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Abschied von Rudi Assauer ( 74 Rudi Assauer gestorben: Simone Thomalla trauert Schalke-Fans nehmen Abschied

07.02.2019, 10:35
Rudi Assauer mit seiner damaligen Lebensgefährtin Simone Thomalla (li.) und deren Tochter Sophia Thomalla im Jahr 2008.
Rudi Assauer mit seiner damaligen Lebensgefährtin Simone Thomalla (li.) und deren Tochter Sophia Thomalla im Jahr 2008. imago sportfotodienst

Gelsenkirchen - Fußball-Deutschland trauert um Rudi Assauer (†74). Der ehemalige Schalke-Manager starb am Mittwochnachmittag.

Vor dem Pokalspiel gegen Fortuna Düsseldorf (4:1) gab es in der Schalker Arena eine Gedenkminute. Beide Mannschaften spielten mit Trauerflor. Auch die Fans nahmen auf ihre Weise Abschied von der Klub-Legende. Schon die Führung (30. Minute) durch Stürmertalent Ahmed Kutucu wurde von den Fans in der Nordkurve mit einem kräftigen „Rudi Assauer, schalalalala“ gefeiert. Danach wiederholte sich die Prozedur bei den weiteren Treffern von Salif Sané (48./87.) und Mark Uth (53.).

Wir haben Reaktionen auf den Tod des legendären Managers zusammengefasst.

Assauers Ex-Lebensgefährtin und Schauspielerin Simone Thomalla sagt via „stern“: „Ich bin unendlich traurig. Ein großer Mann mit einem blau-weißen Herzen ist gegangen. Als wir uns nach neun wunderschönen Jahren getrennt haben, ist eine Tür zugegangen, die ich leider nie wieder habe öffnen können. Meine Gedanken sind bei seiner Tochter Katy.“

- geboren am 30. April 1944 in Sulzbach-Altenwald im Saarland.
- Ausbildung zum Stahlbauschlosser
- Zwei Kinder: Bettina (Jahrgang 1965) und Katy (Jahrgang 1970)
- Zwei Ehen: 1970 bis 2007 mit Ingrid Assauer und von 2011 bis 2013 mit Britta Idrizi
- 2000 bis 2009 Beziehung mit der Schauspielerin Simone Thomalla
- 2012 wurde Assauers Alzheimer-Erkrankung öffentlich
- Assauer starb am 6. Februar 2019 in Herten (Nordrhein-Westfalen) im Alter von 74 Jahren

Stationen als Spieler:
- 1952 bis 1964 Spielvereinigung Herten
- 1964 bis 1970 Borussia Dortmund (119 Spiele/ acht Tore)
- 1970 bis 1976 Werder Bremen (188 Spiele/ vier Tore)
Stationen als Funktionär:
- 1976 bis 1981 Manager bei Werder Bremen
- 1981 bis 1986 Manager bei Schalke 04
- 1986 bis 1990 Tätigkeit im Immobiliengeschäft
- 1990 bis 1993 Manager beim VfB Oldenburg
- 1993 bis 2006 Manager bei Schalke 04
Sportliche Erfolge als Spieler:
- DFB-Pokal-Sieger 1965 mit Borussia Dortmund
- Europapokal-Sieger 1966 mit Borussia Dortmund
Sportliche Erfolge als Manager:
- UEFA-Cup-Sieger 1997 mit Schalke 04 am 21. Mai 1997 gegen Inter Mailand - Deutscher Pokalsieger 2001, 2002 - Deutscher Vize-Meister 2001, 2005

Diese lange Botschaft schrieb ihm Sophia Thomalla: „Es schien mir gestern nicht richtig, nachdem ich die Nachricht erhalten hatte, sofort auf Instagram etwas hochzuladen, was nur annähernd erklärt und zeigt, wie es einem geht.

Alle schreiben er war der große Macher, die Schalke-Legende, Macho und gute Seele, aber was man über den Mann schreibt, mit dem man 10 Jahre Ostern, Weihnachten, Urlaube verbracht hat, einen zu Schule gefahren hat, der das Büro vom Schuldirektor absichtlich zugequarzt hat, nachdem man ihm erzählte, ich habe einige Schulstunden geschwänzt und was bitte aus mir werden solle, gestaltet sich für mich dann doch ziemlich schwierig.

Der Mann, den ich ständig grundlos angekräht habe, einfach nur deshalb, weil ich 14 Jahre alt und ein pubertierendes Gör war.

Der Mann, mit dem man Erfolge und Misserfolge durchlebt hat.
Mit dem man zusammen geheult hat, als 2001 Schalke die Meisterschaft verloren hat.

Übrigens bis heute einer der schlimmsten Tage meines Lebens.
Ich weiß nicht was ich fühle. Trauer natürlich aber nicht nur das. Jahrelang habe ich mir eingeredet es ist die bessere Entscheidung sich nicht um den Kontakt zu bemühen. Jetzt werde ich 30 und muss rückblickend feststellen, dass ich es bereue. Ferner muss ich feststellen, dass das Leben zu kurz ist.

