1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Fußball
  6. >
  7. Nationalmannschaft: Nationalmannschaft: Ist Lukas Podolski der beste 10er der Nationalelf?

Nationalmannschaft Nationalmannschaft: Ist Lukas Podolski der beste 10er der Nationalelf?

21.03.2017, 05:31

Wenn Lukas Podolski am 22. März ein letztes Mal das Trikot der Deutschen Nationalmannschaft anziehen und im Signal Iduna Park in Dortmund sein letztes Spiel absolvieren wird, dann verlässt einer der ganz Großen die DFB-Elf.

Der wohl beste 10er der Nationalmannschaft

Im Freundschaftsspiel gegen England hat er noch einmal die Chance, seine erzielten Rekorde im National-Dress ein wenig zu verfeinern. Denn mit dann insgesamt 130 Länderspielen, 48 oder mehr Toren und 31 Vorlagen ist Lukas Podolski der wohl beste 10er Deutschlands.

Auf Platz zwei folgt ihm Lothar Matthäus, der in 50 seiner insgesamt 150 Länderspiele die begehrte Rückennummer trug und 23 Tore und 18 Vorlagen erzielte.

Platz Nummer drei wird von einer weiteren Fussball-Legende besetzt. Günther Netzer spielte 37 Mal für die Nationalmannschaft und schoss sechs Tore. Beide Urgesteine holten sich den Weltmeister- und den Europameisterpokal.

Eine beeindruckende Bilanz

Podolski hinkt dagegen mit seinem "einzigen" Titel der gewonnenen Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien ein wenig hinterher, muss sich dennoch nicht vor früheren Größen verstecken. Ganz im Gegenteil, Podolskis Statistik ist eine der beeindruckendsten der Nationalmannschaft aller Zeiten.

Er spielte insgesamt zwölf Jahre für Deutschland und war ununterbrochen bei jedem internationalem Turnier dabei und jedes Mal, außer bei der EM 2004, zusammen mit seinem Team mindestens Halbfinalist. Auf der Liste der insgesamt nur zehn Spieler, die mindestens 100 Länderspiele absolviert haben, liegt Podolski auf Rang drei, hinter Miroslav Klose (zweiter| 137 Spiele) und dem Rekordhalter Lothar Matthäus mit 150 Spielen.

Auf der ewigen Torschützenliste liegt Podolski ebenfalls auf Rang drei mit bisher 48 Toren. Nur Gerd Müller (68 Tore) und Miroslav Klose (71 Tore) haben mehr Treffer erzielt.

Das Neun-Sekunden-Tor

Wo wir schon bei Toren sind. Lukas Podolski kann sich ebenfalls damit rühmen, das drittschnellste dokumentierte Länderspiel-Tor aller Zeiten geschossen zu haben. Beim 4:2-Sieg im Freundschaftsspiel gegen Ecuador im Jahr 2013 traf er nach nur Neun Sekunden zum 1:0. Nur Davide Gualtieri (San Marino; 8,3 Sekunden| 1993) und Christian Benteke (Belgien; 8,1 Sekunden| 2016) waren schneller. Beide schossen ihre Tore in Spielen der WM-Qualifikationsrunden.

Eine Nummer, die für immer bleibt

Für den Ausnahmespieler war die Rückennummer während seiner Karriere immer etwas ganz besonderes. In der Nationalmannschaft trug er sie seit der Saison 2008/09 und auch bei dem Verein, mit dem Podolski sich mehr als alles andere identifizieren kann, dem 1. FC Köln, trug er die Nummer 10 sowohl während seiner ersten Etappe zwischen 2004 und 2006, als auch während der Saisons zwischen 2009 und 2012. Auch seinen Twitter-Account nennt Podolski in Anlehnung an "seine" Nummer @Podolski10.

Der FC hatte ihm zu seinem Abschied nach England in Richtung Arsenal London versprochen, die legendäre Rückennummer bis zum Ende seiner Karriere nicht mehr neu zu vergeben. Dieses Versprechen wurde aber gebrochen, als Patrick Helmes die Nummer im Jahr 2014 verliehen wurde.

Das sorgte für Spannungen zwischen Verein und Idol, da Podolski seinem Ärger öffentlich kund tat. Nach dem "Fluch" der Nummer 10 und dem vorzeitigen Karriereende von Patrick Helmes, das durch einen Knorpelschaden in der Hüfte herbeigeführt wurde, ist die Nummer bis auf weiteres wieder auf Eis gelegt worden.

Mezut Özil ist die neue Nummer 10

Es warten also große Fussstapfen für Mezut Özil, der sich die begehrte Rückennummer als Nachfolger von Lukas Podolski gesichert hat. Özils bisherige Statistik spricht allerdings dafür, dass er ein würdiger Nachfolger für die prestigeträchtige Nummer ist. Mit bisher 83 Spielen, 21 Toren und 35 Vorlagen ist der Ballkünstler und Spielgestalter ohnehin bereits eines der wichtigsten Elemente der aktuellen Nationalelf. Vorher trug Özil die Nummer acht.