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Nach Auswärtsdreier in Bochum Nach Auswärtsdreier in Bochum: Goldener Herbst für RB Leipzig

Von Ullrich Kroemer 19.10.2015, 12:50
Jubel bei RB Leipzig: Mit dem 1:0-Sieg in Bochum sind die "Roten Bullen" zurück im Aufstiegsrennen.
Jubel bei RB Leipzig: Mit dem 1:0-Sieg in Bochum sind die "Roten Bullen" zurück im Aufstiegsrennen. Gepa-Pictures/Roger Petzsche Lizenz

Leipzig - Ein feiner Nieselregen ging am Montagvormittag über dem Trainingsgelände von RB Leipzig am Cottaweg nieder. Die Sonne hatte sich hier schon seit Tagen nicht mehr blicken lassen. Doch bei RB Leipzig herrscht trotz der grauen Tage gerade das Gegenteil von Herbstdepression. Nach dem 1:0-Auswärtssieg beim bisherigen Spitzenreiter VfL Bochum ist die Laune bei Spielern und Trainerteam bestens. Schon vor der Partie hatte Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick gesagt, dass drei Punkte das beste Mittel gegen den Herbstblues seien. Genau so ist es eingetreten.

Bereits direkt nach dem Spiel hatte Rangnick in einer ersten Reaktion von einem Ausrufezeichen gesprochen, das sein Team gesetzt habe. Am Tag nach dem wegweisenden Sieg zeigte sich der Fußballlehrer vor allem mit dem Defensivverhalten seines Teams zufrieden. „Wir haben über 90 Minuten hinweg keinen Schuss aufs Tor zugelassen, haben Bochum nie ins Spiel kommen lassen”, sagte Rangnick. Auch nach dem Führungstreffer blieben die „Roten Bullen” besonnen, ließen sich auch von der Unterbrechung wegen der Oberschenkel-Verletzung von Schiedsrichter Benjamin Brand nicht aus der Ruhe bringen.

Läuferischer Spitzenwert

Zur defensiven Stabilität habe das Spiel des gesamten Teams gegen den Ball beigetragen, lobte Rangnick. „Wir sind insgesamt 124 Kilometer gelaufen, das ist ein absoluter Spitzenwert.” Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Spiels gegen Bochum: Auch in jenen Phasen nach 30 oder nach 60 Minuten, in denen der Gastgeber hätte das Spiel übernehmen können, hielt RBL diesmal dagegen und ließ sich das Heft nicht aus der Hand nehmen.

Nach der zähen Startphase in die Saison scheint der Aufstiegsfavorit den richtigen Rhythmus zwischen Defensive und Offensive gefunden zu haben, bestach im Revier durch Kompaktheit und Konstanz. Auch Rangnick bestätigt den Trend, den er seit fünf, sechs Wochen beobachtet: „Wir haben uns besser gefunden, sind eingespielter, die Laufwege funktionieren besser”, sagt der 57-Jährige. Nachdem das Offensivspiel bereits in den vergangenen Partien peu á peu effektiver geworden war, hatte der Schwerpunkt in der vergangenen Trainingswoche darauf gelegen, hinten die Null zu halten – mit Erfolg.

Dass letztlich eine abgerutschte Flanke von Marcel Sabitzer zum Tor des Tages wurde, verglich Rangnick mit einem „Dreier im Basketball, weit außerhalb der Drei-Punkte-Linie”. Der Sportdirektor sagte: „Wir haben diesmal auch das Quäntchen Glück gehabt, das uns bisher fehlte, hätten bereits in der ersten Hälfte ein Tor machen müssen.” Auch daran gilt es in den wenigen verbleibenden Trainingseinheiten bis Freitag zu arbeiten. Vor dem Spiel gegen Fortuna Düsseldorf sagte Rangnick: „Wir wollen die Miniserie aus zwei Siegen gegen die Fortuna zu einer richtigen Serie ausbauen.” So könnte die aktuelle Phase ganz unabhängig vom Wetter zu einem goldenen Herbst für RB Leipzig werden.