Leider war eine Beziehung zur Familie zum Schluss nicht wirklich da, heißt ich werde mich nicht verabschieden können.
Im Herzen bleibt er dennoch für mich bestehen.
Als Rudi, nicht als Macher.“

„Ohne Rudi wären wir nicht hier“

Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies: „Wir wussten alle um seinen Gesundheitszustand. Rudi ist der Architekt des modernen Schalke. Er hat unendlich viel für Schalke getan und wir werden sein Andenken immer in Ehren halten. Vielleicht war es sogar eine Erlösung für ihn. Ohne Rudi wären wir alle heute nicht hier in diesem Stadion. Jeder der Rudi kannte, weiß, dass er sich immer hinten angestellt hat. Ich glaube, er würde sich am meisten freuen, wenn wir heute ein gutes Fußballspiel sehen. Und das möchten wir ihm heute geben. Wir sind alle unendlich traurig und werden ihn nie vergessen.“

„Dass Rudi verstorben ist, ist eine traurige Angelegenheit und für den Verein ein harter Schlag. Rudi hat unheimlich viel für Schalke getan. Vielleicht ist ein kein Zufall, dass an diesem Tag auf Schalke gespielt wird", meinte Schalkes langjähriger Torjäger Klaus Fischer zur WAZ.

Gerald Asamoah twitterte: „Was für eine unfassbar traurige Nachricht! Ich weiß, gar nicht richtig, wie ich darauf jetzt reagieren soll... Mit Rudi Assauer ist ein großer Schalker von uns gegangen. Der Manager war damals einer der wenigen, der trotz meiner Krankheit immer an mich geglaubt hat. Ich habe ihm als Fußballer & Mensch so viel zu verdanken. Ohne ihn hätte ich Schalke 04 nie kennen & lieben gelernt. Immer, wenn es mir schlecht ging, konnte ich ihn anrufen. Er war immer für mich da. Bis zuletzt ein Kämpfer. Ich wünsche seiner Familie jetzt alle Kraft der Welt.“

„Wir werden dich vermissen“

Ex-Schalke-Kapitän Benedkt Höwedes: „Schalke, der Ruhrpott, die Bundesliga und der Fußball werden dich vermissen. Glück auf und Ruhe in Frieden, Manager, Macher und Kumpel!“

Schalke-Trainer Domenico Tedesco sagte vor dem Pokal-Spiel gegen Fortuna Düsseldorf: „Das tut uns unendlich leid, wir wissen was Rudi Aussauer für den Verein bedeutet. Er war eine große und wichtige Persönlichkeit des FC Schalke 04. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen. Wir hoffen, dass es das Spiel nicht tangiert.“ 

„Die Nachricht war definitiv ein Thema bei uns. Uns hat sie erreicht, als wir auf dem Weg in die Kabine waren. Die Spieler haben direkt darüber gesprochen und wir natürlich auch“, gab Tedesco zu. Torhüter Ralf Fährmann sei zwar „der einzige im Team, der ihn persönlich kannte“, so Tedesco weiter. „Nichtsdestotrotz ist uns allen bewusst, welche Bedeutung diese Person für diesen Verein hatte. Umso schöner ist es, dass wir mit dem Sieg den Tag ein wenig positiver gestalten konnten.“

Friedhelm Funkel (Fortuna Düsseldorf): „Ich bin sehr sehr traurig. Rudi war ein Stück Bundesliga-Geschichte.“

„Wenn man von Schalke spricht, fällt immer der Name Rudi Assauer. Sportlich war es ein guter Tag, aber auch ein sehr trauriger Tag“, sagte auch Schalkes Manager Christian Heidel.

Tod von Rudi Assauer: „Ich verliere einen sehr guten Freund“

„Ich bin tief betroffen. Denn es war nicht nur unser Manager. Ich verliere auch einen sehr guten Freund“, sagte Huub Stevens SPORT1.

Rüdiger Abramczik sagte im Stadion: „Der Rudi hat viel für den Verein getan. Was soll man jetzt sagen? Ich hoffe, dass er hier im Stadion gut verabschiedet wird. Viel Applaus, Rudi-Rudi-Rufe, dass wir da wenigstens alles geben, denn das hat er verdient.“

Als „herausragende Persönlichkeit“ bezeichnete DFB-Präsident Reinhard Grindel den früheren Schalke-Manager. „Er hat in 307 Bundesliga-Partien als Spieler, als Trainer und vor allem als Manager des FC Schalke 04 viel für den Vereinsfußball in Deutschland bewegt. Mein Beileid gilt besonders der Familie“, schrieb er auf Twitter.

Uli Hoeneß: „Ein alter Weggefährte, wir haben viele Schlachte geschlagen, uns gefetzt aber immer gemocht. Auch nach den Spielen, in denen es hoch her gegangen ist, haben wir uns immer wieder verstanden. Wir waren befreundet, er war ein richtig guter, kerniger Typ, der dem Fußball unheimlich gut getan hat.“

„Der BVB wird einen Menschen wie Rudi Assauer nicht vergessen. Er war als aktiver Spieler Bestandteil der Europapokalsieger-Mannschaft von 1966 und damit an einem Meilenstein in der Geschichte von Borussia Dortmund beteiligt“, sagte BVB-Präsident Reinhard Rauball.

Neben jeder Menge Deutscher Fußball-Klubs meldete sich auch der FC Sevilla mit Beileidsbekundungen. 

(red)

Dieser Text erschien in kürzerer Version zuerst bei express.de