Kein Fußballer des Jahres Kein Fußballer des Jahres: Ronaldo bleibt Gala fern - Berater: "Einfach lächerlich"

Monaco - Manch einer wollte Cristiano Ronaldo am Donnerstag noch in einem orangenen Sportwagen in Monaco gesehen haben. Bei der Gala zur Auszeichnung der besten Fußballer Europas des Jahres 2018 fehlte der portugiesische Superstar aber kurzfristig - zur Überraschung auch von UEFA-Chef Aleksander Ceferin. „Wir haben kurz vor der Veranstaltung von Juventus Turin erfahren, dass er nicht kommt. Wir wissen nicht warum“, sagte Ceferin am Freitag.
Damit irritierte er die UEFA ebenso wie einen italienischen TV-Sender, dem offenbar ein Interview zugesagt worden war, und sogar seinen eigenen Fotografen, der, so schreibt die "Marca", vor Ort gewesen sei, um Bilder seines Klienten zu schießen.
Ronaldos Berater schimpft
Sein Berater Jorge Mendes schimpfte jedenfalls in der portugiesischen Zeitung „Record“ über Platz zwei seines Klienten: „Cristiano Ronaldo hat 15 Tore geschossen, Real einmal mehr zum Champions-League-Titel geführt. Das ist einfach lächerlich.“ „Fußball wird auf dem Platz gespielt, und da hat Cristiano den Sieg gebracht“, sagte Mendes.
Diese Sichtweise wollte Ceferin nicht hinnehmen. „Die Wahl wurde von 80 Trainern der Teams in Champions League und Europa League vorgenommen und von 55 Journalisten aus allen unseren Verbänden“, sagte er. Der UEFA-Boss wollte aber auch nicht spekulieren: „Vielleicht gibt es auch einen anderen Grund, warum er nicht da war“.
Laut Ceferin wurden die Kandidaten nicht vorab über das Ergebnis informiert. „Luka Modric war überwältigt, dass er gewonnen hat.“ Offenbar kannte aber zumindest Mendes und damit sicher auch Ronaldo vor der Auszeichnung das Wahl-Ranking.
Ronaldo war in früheren Jahren schon häufiger von Wahl-Galas ferngeblieben, wenn er nicht der Sieger war. Durch seine Abwesenheit am Donnerstag konnte er nicht seine UEFA-Auszeichnung als bester Stürmer der vergangenen Champions-League-Saison in Empfang nehmen.
Auch Juventus ist verärgert
Auch Ronaldos neuer Klub ließ Unverständnis über das Wahlergebnis ausrichten. „Der Preis bezieht sich auf die Champions League, nicht auf die Weltmeisterschaft“, sagte Juves Sportlicher Leiter Giuseppe Marotta: „Ich denke, dass Cristiano Ronaldo in diesem Wettbewerb für die größten Emotionen und die schönsten Tore gesorgt hat.“
Zwischen dem 18. Juli und 3. August hatten 80 Trainer von Mannschaften abgestimmt, die in der vergangenen Spielzeit in der Gruppenphase der Champions und Europa League teilnahmen. Die Coaches durften allerdings nicht für ihre eigenen Spieler votieren. Zudem gaben 55 ausgewählte Journalisten aus den Mitgliedsländern der UEFA ihre Stimme ab. (sid, dpa)