+++ Hoeneß-Liveticker +++ +++ Hoeneß-Liveticker +++: Steuerschuld jetzt bei 27,2 Millionen

Köln - Wir berichten im Newsticker vom zweiten Verhandlungstag im Steuerprozess gegen Uli Hoeneß.
+++ Zweiter Prozesstag beendet +++
Der Prozess des Jahres hält, was er verspricht. Auch am zweiten Verhandlungstag im Steuerprozess gegen Uli Hoeneß gab es ungeheuerliche neue Enthüllungen. Der Bayern-Präsident hat nach neuen Erkenntnissen zufolge rund 27,2 Millionen Euro Steuern hinterzogen. Morgen geht es mit drei weiteren Zeugen weiter.
+++ 16 Uhr: Steuerschuld sogar noch höher +++
Das Zahlenspiel geht munter weiter: Die Steuerschuld von Uli Hoeneß liegt nach Angaben der Münchner Staatsanwaltschaft sogar bei 27,2 Millionen Euro. Zu den 23,7 Millionen Euro, die aus neuen Unterlagen von der Rosenheimer Steuerfahndung errechnet worden waren, kommen demnach noch die 3,5 Millionen Euro aus der ursprünglichen Anklage gegen den Bayern-Präsidenten hinzu.
+++ 15. 54 Uhr: Woher kam die Abschlagszahlung? +++
Bei seiner Selbstanzeige überwies Uli Hoeneß zehn Millionen Euro an die Finanzbehörde. Die Staatsanwaltschaft will wissen, woher Hoeneß den Betrag genommen hat. Die Zeugin kann dazu keine Angaben machen.
+++ 15.49 Uhr: 2005 hatte Hoeneß 155 Millionen gebunkert +++
Kleine Randnotiz: Ende 2005 betrug der Kontostand von Uli Hoeneß 155.979.000 Euro.
+++ 15.43 Uhr: Expertin hält Bewährungsstrafe noch immer für möglich +++
Die Steuerstrafrechts-Expertin Christine Varga hält entgegen anderer Meinungen von Juristen eine Bewährungsstrafe für Uli Hoeneß weiter für möglich. Obwohl der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Präsident des Fußball-Bundesligisten FC Bayern München Unterlagen offenbar verspätet eingereicht und Fristen verstreichen lassen hat, könne die Selbstanzeige „trotz der formalen Unregelmäßigkeiten erheblich zu seinen Gunsten gewichtet werden“, sagte Varga am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa.
Laut der Juristin müssten die Gesamtumstände im Fall Hoeneß berücksichtigt werden. „Wer Selbstanzeige erstattet und den Steuerbehörden freiwillig Unterlagen vorgelegt, erleichtert deren Arbeit spürbar.“
Das Gericht müsse nun entscheiden, „ob das erheblich zu seinen Gunsten gewichtet wird“, oder ob es sich der Staatsanwaltschaft anschließe. Diese betrachtet Hoeneß' Selbstanzeige als nicht wirksam. „Diese beiden Positionen muss das Gericht bewerten. Der Ausgang des Prozesses ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer vorherzusagen.“ Allerdings meint Varga: „Eine Bewährungs- in Verbindung mit einer Geldstrafe ist durchaus möglich.“
+++ 15.28 Uhr: Drei weitere Zeugen am Mittwoch +++
Nach Aussage von Gerichtssprecherin Titz werden morgen drei weitere Zeugen befragt. Ob der Prozess deswegen ausgedehnt werden muss, wird das Gericht erst morgen entscheiden.
+++ 15.08 Uhr: Verteidiger Feigen bleibt cool +++
Die neue Zahlen sorgen für viel Getuschel im Saal, nur Hoeneß' Verteidiger Feigen bleibt gelassen. Für ihn spielt die tatsächliche Summe keine große Rolle. Es komme darauf an, dass die Selbstanzeige gültig ist. Sein Mandant starrt derweil ins Leere und beißt sich auf die Unterlippe. Mit diesen neuen Enthüllungen hat Hoeneß wohl selbst nicht gerechnet.
