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Finale in der Champions League Saisonhöhepunkt in Mailand: Toni Kroos will zweiten Königsklassen-Titel

27.05.2016, 08:36
Bevor es zur EM geht will Toni Kroos mit Real Madrid die Champions League gewinnen.
Bevor es zur EM geht will Toni Kroos mit Real Madrid die Champions League gewinnen. Getty Images Europe

Mailand - Die Mission EM-Titel muss warten. Bevor Toni Kroos sich mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft auf das Turnier in Frankreich vorbereiten kann, steht für den Weltmeister das bislang wichtigste Spiel der Saison an: Im Finale von Mailand hat er die Chance auf seinen zweiten Champions-League-Titel nach dem Erfolg mit dem FC Bayern München vor drei Jahren. „Es wird schwer, wie immer gegen Atlético“, sagte der 26-Jährige vor dem Madrider Stadtduell um Europas Fußball-Krone am Samstag (20.45 Uhr/ZDF und Sky). „Wir müssen ein sehr, sehr gutes Spiel abliefern“, forderte Kroos.

Zwei Titel hat der frühere Bundesliga-Profi mit den Königlichen seit seinem Wechsel vom FC Bayern im Sommer 2014 gewonnen. Direkt im ersten Jahr holte Real mit Kroos den Europäischen Supercup und gewann die Club-Weltmeisterschaft - danach gab es aber im Pokal, in der Meisterschaft und in der Champions League nichts mehr zu holen. Die Chance gegen Atlético will Kroos daher nun unbedingt nutzen. „Wir sind gut genug, um unser Spiel durchzuziehen“, kündigte er an. „Wir arbeiten hart, um im Finale unsere beste Leistung bringen zu können.“

Unumstrittener Stammspieler

Trotz seiner erst 26 Jahre ist Kroos bereits Weltmeister, deutscher Meister, DFB-Pokalsieger und Club-Weltmeister. Sowohl bei Real als auch im DFB-Team ist der Blondschopf unumstrittener Stammspieler und Spielmacher, er lenkt das Spiel aus dem Mittelfeld mit seinen Pässen und ist zudem extrem torgefährlich. Beim 0:0 im Halbfinal-Hinspiel gegen Manchester City brachte Kroos 75 seiner 76 Pässe und damit 98,7 Prozent der Zuspiele zum Mitspieler - ein beeindruckender Wert.

Auch Bundestrainer Joachim Löw weiß, was er an seinem Regisseur hat. „Toni Kroos hat bei Real eine tolle Entwicklung gemacht“, sagte er am Mittwoch. „Er hat ja bei der Nationalmannschaft die letzten Jahre auch gezeigt, welche Präsenz er hat und welche Sicherheit er der Mannschaft gibt und welche Klasse er besitzt.“ Dass die DFB-Elf zu Beginn der EM-Vorbereitung in der Schweiz auf Kroos verzichten muss, nimmt Löw gelassen. „Das Spiel werden wir natürlich anschauen“, sagte er. „Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn er mit einem Erfolgserlebnis dann zwei, drei Tage später zur Mannschaft stößt.“

Abschied nach dem CL-Triumph? 

Ob Kroos sich möglicherweise mit einem Titel von Real verabschiedet oder in Zukunft weiter für die Königlichen aufläuft, scheint noch nicht klar zu sein. Spanische und englische Medien bringen den Weltmeister immer wieder mit Clubs wie Manchester United, Manchester City oder Paris Saint-Germain in Verbindung. Kroos selbst hat sich zu seinen Zukunftsplänen noch nicht geäußert.
Zunächst aber will er als bislang erst 13. Spieler mit zwei verschiedenen Vereinen die Champions League gewinnen. Kroos wäre der erste Deutsche, dem das gelingt und würde in einer Reihe stehen mit Weltstars wie Didier Deschamps, Clarence Seedorf, Samuel Eto'o oder Cristiano Ronaldo, die alle bereits zwei Königsklassen-Titel haben.

Doch der Respekt vor Atlético, gegen das Real in der Liga zuletzt 2013 gewinnen konnte, ist bei dem 64-maligen Nationalspieler groß. „Sie haben Barcelona und Bayern München geschlagen, zwei der besten Teams der Welt, also verdienen sie auch, im Finale zu sein“, urteilte er. „Sie werden wie immer als ein starkes Team auftreten und das müssen wir auch machen. Dann haben wir gute Chancen, zu gewinnen.“ 

Ronaldo kündigt Karriereende bei Real an

Vor dem Champions-League-Finale am Samstag in Mailand gegen Stadtrivale Atlético Madrid hat Real Madrids Sturm-Superstar Cristiano Ronaldo erstmals klipp und klar den Wunsch geäußert, seine Karriere beim spanischen Rekordmeister zu beenden. „Aber erst wenn ich 41 bin“, sagte der 31 Jahre alte Portugiese - halb im Scherz, halb im Ernst - am späten Mittwochabend im Interview der spanischen Fußball-Fernsehsendung „Jugones“.

„Ich will hier bleiben“, Real sei „der beste Verein“, betonte der Profi, der laut Medien von seinem früheren Club Manchester United und anderen Vereinen der Premier League sowie auch vom französischen Meister Paris Saint-Germain umworben wird.

Auf die Frage, ob er seinen bis 2018 laufenden Vertrag nach dem Mailänder Finale verlängern werde, sagte der dreimalige Weltfußballer: „Mal schauen. Das wäre aber auf jeden Fall ein kluger Schachzug von Real Madrid“. Als der Interviewer mit einem Grinsen reagierte, sagte CR7: „Ist doch so, ist doch wahr. Wenn Du Clubpräsident wärst, würdest du meinen Vertrag nicht verlängern?“.
Ronaldo versicherte erneut, sein Team werde bei der Neuauflage des Lissabonner CL-Finales von 2014 (4:1 für Real nach Verlängerung) erneut die Oberhand behalten. „Wir werden gewinnen“. Eine Niederlage gegen Atlético - gegen das Real nur eines der letzten zehn Begegnungen gewann - würde „ein Scheitern“ bedeuten, sagte er. (dpa)