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Fußball in Sachsen-Anhalt Fußball in Sachsen-Anhalt: Landesverband droht die Zerreißprobe

Von Karl Ebert 21.04.2015, 18:43
Ein Fußball liegt zum Eckball bereit.
Ein Fußball liegt zum Eckball bereit. dpa

Halle (Saale) - Am Freitag und Sonnabend trifft sich der Vorstand des Fußball-Landesverbandes Sachsen-Anhalt (FSA) zu seiner nächsten ordentlichen Sitzung. Dann soll unter die personellen Querelen um Vizepräsident Matthias Albrecht, der vom Vorstand zum Rücktritt aufgefordert worden war, ein Schlussstrich gezogen werden. Die zudem geforderten Entlassungen von Geschäftsführer Steffen Dauter und Personalreferent Maik Tränkler wurden mittlerweile umgesetzt.

Albrecht fühlt sich als Bauernopfer

Nach Lage der Dinge wird es aber noch lange dauern, ehe wieder Ruhe in den Verband einkehrt, so, wie sich Präsident Erwin Bugar das wünscht. Denn Albrecht ist alles andere als bereit, freiwillig seinen Hut zu nehmen. „Ich werde zu dieser Tagung nicht anwesend sein, weil ich einen noch länger feststehenden Termin der Kreissynode der evangelischen Kirche in der Altmark wahrnehmen muss. Aber ich werde bis Freitag eine schriftliche Stellungnahme abgeben“, sagte Albrecht gestern. Was genau er dort formulieren wird, wollte er nicht sagen. Albrecht wird allerdings nicht das Handtuch werfen, sondern kämpfen. Auch gegen Präsident Bugar. „Es ist doch komisch, dass ich in einer außerordentlichen Vorstandssitzung zum Rücktritt aufgefordert werde und der Präsident, der alle Personalentscheidungen mitgetragen hat, das volle Vertrauen ausgesprochen bekommt. Ich fühle mich als Bauernopfer“, sagt Albrecht. Also wird er sich wehren.

Zieht sich der Vizepräsident nicht freiwillig zurück, dann eskaliert der Machtkampf. Zunächst bedeutet das, dass es Albrecht auf einen baldigen außerordentlichen Verbandstag mit Neuwahlen - eineinhalb Jahre vor dem geplanten Termin - ankommen lässt. Anders ist sein abschließender Satz nicht zu verstehen: „Die Schlacht muss erst geschlagen werden. Und die letzte Wahl hat doch gezeigt, dass nicht immer diejenigen gewinnen, die damit gerechnet haben.“ Das klingt nach offener Konfrontation. Außerdem vertraut er darauf, Verbündete zu haben.

Gebühren werden neu kalkuliert

Präsident Bugar wird dem Vorstand aber auch erste Ergebnisse liefern können. So wurde die Arbeitsgruppe Personal, die sich mit der Ausschreibung für den neuen Geschäftsführer beschäftigen muss, umgestaltet und „ist nicht mehr präsidiumslastig“. Die von 36 auf 90 Euro aufgestockten Gebühren, die die Vereine für das DFBnet zahlen müssen - so die offizielle Begründung -, werden neu kalkuliert. Danach gibt es eventuell Rückzahlungen. Denn unter der Hand heißt es: Die Gebühren wurden erhoben, um Tränkler bezahlen zu können. In diesem Zusammenhang sieht sich Albrecht auch Vorwürfen der Vetternwirtschaft ausgesetzt, weil Ex-Personalreferent Tränkler ein mehr als guter Bekannter von ihm ist. (mz)