der DDR über den späteren Weltmeister BRD im WM-Spiel 1974 in Hamburg Berühmtheit erlangte, begeht am Sonntag in seiner hessischen Wahlheimat Bad Vilbel seinen 75. Geburtstag.
Sparwasser, der zwischen 1997 und 1999 auch Präsident der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV) war, kritisierte in einem dpa-Gespräch zudem den Werdegang der Nationalmannschaft und deren Auftritt bei der vergangenen Weltmeisterschaft in Katar. „Wenn man sich so präsentiert, verliert der Fußballfan die Lust und den Glauben daran, dass es besser wird. Ich kann den Frust der Menschen über das Team und den DFB verstehen, die nicht mehr die Freude haben, ins Stadion zu gehen. Es macht einfach keinen Spaß“, sagte der 53-malige DDR-Nationalspieler.
Sparwasser gewann dreimal mit dem 1. FC Magdeburg die Meisterschaft, holte mit der Mannschaft viermal den DDR-Pokal und gehörte zum Team, das 1974 den einzigen Europapokalsieg einer DDR-Vereinsmannschaft feierte (2:0 gegen AC Mailand). Zudem gewann er 1972 die olympische Bronzemedaille.