+++ 14.26 Uhr: Hoeneß hinterzog 26,2 Millionen Euro Steuern +++
FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat nach neuen Erkenntnissen sogar mindestens 26,2 Millionen Euro an Steuern hinterzogen. Die Neuberechnung seiner Steuern aufgrund neu eingereichter Unterlagen für die Jahre 2003 bis 2006 ergab eine Steuerschuld von 23,7 Millionen Euro, wie die zuständige Steuerfahnderin aussagte. Dazu kommen nach Angaben der Staatsanwaltschaft bereits in der Anklage aufgeführte weitere 2,5 Millionen Euro aus Kapitalerträgen für die Jahre 2007 bis 2009, womit sich die Steuerschuld auf insgesamt 26,2 Millionen Euro beläuft.
Die Steuerfahnderin nahm diese erste und vorläufige Berechnung zugunsten von Hoeneß vor - die tatsächliche Steuerlast könnte noch höher liegen. Die Verteidiger von Hoeneß hatten erst am 27. Februar umfassende Dateien zu den Devisengeschäften ihres Mandanten abgegeben. Auf deren Grundlage führte die Steuerfahndung nun die Neuberechnung durch.
+++ 14.10 Uhr: Seitenhieb von Richter Heindl +++
Nach den schweren Anschuldigungen gegen Hoeneß folgt jetzt der Spott. Da die Steuerfahnderin Gabriele H. die Hoeneß-Akten in einem roten Wäschekorb in den Gerichtssaal brachte, nutzte Richter Heindl die Gelegenheit für einen kleinen Seitenhieb: „Das war also wie ein großer Schuhkarton mit Unterlagen.“ Auch über den Abgabentermin machte sich der Münchner Richter lustig. Warum? Ausgerechnet in der Karnevalswoche übergab der Angeklagte die Daten für die Selbstanzeige dem Finanzamt.
+++ 13.40 Uhr: Wetten auf Wechselkurse +++
Immer mehr Details über die Zockermentalität von Uli Hoeneß kommen ans Tageslicht. Mit Summen in zweistelliger oder sogar dreistelliger Millionenhöhe soll der langjährige Bayern-Manager auf Devisengeschäfte gewettet haben. In den Jahren von 2002 bis 2005 habe er mit Schweizer Franken, US-Dollar und kanadische Dollar gehandelt. Dabei machte er bei einem Deal tatsächlich einen Gewinn von 70 Millionen Euro.
+++ 13.29 Uhr: Calmund hofft auf milde Strafe +++
Ex-Bayer-Manager Reiner Callmund hat sich zum Hoeneß-Prozess wie folgt geäußert: „Der Einfluss auf den FC Bayern München ist sehr gering. Der sportliche Erfolg überstrahlt alles. Auch die Mitglieder und Fans stehen voll hinter Hoeneß, der Großes für den Verein geleistet hat. Das hat sich Hoeneß auch erarbeitet. Als Fußball-Freund sage ich: Ich hoffe, er wird milde bestraft – ohne das Vergehen bagatellisieren zu wollen.“
+++ 13:13 Uhr: Warum ließ Hoeneß die Fristen verstreichen? +++
Während der kurzen Mittagspause gab es nur eine Frage: Warum wurden die Daten erst so spät an die Behörden übermittelt? Das Hoeneß-Lager erklärte: „Die Unterlagen wurden erst so spät an die Behörden übergeben, weil es so lange gedauert hat, sie korrekt aufzubereiten, damit man damit überhaupt etwas anfangen kann. Die Bank hat die Daten bereits am 18. Januar 2013 per Knopfdruck rausgelassen, dann wurden sie sortiert.“
+++ 13.05 Uhr: Die Mittagspause ist beendet +++
Die Mittagspause hat ein Ende gefunden, es geht endlich weiter. Steuerfahnderin Gabriele H. macht bei den steuerrelevanten Daten ab 2009 weiter.
"Es kann doch nicht der Sinn der Sache sein, ins Gefängnis zu wandern, nur um ein paar Mark Steuern zu sparen"
(2012 in der Zeitung "Die Welt")
"Wenn die Unternehmer alle in die Schweiz gehen, ist auch keinem geholfen. Mit einer Reichensteuer geht es dem kleinen Mann kein Stück besser."
(2009 in der ZDF-Talkshow "Maybrit Illner")
"Natürlich will ich Erfolg, aber nicht um jeden Preis. Wenn es um Geld geht, muss man auch mal zufrieden sein."
