Public Viewing in Reykjavik Public Viewing in Reykjavik: Isländer feiern ihre Niederlage gegen Frankreich

Reykjavik - Um einen Grund zum Feiern sind die Isländer noch nie verlegen gewesen. Trotzdem: Polonaisen durch die Straßen der Hauptstadt Reykjavik, Tänze zu Samba-Trommelgruppen und Schlachtgesänge bis tief in die Nacht dürften eine Premiere in der isländischen Geschichte gewesen sein.
Wie zuvor auch schon die Qualifikation der isländischen Fußball-Nationalmannschaft für die Europameisterschaft und der völlig unerwartete Einzug ins Viertel-Finale nach dem Sieg gegen England.
Die Niederlage gegen das Gastgeberland Frankreich verfolgten am Sonntagabend bei strahlendem Sonnenschein weit über 20 000 Isländer – und Touristen – auf dem großen Hügel Àrnaholl im Herzen Reykjaviks. Von schlechter Stimmung konnte nach der 5:2-Niederlage keine Rede sein.
Feierstunde für die isländischen Helden
Während die Straßenfeger vor der großen Leinwand die Reste vom Fest entfernten, feierten die Isländer in den Nebenstraßen und Bars mit Gesängen, Viking-Bier und ausdauernden Trommlern ihren riesigen Erfolg weiter.
„Es wäre ja auch übertrieben gewesen, wenn Island schon während seiner ersten EM-Teilnahme die EM gewonnen hätte“, hatte der europaweit für sein Kreisch-Talent nach dem Sieg gegen Österreich berühmt gewordene isländische Kommentator Gudmundur Benediktsson nach dem Spiel lakonisch kommentiert. Das sahen die meisten Isländer genauso.
Am Montag wird das isländische Fußball-Team aus Frankreich um 19 Uhr auf dem zentralen Platz in Reykjavik zu einer Feierstunde erwartet. Dann geht die Party weiter.