"Nach-Corona-Tabelle" Nach-Corona-Tabelle 3. Liga: Für wen hat sich der Restart wirklich gelohnt?

Halle (Saale) - Nach 27 Spieltagen wurde die Drittliga-Saison 2019/20 Anfang März für zweieinhalb Monate wegen der Corona-Pandemie unterbrochen. Am 30. Mai wurde der Spielbetrieb wieder aufgenommen und die Saison mit dauerhaften englischen Wochen bis Anfang Juli noch sportlich beendet.
Der Restart der Liga mit Geisterspielen und extrem hoher Belastung war höchst umstritten. Die 3. Liga war in zwei Lager geteilt, Gegner, Befürworter und der DFB trugen ihren Streit öffentlich und unversöhnlich aus. Am Ende sprach der Verband ein Machtwort und erhöhte der Druck auf die Vereine so sehr, dass ein Wiederaufnahme des Spielbetriebs durchgesetzt wurden konnte.
3. Liga nach Corona-Pause: SpVgg Unterhaching auf Abstiegsplatz
Aber wer hat davon eigentlich am meisten profitiert? Ein Blick auf die „Nach-Corona-Tabelle“ gibt Antworten.
Der Hallesche FC gehörte zu den lautstärksten Gegner des Neustarts. Mit 13 Punkten aus elf Partien (21:23 Tore) unter den Trainern Ismail Atalan und Florian Schnorrenberg belegte der HFC Rang zwölf. Vorwürfe Richtung Halle, durch die Kritik am Restart den Klassenerhalt am grünen Tisch perfekt machen zu wollen, zielten also ins Leere: Der HFC war auch sportlich in der Lage, die Klasse zu halten.
Das gilt auch für den 1. FC Magdeburg. Der FCM holte 14 Punkte (12:11 Tore) nach der Corona-Pause und feierte am Ende einer enttäuschenden Saison den Klassenerhalt. Das schwächste Drittliga-Team beim Neustart war Carl Zeiss Jena (sechs Punkte), die Thüringer waren allerdings auch vor der Pause schon abgeschlagenes Schlusslicht. Abgestürzt ist mit der SpVgg Unterhaching auch einer der klaren Befürworter der Saison-Fortsetzung (sieben Punkte), ebenso wie der KFC Uerdingen (neun).
Nach Corona-Tabelle: Braunschweig und Würzburg als Aufsteiger
Auch der Chemnitzer FC, zunächst Restart-Gegner, aber angesichts finanzieller Hilfe des DFB ins Lager der Befürworter gewechselt, war einer der Verlierer. Die zehn Punkte der Sachsen nach dem Neustart reichten am Ende nicht zum Klassenerhalt.
Am besten kamen die drei Top-Teams der Liga mit den ungewohnten Bedingungen klar: FC Bayern II ist „Nach-Corona-Meister“ mit 24 Punkten, einen Zähler weniger holten die direkten Aufsteiger Würzburger Kickers und Eintracht Braunschweig. Auch der 1. FC Kaiserslautern und der FC Ingolstadt, der es in die Relegation schaffte, waren mit 21 Punkte im Juni und Juli stark unterwegs. (mz/bbi)