Fußball in Italien Papst empfängt Fußballmeister SSC Neapel
Der neue Pontifex Leo XIV. gilt als Anhänger der AS Rom - aber Zeit für Italiens neuen Titelträger hat er doch. Und auch Gelegenheit für einen Seitenhieb gegen die Presse.

Rom - Papst Leo XIV. hat den neuen italienischen Fußballmeister SSC Neapel empfangen. Bei der Audienz im Vatikan beglückwünschte das neue Oberhaupt von weltweit 1,4 Milliarden Katholiken die Mannschaft des früheren Nationaltrainers Antonio Conte zu ihrem vierten Titel, den sie am Wochenende perfekt gemacht hatte. Der Gewinn einer Meisterschaft sei eine „Leistungam Ende einer langen Reise“, bei dem es auf das Team ankomme.
Zugleich mahnte der US-Amerikaner - mit bürgerlichem Namen Robert Louis Prevost -, dass der Sport nicht zum reinen Geschäft werden dürfe, sondern seine Werte erhalten müsse. Der neue Pontifex, der seit dem 8. Mai an der Spitze der katholischen Kirche steht, gilt als sehr sportinteressiert. Der 69-Jährige spielt selbst Tennis. Einer seiner ersten Gäste nach der Wahl zum Papst war der italienische Weltranglisten-Erste Jannik Sinner.
Autokorso in Neapel mit 200.000 Fans
Beim Empfang für die Mannschaft aus Neapel nahm Leo auch Bezug auf Berichte, wonach er ein Anhänger des bisherigen Mats-Hummels-Vereins AS Rom sei, der die Qualifikation zur Champions League knapp verpasst hatte. „Die Presse sagt, dass ich Roma-Fan sei“, scherzte er. „Aber willkommen: Nicht alles, was die Presse sagt, ist wahr.“ Leo hatte vor seiner Zeit im Vatikan als Student und als Generalprior des Augustinerordens schon mehrere Jahre in Rom verbracht.
Am Montagnachmittag hatten etwa 200.000 Menschen in Neapel ihre Meistermannschaft mit einem Autokorso durch die süditalienische Großstadt gefeiert. Dabei waren zahlreiche Bilder des argentinischen Weltmeisters Diego Maradona (1960-2020) zu sehen, der früher dort unter Vertrag war. Mit Maradona wurde der SSC Neapel 1987 zum ersten Mal Meister.