Manchester City im Champions-League-Check Manchester City im Champions-League-Check: Sehnsucht nach europäischem Erfolg

Köln - Manchester City will endlich auch in Europa sein Können unter Beweis stellen. Der englische Meister unternimmt in dieser Saison seinen dritten Anlauf in Europas Königsklasse.
Die bisherige Bilanz liest sich enttäuschend: 2011 und 2012 Vorrunden-Aus und in der vergangenen Saison das Achtelfinal-Aus gegen den FC Barcelona. Nun treffen die „Citizens" im vierten Jahr zum dritten Mal in der Vorrunde auf den FC Bayern München. Bislang war aber auch gegen die Münchner nicht viel zu holen. Zudem kommt, dass man mit ZSKA Moskau und dem AS Rom auch starke Gegner um das Weiterkommen gezogen hat.
Eine große Aufgabe also, vor der Trainer Manuel Pellegrini steht. Wird diesmal alles besser? Manchester City im Teamporträt und CL-Check:
Transfermarkt
Es war ein ruhiger Sommer bei Manchester City. Mit Eliaquim Managala und Bacary Sagna verpflichtete man lediglich zwei namhafte Neuzugänge. Immerhin kostete Mangala standesgemäß für 40 Millionen Euro. Ein Schnäppchen war dagegen der Brasilianer Fernando, der - genau wie Mangala - vom FC Porto nach Manchester kam.
Der ehemalige Malaga-Torhüter Willy Caballero soll zudem Joe Hart Konkurrenz um seinen Stammplatz machen. Überraschend war die Verpflichtung von Frank Lampard. Die Chelsea-Legende wird für ein halbes Jahr vom FC New York City ausgeliehen.
Die Transfers von Manchester City in der Übersicht:
Zugänge:
Eliaquim Managala (23 Jahre, Frankreich) - für 40 Mio. Euro vom FC Porto
Fernando (26 Jahre, Brasilien) - für 15 Mio. Euro vom FC Porto
Willy Caballero (32 Jahre, Spanien) - für 8 Mio. Euro vom FC Malaga
Bruno Zuculini (21 Jahre, Argentinien) - für 2,5 Mio. Euro von Racing Club
Bacary Sagna (31 Jahre, Frankreich) - ablösefrei vom FC Arsenal
Frank Lampard (36 Jahre, England) - ausgeliehen vom New York City FC
Abgänge:
Javí Garcia (27 Jahre, Spanien) - für 16,8 Mio. Euro zu Zenit St. Petersburg
Jack Rodwell (23 Jahre, England) - für 12,6 Mio. Euro zum FC Sunderland
Emyr Huws (20 Jahre, England) - für 3,15 Mio. Euro zu Wigan Athletic
Micah Richards (26 Jahre, England) - für 1 Mio. Euro Leihgebühr zum AC Florenz
Joleon Lescott (31 Jahre, England) - ablösefrei zu West Bromwich Albion
Gareth Barry (33 Jahre, England) - ablösefrei zum FC Everton
Costel Pantilimon (27 Jahre, Rumänien) - ablösefrei zum FC Sunderland
John Guidetti (22 Jahre, Schweden) - ausgeliehen an Celtic Glasgow
Die Schlüsselspieler
Auch wenn Manchester City seit Jahren Spieler verkauft und kauft wie auf einem Basar, hat sich im Team von Trainer Manuel Pellegrini ein Kern gebildet. Jener Kern ist hauptverantwotlich für den Erfolg - zumindest in der heimischen Premier League.
Wichtigster Mann im Defensivverbund ist dabei Vincent Kompany. Der Ex-Hamburger ist die Stütze der Viererkette und aus der Innenverteidigung nicht wegzudenken. Der Belgier zählt zu den besten Innenverteidigern der Welt und beweist bei Standardsituationen regelmäßig seine Torgefahr.
Im Mittelfeld läuft alles über Yaya Toure. Der Spieler von der Elfenbeinküste ist der Mittelfeld-Motor der „Citizens". Er behält die Übersicht, verteilt die Bälle, räumt vor der Abwehr ab und geht selbst auch mit nach vorne. Im letzten Jahr gelangen ihm 19 Tore in der englischen Liga.
