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WM-Qualifikation Besser als Polster: Arnautovic mit Torrekord für Österreich

Zehn Tore in einem Länderspiel, das hat Österreich noch nie zuvor geschafft. Und ein Ex-Bundesliga-Profi schafft persönlich etwas Historisches.

Von dpa Aktualisiert: 10.10.2025, 08:04
Ball und Tor stets im Blick: Österreichs neuer Rekordtorschütze heißt Marko Arnautovic.
Ball und Tor stets im Blick: Österreichs neuer Rekordtorschütze heißt Marko Arnautovic. Georg Hochmuth/APA/dpa

Wien - Als er die Bestmarke geknackt hatte, wurde Marko Arnautovic von seinen Gefühlen übermannt. „Es war ein bisschen zu viel, muss ich ehrlich sagen, ich habe keine Luft gekriegt. Ich war emotional“, sagte der Stürmer nach seinem 45. Länderspieltor für die österreichische Fußball-Nationalmannschaft beim 10:0-Rekordsieg gegen San Marino in der WM-Qualifikation. Der ehemalige Bundesliga-Profi ist nun Rekordtorschütze seines Landes und überholte Toni Polster (44 Tore).

„Das ist für mich ein sehr, sehr schöner, ein großer Moment“, sagte der 36 Jahre alte Stürmer vor Medienvertretern nach der Partie in Wien, in der ihm allein vier Tore gelangen. „Es war eine Ehre, mit ihm da oben um den Rekord zu kämpfen“, würdigte der einstige Bremer seinen Vorgänger Polster, der in den 1990er-Jahren für den 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach ebenfalls in der Bundesliga gespielt hatte.

Arnautovic über Polster: „Sehr große Legende hier“

„Ich weiß, dass Toni Polster eine sehr, sehr große Legende hier ist im österreichischen Fußball. Riesengroßes Kompliment und Lob an ihn, dass er so lange da oben war - alleine“, wurde Arnautovic - im Sommer von Inter Mailand zu Roter Stern Belgrad gewechselt - unter anderem von der österreichischen Nachrichtenagentur APA zitiert. Viele Stürmer hätten versucht, Polsters Marke zu erreichen. Er habe es nun geschafft. Allerdings in 128 Länderspielen. Polster lief 95 Mal für Österreich auf.

Nationaltrainer Ralf Rangnick freute sich nach dem Rekordsieg seiner Mannschaft vor allem über die Auswirkungen für die WM-Qualifikation. „Es geht darum, das beste Torverhältnis zu haben. Das werden wir nach dem heutigen Spiel sicher nicht mehr aus der Hand geben. Es war heute ein Riesenschritt“, sagte der 67-Jährige. Noch nie hatten die Österreicher höher gewonnen. Der bislang höchste Erfolg war 1977 ein 9:0 gegen Malta gewesen.

Rangnick: „Waren extrem darauf aus, Tore zu schießen“

„Wir haben eine enorme Spielfreude an den Tag gelegt über 93 Minuten. Wir waren extrem darauf aus, Tore zu schießen“, erklärte Rangnick. „Am Ende 10:0, wir hätten noch deutlich mehr machen können. Aber trotzdem musst du in so einem Spiel einmal auftreten, wie wir es gemacht haben.“

Nach mehreren Sprunggelenks-Operationen hatte Rangnick das Tor-Spektakel mit einem Spezialschuh am Spielfeldrand verfolgt. Die Österreicher rückten nach dem fünften Sieg im fünften Quali-Spiel auf Platz eins ihrer Gruppe vor und zogen an Bosnien-Herzegowina (ein Spiel mehr) vorbei. 

Neben dem überragenden Marko Arnautovic (8./47./83./84.) trafen Romano Schmid (7. Minute), Michael Gregoritsch (24.), Stefan Posch (30./42.), Konrad Laimer (45.) und Nikolaus Wurmbrand (76.). „So lange dabei zu sein und noch immer solche Emotionen zu erleben, ist Wahnsinn“, befand Arnautovic.