Reform der Auftiegsregel zur 3. Liga Reform der Auftiegsregel zur 3. Liga: Was die Ost-Vereine vom DFB fordern
Halle (Saale) - Am 8. Dezember will der Deutsche Fußball-Bund auf seinem außerordentlichen Bundestag ein für den deutschen Fußball zentrales Thema angehen: Die Aufstiegsregelung zur 3. Liga.
Über diese war in den letzten Monaten viel diskutiert worden, mit der aktuellen Lösung (siehe unten, „Hintergrund“) sind vor allem die Teams aus den fünf Regionalligen nicht glücklich. Für eine Änderung der bestehenden Regelung zeigen sich alle Seiten offen, Streitpunkt ist aber vor allem die Anzahl der Auf- und Absteiger.
Vor dem Bundestag, auf dem der DFB sich für ein Modell entscheiden will, haben sich die Vereine des Nordostdeutschen Fußballverbandes (NOFV) in einer gemeinsamen Erklärung positioniert. Beim Treffen am Donnerstag in Halle, an dem Vertreter der Drittliga-Klubs und der Regionalliga-Vereine teilnahmen, wurden drei zentrale Punkte formuliert.
Regionalliga-Meister müssen direkt aufsteigen
Aus „Gründen der Wettbewerbs- und Chancengleichheit“ sei es unabdingbar, dass die Meister der fünf Staffeln direkt in die 3. Liga aufsteigen. Das ist nach der momentanen Regelung nicht der Fall. Diese zentrale Forderung der unterklassigen Klubs finden auch bei den Drittliga-Vereine die volle Zustimmung.
Vier statt fünf Regionalligen
Die Umsetzung von Punkt ist aber an eine Reduzierung der Anzahl der Regionallige gekoppelt. Bei vier Ligen gäbe es dann vier direkte Aufsteiger. Aktuell sind es nur drei.
Die Regionalliga Nordost muss bestehen bleiben
Die Liga des NOFV soll allerdings nicht aufgelöst oder neu zugeschnitten werden, sondern in der aktuellen Form erhalten bleiben. Darauf einigten sich alle Verein beim Treffen in Halle einstimmig. Was zugleich bedeutet: Eine Änderung müsste die anderen vier Staffeln im Westen und Südwesten der Republik betreffen.
Eigene Regionalliga Nordost - diese Forderung wird für Unruhe sorgen
DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte mit einer Reduzierung auf vier Viertliga-Staffeln geliebäugelt. Allerdings sprach sich Koch bislang gegen eine eigenständige Regionalliga Nordost aus.
„Wir wollen nicht nur vier Regionalligen, sondern auch, dass der Nordosten eigenständig bleibt. Das wird für viel Unruhe sorgen. Aber wir sind angesichts der Größe und Bedeutung des NOFV selbstbewusst genug zu meinen, dass dies uns zusteht“, sagte NOFV-Präsident Rainer Milkoreit dem „MDR“.
Hintergrund: Die Aufstiegsregelung zur 3. Liga
Bis 2012 gab es nur drei Regionalligen, der Meister stieg jeweils direkt in die 3. Liga auf. Seit der Saison 2012/13 wird in fünf Staffeln (Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern) gespielt. Die fünf Meister und der Zweitplatzierte des mitgliedsstärksten Verbandes (aktuell Südwest) ermitteln drei Aufsteiger in Play-off-Duellen (Hin- und Rückspiel). Eine Regelung, die bei Vereinen und vielen Fans als ungerechnet wahrgenommen wird.
Neuordnung der Aufstiegsregelung: Das sind die Varianten
Die erste Forderung der Regionalliga-Klubs, dass alle fünf Staffel-Meister direkt aufsteigen, wurde von den Drittliga-Verein bislang abgelehnt. Fünf statt bisher drei Absteiger, das war den Drittligisten zu viel.
Auch eine Aufstockung der 3. Liga von aktuell 20 auf 22 Teams, um die Anzahl von fünf Auf- und Absteigern zu rechtfertigen, war Teil dieses Vorschlags.
Der Gegenvorschlag aus Liga drei war ein Kompromiss: Die Anzahl der Auf- und Absteiger wird auf vier erhöht, die Anzahl der Regionalligen entsprechend auf vier begrenzt. Der DFB zeigte sich davon allerdings wenig angetan und will an den fünf Regionalligen nichts ändern. Weil dazu eine Satzungsänderung beim DFB notwendig ist, wäre dies ohnehin keine schnelle Lösung.
Ein anderes Modell sieht eine Rotation der Aufsteiger vor: Im Vorfeld wird festgelegt, welche drei Regionalliga-Meister direkt aufsteigen. Dies wechselt von Saison zu Saison, um Chancengleichheit zu gewährleisten. Die Meister der zwei übrigen Staffeln würden dann den vierten Aufsteiger ausspielen. Anstatt bisher drei würde es dann nur noch ein Play-off-Spiel geben,
(mz)