Die dritte große Stütze bei Manchester City ist Sergio Kun Agüero. Der Offensiv-Allrounder war zwar in der vergangenen Saison häufig verletzt, ist aber unersetzlich für Manuel Pellegrini. Die Qualität von Agüero kann keiner der hochkarätigen Ersatzspieler auf den Platz bringen. Dazu ist Agüero ein Mann für die wichtigen Tore. Das bewies er beim Treffer in der 95. Minute gegen Queens Park Rangers im Jahr 2011, als er City die Meisterschaft sicherte.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Die Brennpunkte, der Trainer, die Aufstellung und die Prognose
Die Brennpunkte
Edin Dzeko stand jahrelang im Mittelpunkt der Diskussionen bei Manchester City. Seit seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg auf die Insel konnte sich der Bosnier nie über mehrere Monate einen Stammplatz erkämpfen. Immer wieder gab es Abwanderungsgerüchte. Aber die Realität 2014 ist: Dzeko ist immer noch Spieler der „Citizens" und hat nach dem Abgang von Alvaro Negredo die besten Chancen auf den Stammplatz im Sturmzentrum.
Einzig wenn er die Erwartungen nicht erfüllen sollte, könnte es erneut zu Diskussionen kommen. Wenn Dzeko in dieser Saison nicht endlich in Manchester ankommt, wäre die Geduld beider Seiten wohl aufgebraucht.
Zudem könnte die Verpflichtung von Caballero eine erneute Torwart-Diskussion entfachen. Joe Hart ist seit Jahren umstritten bei City - hatte mit Pantilimon aber auch keinen allzu starken Widersacher. Nun ist mit Caballero ein guter, erfahrener Keeper neu dabei. Fortsetzung folgt.
Der Trainer
Manuel Pellegrinis Trainerkarriere steht im kompletten Gegensatz zu seiner Karriere als Spieler. Der Chilene verbrachte die 13 Jahre seiner aktiven Zeit komplett bei seinem Heimatklub Univerdidad de Chile - und absolvierte in dieser Zeit 451 Spiele.
Nachdem er dann zwischen 1987 und 1989 Trainer von Universidad war, ging es für ihn über insgesamt sieben Stationen in Südamerika nach Europa. 2004 trat er beim FC Villarreal an und erreichte mit den Spaniern u.a. das Halbfinale der Champions League. Nach einem erfolglosen Jahr in Madrid bei den „Königlichen" kam er über den FC Malaga zu Manchester City, wo er gleich in seiner ersten Saison den Meistertitel holte.
In seinem zweiten Jahr in Manchester will er nun auch in der Königsklasse angreifen.
So wollen sie spielen
Manuel Pellegrini lässt variabel spielen. Oftmals als 4-5-1 gestartet, entwickelt sich sein System während des Spiels zu einem 4-3-3. So auch umgekehrt. Fakt ist: Vor der Viererkette agieren Yaya Touré und Fernandinho im zentralen Mittelfeld.
Dazu kommt der flexbile Nasri, der sich aber auch vorne bei David Silva und Kun Agüero einschaltet. Für den Fall, dass Dzeko spielt, weicht Agüero ein wenig auf den Flügel aus. Sollte Jovetic den Vorzug vor dem Bosnier erhalten, ist Agüero die zentrale Spitze.
Die Prognose
Manchester City wird sich auch im vierten Jahr in der Champions League schwer tun. Die Erfahrung haben einige Spieler inzwischen und die Klasse sowieso. Aber: Erneut hat City eine schwere Gruppe erwischt und wird - wenn überhaupt - nur die zweite Geige hinter Topfavorit Bayern spielen. Dennoch gilt: Die „Citizens" werden Jahr für Jahr stärker. Mit ihnen wird in Zukunft zu rechnen sein.
Fazit: Die Zeit des Vorrunden-Ausscheidens ist vorbei. Ob es in der K.O.-Runde aber für mehr reicht als noch letzte Saison darf bezweifelt werden. Ein Viertelfinal-Einzug wäre ein Erfolg - für mehr reicht es (noch) nicht.