(2011 im Magazin "Brand Eins")
"Die Finanzwelt zeigt keine Bereitschaft, zur Volkswirtschaft beizutragen. Eine Krankenschwester trägt mehr zur Volkswirtschaft bei als ein Spekulant. Wenn ich sehe, dass Optionsscheine für Reis steigen, sage ich zu meiner Frau: 'Das bedeutet, dass Menschen hungern müssen, weil sie sich keinen Reis mehr kaufen können.'"
(2011 in der Zeitschrift "Brand Eins")
"Keine Regierung der Welt kann mein Vermögen kleinmachen. Das mache ich schon selber - indem ich Fehler mache. Mir ist inzwischen egal, ob ich 20, 50 oder 100 Prozent Steuern zahle. Mir geht es um die kleinen Leute."
(2002 im Interview mit der "Abendzeitung")
"Unsere Spieler kicken schon jetzt eine Halbzeit fürs Finanzamt, da kommen wir nicht weiter, wenn man 60 oder 70 Prozent nimmt."
(2012 in der ARD-Talkshow "Günther Jauch")
"Ich bin kein Besserwisser, sondern ein Bessermacher."
(2010 vor einem Auftritt als Gastredner bei der CSU-Vorstandsklausur)
"Ich weiß, dass das doof ist. Aber ich zahle volle Steuern."
(2005 in einem Interview der "Bild"-Zeitung)
+++ 13.02 Uhr: EDV-Fachmann als sechster Zeuge? +++
Am Dienstag wurde bekannt, dass am Mittwoch ein Betriebsprüfer in den Zeugenstand gerufen wird. Darüberhinaus könnte es einen weitere Zeugen geben. In der Pause verriet Gerichtssprecherin Andrea Titz, dass ein EDV-Sachverständiger des Finanzamtes Rosenheim geladen werden könnte. Er soll das Rätsel um den USB-Stick lösen. Auf dem Datenträger waren die Daten von Uli Hoeneß bereits vor einem Jahr abgespeichert worden.
+++ 12.35 Uhr: Hoeneß hielt Steuerbehörde lange hin +++
Bayern-Präsident Uli Hoeneß hat bei der Einreichung von Unterlagen in seinem Steuerverfahren mehrmals Fristen verstreichen lassen. Die Aussagen der am Dienstag vernommenen Rosenheimer Steuerfahnderin im Prozess vor dem Münchner Landgericht hätten ergeben, dass „über einen sehr langen Zeitraum gar keine Unterlagen nach Erstattung der Selbstanzeige eingereicht wurden“, berichtete Gerichtssprecherin Andrea Titz. Zudem habe die Zeugin dargestellt, dass „immer wieder neue Fristen“ gesetzt wurden und dass diese „jeweils wieder verstrichen sind, ohne dass Unterlagen eingereicht wurden“, erklärte Titz.
+++ 12.25 Uhr: Fahnderin legt Hoeneß' Einkünfte offen +++
Bevor es in die Mittagspause geht, hat die Steuerfahnderin Gabriele H. die Einkünfte von Uli Hoeneß zwischen 2002 bis 2008 offengelegt. Das gefiel dem Bayern-Präsidenten weniger. Sein Kopf lief rot an.
Die steuerrelevante Daten der Schweizer Vontobel-Bank lauten:
2002: 6,8 Millionen Euro
2003: 6,5 Millionen Euro
2004: 6,1 Millionen Euro
2005: 11,6 Millionen Euro
2006: 10,9 Millionen Euro
2007: 10.1 Millionen Euro
2008: 10,8 Millionen Euro
+++ 12.10 Uhr: Datensichtung wird Monate dauern +++
Die neuen Datensätze sorgen für massive Verzögerungen. Die Steuerfahnderin Gabriele H. sagte während ihrer Vernehmung: „Wir haben mit Verteidigung besprochen, dass das ergänzt werden muss. Manuell dauert das Monate, wir könnten das höchstens grob schätzen, weil viele Geschäfte noch geklärt werden müssten. Wir vereinbarten eine grobe Sichtung während der Faschingswoche.“
+++ 11.45 Uhr: Audi-Chef schweigt +++
Audi-Chef Rupert Stadler will sich weiterhin nicht zur Zukunft von Uli Hoeneß äußern. Das Gerichtsverfahren gegen den Präsidenten des FC Bayern laufe noch, sagte der Konzernchef am Dienstag in Ingolstadt auf der Bilanzpressekonferenz der VW-Tochter. Der Prozess gegen Hoeneß, der auch Aufsichtsratschef der FC Bayern München AG ist, beleuchte einen „komplexen Sachverhalt“ und bedürfe einer „letztinstanzlichen Entscheidung“, erklärte Stadler. Der Manager ist im Aufsichtsrat der Bayern Hoeneß„ Stellvertreter. Audi ist am FC Bayern beteiligt, neben Stadler sitzt auch VW-Chef Martin Winterkorn im Aufsichtsrat. Zuletzt hatte es immer wieder Kritik an der Haltung von Audi und anderen am FCB beteiligten Firmen gegeben.
