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RB-Trainer moniert Einstellung nach 1:5-Testpleite

08.01.2017, 11:40
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl monierte die Leistung seiner Spieler. Foto: Jan Woitas
Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl monierte die Leistung seiner Spieler. Foto: Jan Woitas dpa-Zentralbild

Ferreiras - – Diese Klatsche tat weh, selbst wenn es nur der Testspielauftakt für RB Leipzig war. Entsprechend reagierte Trainer Ralph Hasenhüttl auf das 1:5 (0:3) im Trainingslager des Überraschungszweiten der Fußball-Bundesliga gegen den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam.

„Er hat die Dinge klar angesprochen, natürlich hat er auch ein bisschen härtere Worte gewählt, es war aber wie immer alles sachlich”, sagte Abwehrchef Willi Orban nach einer leichten Trainingseinheit über die Ansprachen des Coaches nach dem enttäuschenden Spiel gegen Ajax.

„Was mir nicht gefallen hat, war, dass wir uns einfach ergeben und Tore selbst geschossen haben”, sagte der österreichische Trainer. Er sprach von Totalausfällen im ersten Durchgang und monierte die Einstellung seiner sonst so kämpferischen Mannschaft. Wie schon beim 0:3 gegen den FC Bayern im letzten Pflichtspiel des vergangenen Jahres konnten die RB-Profis auch beim Start ins neue Jahr ihre gewohnte Spielweise nicht auf dem Platz umsetzen. „Wir hatten mit Bayern und Ajax zwei extrem spielstarke Mannschaften, da hat es gerade im Defensivverhalten gefehlt. Da waren wir nicht so griffig und flink. Das muss uns zumindest wachrütteln”, meinte RB-Kapitän Dominik Kaiser.

Vor mehr als 1000 Zuschauern im Estádio da Nora des SC Ferreiras verbuchten die Leipziger kaum Torchancen. Im Sturm machte sich das Fehlen von Torjäger Timo Werner deutlich bemerkbar, der 20-Jährige hatte sich am Freitag im Training eine starke Prellung im linken Knöchel zugezogen. Am Sonntag absolvierte Werner aber bereits schon wieder das leichte Lauftraining mit der Mannschaft, im zweiten Testspiel am Mittwoch gegen den portugiesischen Drittligisten SC Farense ist er womöglich wieder dabei.

Gegen Ajax durfte für ihn neben Yussuf Poulsen Davie Selke ran, bisher mit nur 177 Einsatzminuten für RB in der Liga. „Das war nicht ansatzweise das, was wir uns vorstellen”, kommentierte Hasenhüttl nach der Partie die Leistung des Angriffsduos. Daran änderte auch der Ehrentreffer durch Selke (63. Minute) nichts.

Ohne Namen zu nennen, zeigte sich Hasenhüttl vor allem von denen enttäuscht, die bisher in der Liga weniger zum Einsatz kamen, gegen Ajax aber ihre Chance bekamen. „Wenn man nicht genug anbietet, hat man auch keine Berechtigung auf einen Stammplatz”, betonte er.

Die RB-Defensive bekam vor allem den ehemaligen Bundesliga-Profi Amin Younes nicht in den Griff. Der 23-Jährige, der seit dem Sommer 2015 für Ajax spielt, war mit drei Toren (21./39./46.) und einer Vorlage zum Treffer von Kasper Dolberg (37.) maßgeblich am Sieg des Tabellenzweiten der niederländischen Eredivisie beteiligt. Tor Nummer fünf für das Team von Heiko Westermann erzielte Anwar El Ghazi (81.). „Wir haben Fehler gnadenlos bestraft”, meinte Younes.

Ohne Werner, ohne den immer noch angeschlagenen Mittelfeldmann Naby Keita und ohne den in den ersten drei Meisterschaftsspielen gesperrten Liga-Topvorbereiter Emil Forsberg in der ersten Hälfte gegen Ajax funktionierte bei RB kaum etwas. Verunsichern lassen wollen sich die RB-Profis von diesem Testauftakt aber nicht. „Generell sehe ich bei unserer Mannschaft jetzt noch nicht das Problem, dass alles aus dem Ruder läuft und jeder denkt, wir haben eine vernünftige Hinrunde gespielt und geben jetzt weniger Gas”, sagte Kaiser. (dpa)