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RB Leipzig Keeper Peter Gulacsi RB Leipzig Keeper Peter Gulacsi: Konkurrent mit Handicap

Von Ullrich Kroemer 02.07.2015, 09:50
Alexander Walke (l.) und Peter Gulacsi (r.) wärmen sich 2014 beim Training des FC Red Bull Salzburg in Kroatien auf.
Alexander Walke (l.) und Peter Gulacsi (r.) wärmen sich 2014 beim Training des FC Red Bull Salzburg in Kroatien auf. dpa Lizenz

Leipzig - Torhüter haben in Testspielen gegen unterklassige Mannschaften meist wenig zu tun. RB Leipzigs neuer Keeper Peter Gulacsi hingegen musste in den ersten 45 Minuten beim Test gegen Budissa Bautzen drei, vier gefährliche Situationen meistern und sogar einen harten Schuss aufs Tor abwehren. Die Parade brachte dem 25-Jährigen Szenenapplaus ein. Neben den direkten Aktionen im Kasten präsentierte sich der von Red Bull Salzburg transferierte Ungar vor allem als Abwehrdirigent, rief lautstark Kommandos auf den Platz. „Ich will den anderen helfen, um das  Positionsspiel besser zu machen“, sagt der 1,91-Meter-Mann. „Dass wir unsere Positionen gut besetzen, ist eine der wichtigsten Faktoren in unserem Spiel. Nur dann können wir auch nach vorn attackieren.” 

Gleiche Philosophie in beiden Vereinen

Gulacsi kennt die von Ralf Rangnick entwickelte Red-Bull-Spielphilosophie bestens. 2013 wechselte der gebürtige Budapester nach Salzburg. „Wir haben in beiden Vereinen die gleiche Philosophie. Ich spiele bereits seit zwei Jahren auf diese Art und Weise”, sagt Gulacsi. Bereits mit 17 Jahren hatte er seine Heimat verlassen, um sich dem FC Liverpool anzuschließen. Dort konnte sich Gulacsi jedoch nicht durchsetzen, bestritt bis auf Testspiele keine Partie für die erste Mannschaft der „Reds”. 

In Salzburg hingegen wurde der Modellathlet sofort zur Nummer eins, profitierte dabei von seiner Erfahrung aus der Zusammenarbeit mit Klassekeepern wie dem langjährigen Liverpooler und Ex-Bayern-Schlussmann Pepe Reina. „Pepe hat einen großen Anteil an meiner Entwicklung als Torhüter”, sagte Gulacsi dem Salzburger Klubmagazin Heimspiel. „Ich durfte jeden Tag mit ihm trainieren und habe mir dadurch natürlich auch viel abschauen können. Ich bin stolz, nicht nur mit ihm gespielt zu haben, sondern dass sich zwischen uns auch eine sehr gute Freundschaft entwickelt hat.” 

Kollegialer Umgang mit anderen Torhütern

Überhaupt pflegt Gulacsi einen kollegialeren und kommunikativeren Umgang mit seinen Konkurrenten als gewohnt. „Ich hatte bisher in jedem Verein ein sehr gutes Verhältnis zu den anderen Torhütern”, sagte er. „Ich würde es sogar Freundschaft nennen. Ich bin der Meinung, dass du dich auch abseits des Platzes mit deinen Mitspielern verstehen musst, damit du im Spiel Spaß hast und deinen Teamkollegen auch perfekt kennst. Nur so kannst du dich auf ihn verlassen.” 

Trotz aller Freundschaft wird es bei RB Leipzig in der kommenden Saison einen spannenden Konkurrenzkampf um den Platz zwischen den Pfosten geben. „Natürlich gibt es hier Konkurrenz”, sagt Gulacsi. „Benny Bellot und Fabio Coltorti sind sehr gute Tormänner. Wir werden um diesen einen Platz kämpfen und schauen später, wer spielen wird.”

Dabei schleppt der Neu-Leipziger ein Handicap von vier Spielen Sperre wegen einer Roten Karte im österreichischen Pokalfinale mit in die kommende Saison. Zwar bemüht sich RB Leipzig beim DFB, die Spielsperre in eine Zeitsperre umzuwandeln. Doch laut Fifa- und DFB-Reglement muss sich der deutsche Verband an die Sanktionen des österreichischen Verbandes halten. So wird Gulacsi wohl zum Saisonstart zunächst auf der Bank Platz nehmen müssen. (mz)