+++ 11.16 Uhr: Urteilsverkündung wohl nicht am Donnerstag +++
Im Steuerprozess gegen Uli Hoeneß wird es wohl nicht zu einer Urteilsverkündung an diesem Donnerstag kommen. „Es ist nicht mehr sehr wahrscheinlich, dass es so sein wird“, sagte Gerichtssprecherin Andrea Titz am Dienstag und betonte: „Es ist durchaus davon auszugehen, dass weitere Termine erforderlich sein werden.“
+++ 11.11 Uhr: Umfang der Devisengeschäfte +++
Die Sichtung hat ein Ende. Auf den Konten sind sowohl sie Bareinzahlungen und -Abhebungen zu finden als auch der Umfang der Devisentermingeschäfte.
+++ 11 Uhr: Anwälte und Richter sichten die Unterlagen +++
Seit ungefähr 20 Minuten nehmen die Anwälte und Richter die Unterlagen der Zeugin über das Erstellungsdatum der Daten unter die Lupe. Das kann noch was dauern.
+++ 10.41 Uhr: Steuerfahnderin belastet Hoeneß massiv +++
Nach Angaben einer Rosenheimer Steuerfahnderin hat der wegen Steuerhinterziehung angeklagte Uli Hoeneß eine vor über einem Jahr erstellte Datei zu seinem Konto erst jetzt vorgelegt. Vor rund einer Woche habe Hoeneß' Verteidigung den Behörden einen USB-Stick mit Informationen über sein Schweizer Konto zukommen lassen. Die „Grunddateien“ der pdf-Dokumente seien aber schon am 18. Januar 2013, einen Tag nach der Selbstanzeige des Bayern-Präsidenten, erstellt worden, wie die Steuerfahnderin am Dienstag vor dem Landgericht München sagte. Das habe die EDV-Abteilung der Finanzbehörde festgestellt.
Die Verteidigung betonte, die Datei sei nach und nach vervollständigt und erst kurz vor Prozessbeginn fertiggestellt worden. Nach Angaben der Steuerfahnderin gaben die Behörden Hoeneß und seinen Beratern die Gelegenheit, die Selbstanzeige nachzubessern. Erst danach leiteten sie ein Ermittlungsverfahren ein und durchsuchten das Anwesen von Hoeneß am Tegernsee.
+++ 10.35 Uhr: USB-Sticks mit 52.000 Seiten +++
Insgesamt 52.000 Seiten umfassten die Daten, die auf drei USB-Sticks abgespeichert waren.
+++ 10.24 Uhr: Große Herausforderung für das Finanzamt +++
Nach Aussage der Steuerbeamtin stellten die rund 50.000 Kontobewegungen eine große Herausforderung für die Finanzbehörde da. Zudem sagte sie, das Hoeneß sich für die diskrete Hausdurchsuchung seiner Villa am Tegernsee bedankt habe. Seine beschlagnahmten Computer sowie Handys bekam Hoeneß erst eine Woche später zurück.
+++ 10.20 Uhr: Hoeneß heute Abend im Stadion +++
Uli Hoeneß plant am Dienstag einen Besuch des Champions-League-Spiels seines FC Bayern München. Das ließ der Präsident des deutschen Rekordmeisters am Dienstag über seine Verteidigung mitteilen. Am Samstag hatte der 62-Jährige noch auf eine Reise mit dem Club zum Bundesliga-Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg verzichtet. Wenn seine Bayern im Königsklassen-Achtelfinale gegen den FC Arsenal nach dem 2:0 im Hinspiel in der heimischen Arena das Weiterkommen feiern wollen, möchte der Aufsichtsratschef auf jeden Fall dabei sein.
+++ 10.10 Uhr: Fünfter Zeuge für Mittwoch angekündigt +++
Für den Mittwoch ist noch ein zusätzlicher Zeuge geladen. Es handelt sich um einen Betriebsprüfer, der Hoeneß, weil dieser Einkommensmillionär ist, regelmäßig überprüft.
+++ 9.51 Uhr: Experten sehen für Hoeneß schwarz+++
An einer Freiheitsstrafe für Hoeneß geht nach Ansicht von Steuergewerkschafts-Chef Thomas Eigenthaler kein Weg mehr vorbei. „Eine Freiheitsstrafe ist für mich absolut zwingend“, sagte er dem Bayerischen Rundfunk. „Ob sie jetzt noch zur Bewährung ausgesetzt werden kann, daran habe ich ganz, ganz starke Zweifel.“ Jetzt werde man „erst mal aufdröseln müssen, wie die 18,5 Millionen überhaupt zustande gekommen sind“, sagte Eigenthaler. „Ich bezweifle, ob man das in diesen Tagen bis Donnerstag überhaupt hinkriegt.“
Der Jurist und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki glaubt ebenfalls nicht an eine Bewährungsstrafe. „Die Zahl alleine, 18 Millionen Euro, ist so schwerwiegend, das mir der Glaube momentan fehlt, dass er eine Bewährungsstrafe erhalten kann“, sagte der stellvertretende Parteivorsitzende der FDP am Montag im Deutschlandfunk.
„Ich war erschüttert, als ich dieses hohe Ausmaß an Steuerhinterziehung vernahm“, sagte Eigenthaler. „Was mich ebenso entsetzt, ist, dass Hoeneß offenbar Steuerfahndung und die Staatsanwaltschaft ein Jahr im Unklaren gelassen hat, ja geradezu an der Nase herumgeführt hat.“
+++ 9.29 Uhr: Hoeneß erscheint überpünktlich +++
Es geht weiter im Münchner Justizpalast: Uli Hoeneß erscheint überpünktlich mit seinem Anwalt-Team im Gerichtssaal. Die Fotografen stürzen sich wie immer auf den Angeklagten, Hoeneß macht einen ausgeschlafenen Eindruck. Die Rosenheimer Steuerfahnderin wird heute aussagen. Sie hat sich mit dem umfangreichen Material beschäftigt, das Hoeneß und seine Anwälte dem Gericht erst vor gut einer Woche zur Verfügung stellten.
+++ 9 Uhr: Letzte Zeugin sagt heute aus +++
Nach dem spektakulären Millionen-Geständnis von Uli Hoeneß in seinem Steuerprozess beschäftigt sich das Landgericht München an diesem Dienstag (09.30 Uhr) mit den umfangreichen neuen Unterlagen. Befragt wird eine Steuerbeamtin, die die Akten derzeit unter die Lupe nimmt.
Hoeneß und seine Anwälte hatten die Informationen erst kurz vor dem Prozess an das Gericht weitergeleitet - und damit sogar die Staatsanwaltschaft überrascht. Die hatte dem Präsidenten des FC Bayern München in ihrer Anklage noch vorgeworfen, 3,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen zu haben. Nach dem ersten Prozesstag aber ist klar: Das war nur die Spitze des Eisbergs. Hoeneß hat völlig unerwartet selbst eingeräumt, rund das Fünffache hinterzogen zu haben. 18,5 Millionen Euro hat er nach eigenen Angaben dem deutschen Fiskus vorenthalten.
Die letzte von vier Zeugen
Wie es nun genau im Prozess weitergeht, ist unklar. Soviel aber ist sicher: Schon als nur 3,5 Millionen Euro an hinterzogenen Steuern im Raum standen, drohte Hoeneß schlimmstenfalls eine Gefängnisstrafe ohne Bewährung. Die Ausgangslage hat sich für ihn nach Bekanntwerden der riesigen Summe wohl kaum verbessert.
Die Finanzbeamtin, die an diesem Dienstag aussagen soll, ist bereits die letzte von vier geladenen Zeugen. Ursprünglich hatte der Vorsitzende Richter Rupert Heindl geplant, schon am Donnerstag das Urteil gegen den Fußball-Funktionär zu verkünden. Ob sich durch das überraschende, weitreichende Geständnis etwas am Zeitplan ändert, war nach Angaben des Gerichts zunächst unklar. Gespannt wird nun verfolgt, ob eine Tendenz zu erkennen ist, inwieweit die von Hoeneß gestandenen neuen Millionenbeträge die Verhandlung beeinflussen. (dpa/sid/mbr)




